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Gesellschaft

Südstädter – nehmt dieses Haus in Besitz!

Montag, 24. Mai 2010 | Text: Doro Hohengarten | Bild: Fulvio Zanettini

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Großes Spektakel im Tanzbrunnen am kommenden Wochenende: Die „Kölner Elf“ laden zu Show, Kabarett, Musik, Zirkus und vielem mehr. Das Bürgerhaus Stollwerck ist auch vertreten – als eines der mittlerweile 13 Bürgerhäuser, die mit der Veranstaltung auf ihre Arbeit aufmerksam machen wollen. Wir lenken den Blick vorab schonmal aufs Stollwerck – in einem Porträt.

Stollwerck? Dieser Name kommt einem bekannt vor. Irgendwann war jeder schonmal hier, auf einer Hip-Hop-Party, einer Kabarettvorführung, einem Tangoabend in dem rechteckigen Backsteinbau mit den Türmen am Trude-Herr-Park. Das Veranstaltungsprogramm ist aufregend, lockt Menschen aus ganz Köln in die Südstadt. Zugleich hält ein neugieriges Stammpublikum dem Bürgerhaus die Treue.

 

Hardcore-Metal und Kindertheater

Das Stollwerck-Theater 509 mit seinem Comedy- und Kabarett-Schwerpunkt ist der Ort für Entdeckungen in der Südstadt. Hier traten Comedy-Größen auf, als sie noch ganz klein waren: Markus Maria Profitlich zum Beispiel, Rüdiger Hoffmann oder Kaya Yanar. Wer albern, polternd oder geistreich unterhalten werden will, kann aus einer von jährlich 200 Aufführungen im Theater 509 wählen. Der Name rührt übrigens von der Raumnummer des Theatersaals im Stollwerck her.

Der Große Saal: Er ist Spielort der legendären Stollwerck-Silvester-Party und wird ansonsten von Konzert- und Partyveranstaltern angemietet. Hardcore-Töne der Band „Suicidal Tendencies“ und vieler Newcomer-Bands wummern hier aus den Boxen, Tanzsounds bei dern Salsa-Partys, aber auch mal anatolische Volksmusik beim „Latin Oriental Express“. Außerdem kooperiert das Stollwerck mit den „Monteuren“, einem preisgekrönten Theaterensemble, das 30 Mal im Jahr Stücke für Kinder aufführt und im Stollwerck beheimatet ist.

 

Kürzungen im Turm

6000 Quadratmeter Grundfläche – das ist ein ordentlicher Gestaltungsspielraum für ein Veedel wie die Südstadt. Und deshalb ist das Stollwerck weitaus mehr als ein Veranstaltungsort. Drei Werkstätten befinden sich im Erdgeschoss – eine für Metall, eine für Holz und eine Töpfer- und Steinmetzwerkstatt. Darüber zwei Tanzräume, Seminar- und Sporträume, Dutzende von großen und kleinen Räumen, die für kulturelle Angebote günstig angemietet werden können.

 

Das Stollwerck ist Sport- und Musikschule, Jugendzentrum, Senioren- und Kleinkindertreffpunkt zugleich. Hier finden Lachyoga-Sitzungen statt, Trommelseminare und Comiczeichenkurse. Das Bürgerhaus hätte auch eine aktive Kunstgalerie, die „Galerie im Turm“. Doch die Politik hat flächendeckend 12,5% Kürzungen verordnet, so dass es von nun an nur noch eine Ausstellung im Jahr geben wird.

 

Die Bedürfnisse der Südstadt

Bürgerhäuser haben den Auftrag, ein Kultur-, Freizeit- und soziales Angebot für alle Menschen im Veedel zu bieten. Diesen Auftrag hat man hier vor einigen Jahren mit einem „Benchmarking“ genauer definiert. Ulrike Mertens-Steck ist im Bürgerhaus für Kinder und die Generation 50 plus zuständig und erklärt: „Die Südstadt prägen Familien mit Kindern, ältere Menschen und Migranten. Auf deren Bedürfnisse versuchen wir besonders einzugehen“.

Also bietet ein Team aus Pädagogen und Sozialarbeitern nachmittags und am Wochenende Betreuung und Angebote für Kinder und Jugendliche. Senioren können sich zum Internetcafé mit Anleitung treffen oder Spanisch lernen. Legendär sind die Senioren-Modenschauen und -Fotoshootings – eine Show ist übrigens auch beim „Kölner Elf“-Spektakel zu sehen. Eine türkischstämmige Fachfrau berät türkische Mütter und Familien in Erziehungsfragen.

 

„Die Dinge selber in die Hand nehmen“

10 hauptamtliche, 20 freie und geringfügig beschäftigte Mitarbeiter und 5 ehrenamtliche Mitarbeiter halten das Bürgerhaus am Laufen, mit einem klaren Leitbild vor Augen: „Wir sind kein Paradiesgarten für die oberen Zehntausend. Wir wollen Kunst und Kultur für jedermann bieten. Jeder soll sich hier weiterbilden können“, sagt Diplom-Pädagogin Mertens-Steck.

 

Doch das bedeutet keineswegs, dass sich die Stollwerckler nur als Dienstleister verstehen. „Die Vision ist es, dass die Leute die Dinge selber in die Hand nehmen, das Haus quasi in Besitz nehmen mit ihren Ideen, so dass das Stollwerck ein echter Ort der Begegnung sein kann. Das wäre schön: Wenn das Bürgerhaus in einer kälter werdenen Gesellschaft ein Ort für lebendigen Austausch auch zwischen den Generationen bliebe“.

 

Ursprung in der Hausbesetzerszene

Lebendig und „einnehmend“ ging es im Stollwerck übrigens von Anfang an zu. Bevor der Ort 1984 ein offizielles Bürgerhaus wurde, städtisch finanziert und mit einem klaren Auftrag wie heute, war es Spielort einer der größten Hausbesetzungen Deutschlands. 600 Bürger nahmen das ehemalige preußische Zeughaus 1980 in Besitz, wollten es zu einem Wohngebäude ausbauen und machten mit dieser Aktion deutschlandweit von sich reden.

Text: Doro Hohengarten

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