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Kultur

Rasante Reise übers Meer – die Schatzinsel feiert Premiere

Sonntag, 22. September 2013 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Meyer Originals

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Eigentlich stammt „Die Schatzinsel“ aus dem Jahr 1881. Aber der Roman des schottischen Autors Robert Louis Stevenson begeistert bis heute viele junge Leser. Es ist eine Abenteuergeschichte, die den Jungen Jim Hawkins mit einer Schar Meuterer und ein paar Habgierigen um die halbe Welt führt – bis auf eine Insel mitten im Ozean, auf der ein Schatz vergraben sein soll. Eine Geschichte voller Jungen- und Männerträume. Insofern ist es auf den ersten Blick überraschend und auf den zweiten Blick konsequent, wenn für diese Neuinszenierung ausschließlich Frauen auf der Bühne des Comedia Theaters stehen.

 

Unter der Regie von Frank Hörner, der auch schon den preisgekrönten „Emil und die Detektive“ im gleichen Theater inszenierte, wird ein klassischer Stoff erfrischend rasant interpretiert. Gemeinsam mit Jutta M. Staerk hat der Regisseur „Die Schatzinsel“ bearbeitet und der jungen Klientel auf neue Weise zugänglich gemacht. Ein Volltreffer.

Der Inhalt: Jims Mutter betreibt ein Wirtshaus in der Nähe von Bristol, in dem sich eines Tages der stark alkoholabhängige William Bones einmietet. Er gibt dem Jungen den Auftrag, für ihn nach einem Einbeinigen Ausschau zu halten. Als Bones mitten in der Nacht von einem Bettler aufgesucht wird, kommt es zu einem Streit, nach dem Bones tot zusammenbricht. Jim rettet eine Schatzkarte, zeigt sie den väterlichen Freunden Doktor Livesey und Squire Trelawney, die sich sofort entscheiden, den Schatz zu suchen und zu heben. Leider heuern sie eine Mannschaft an, die vor allem aus Freibeutern besteht – angeführt vom berüchtigten Long John Silver. Es folgen: eine unruhige Seereise, die Entdeckung der Schatzinsel, Meuterei, Tote und schließlich die Rettung durch Jims Tapferkeit.

Die Handlung kracht deutlich vernehmbar auf die Bühne des Theaters und reißt die Zuschauer in einen Strudel aus Begeisterung und Anspannung. Laut und hell, vernebelt und düster. Die leisen Töne gehören gleichermaßen zum Konzept wie das turbulente Spiel der Akteure. Da wird gesungen und gezittert, getötet und gerettet was das Zeug hält. Die Schauspielerinnen verkriechen sich in Tonnen, saufen Rum und lassen die Segel vom Sturm durchpeitschen.

Die Ausstattung der Comedia-Inszenierung bedarf dabei einer besonderen Beachtung. Birgit Kofmel lässt mit wenigen Mitteln die Illusion der Hispaniola, des Schiffes der Abenteurer, auferstehen. Das Wirtshaus an der Küste wird genauso offenbar, wie der Nebel die Segel umwabert und mit wenigen Handgriffen wächst eine palmenüberwucherte Insel aus der Bühne heraus. Die Schauspielerinnen springen mit grandiosen Kostümen im schnellen Wechsel von einer Figur zur anderen und der Kapitän des Schiffes wird nur durch eine blaue Tonne mit einer britischen Flagge und einer Stimme aus dem Off gemimt.

Die Inszenierung lässt die Zuschauer nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder wird die angespannte Situation auf der Bühne mit Einspielungen beatlastiger Musik gebrochen (verantwortlich für die Musik: Sebastian Meier). Die Schauspielerinnen treten an den Bühnenrand, berichten von den Hintergründen, streiten sich, jagen im nächsten Moment wieder über das Schiff und die Insel.

Eva Horstmann und Rebecca Madita Hundt wechseln die Rollen in Windeseile und lassen dabei doch nie einen Zweifel daran aufkommen, wen sie gerade darstellen. Ob als Seeräuber oder als brave Bürger, als Ausgesetzte oder Trunksüchtige – ihrer Energie scheinen keine Grenzen gesetzt. Bettina Muckenhaupt gibt auf beeindruckende Weise den Freibeuter John Long Silver und verpasst der Figur mit ihrer beinahe weichen Art einen charmanten neuen Anstrich. Und Franziska Schmitz lässt die Hauptfigur Jim Hawkins auf unvergleichlich packende Art auferstehen, die sowohl die jungen als auch die älteren Zuschauer in den Bann zieht.

Herausragende Schauspielerinnen, eine spannende Geschichte, nebelumwogte Kulissen und krachige Musik – so präsentiert sich das Comedia Theater zu Beginn der Spielzeit seinem Publikum. Also: Ein Jungenthema nur von Frauen gespielt? Geht das? Ja, das geht. Und zwar ganz hervorragend. Absolut sehenswert und eine wahrhafte Konkurrenz für den bereits so erfolgreichen „Emil“.

 

 

Weitere Termine im Comedia Theater
23./24. September, 10:30 Uhr
15. Oktober, 16 Uhr
16./17./18. Oktober, 10:30 Uhr
 

Text: Stephan Martin Meyer

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