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Sport

Vuvuzela-Lärm statt Schulklingel

Sonntag, 20. Juni 2010 | Text: Wassily Nemitz | Bild: Wassily Nemitz

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Was macht der Otto-Normal-Schüler an einem Freitag um 13:30 Uhr? Na klar, in der Schule sitzen. Oder gerade auf dem Weg nach Hause sein. Und welcher Schüler verbringt mehr Zeit auf dem Schulgelände als unbedingt nötig, gerade freitags? Keiner.
Keiner? Nicht so am lezten Freitag, als Deutschland um 13:30 Uhr auf Serbien trifft. Unterricht? Undenkbar! Die Sporthalle der Kaiserin-Augusta-Schule am Georgsplatz in der Nähe des Waidmarkts: Rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 + 12 sitzen, teils in schwarz-rot-goldene Fahnen eingehüllt, auf Turnbänken und –kästen, die alle auf eine Leinwand ausgerichtet sind. Auch wenn Werbung in der Schule ja eigentlich verboten ist, erfahren wir, dass „das Spiel Deutschland gegen Serbien“ vom Unternehmen xy präsentiert wird. Und dann hört man auch schon Bela Réthy, anfangs noch etwas blechern klingend, denn die Lautsprecher-Boxen sind noch nicht installiert. Und natürlich den obligatorischen Dauergrundton der Vuvuzelas im Stadion. Auch manche Schüler haben die nerv tötenden Tröten mitgebracht und machen eifrig von ihnen Gebrauch. „Deutschlaaaaaaaaaand, Deutschlaaaaaaaaaaaand“ schallt es durch die Halle. Und auch einige Lehrer stehen dabei und klatschen mit.

Dann, nach gerade mal einer guten halben Stunde: Rot für Klose. „Schieber, Schieber!“, dann das 0:1 und die Emotionen kochen endgültig hoch. In der Halbzeitpause schimpfen alle auf den Schiri, inklusive den Lehrern. Wir rennen zum Kiosk, decken uns mit Verpflegung für den weiteren Spielverlauf ein und kommen gerade rechtzeitig zum Wiederanpfiff zurück. „Super Deutschland, super Deutschland“ kommt es uns schon entgegen geschlagen. Auch wenn die Anwesenheitspflicht zum Ende der Halbzeit endet (dann endet normalerweise die 7. Stunde), geht kaum jemand nach Hause.
Auch wenn der Schiedsrichter allgemein als unfähig und zu Serbien-freundlich angesehen wird, gibt er Elfmeter für Deutschland. Die Stimmung steigt wieder, kaum jemand glaubt, dass unser „Prinz Poldi“ verschießen wird. Hat er schließlich noch nie gemacht. Doch irgendwann gibt es immer ein erstes Mal, der serbische Torhüter hält. Viele Schüler rasten völlig aus und sind verzweifelt. Die Deutschland-Rufe werden weniger.

 

Nach 93 Minuten ist Abpfiff, fast alle sind enttäuscht. Bis auf ein, zwei Schüler, die in Brasilien-Flaggen gekommen sind. „So wird man niemals Weltmeister“, ist der allgemeine Tenor. Aber auch: „Noch ist nicht alles verloren!“
Auch wenn Deutschland verloren hat: Lustig war es allemal, Fußballgucken in der Schule. Das darf gerne öfter passieren, dann aber auch gerne mal mit mehr Toren für die deutsche Nationalelf. Bei dieser WM wird das aber wohl nicht mehr passieren: Spiele mit deutscher Beteiligung zu einer solch frühen Uhrzeit finden nicht statt. Also wird in den nächsten vier Jahren jeder „Otto Normal-Schüler“ um 13:30 h in der Schule sitzen – sollte er zumindest.  

 

Text: Wassily Nemitz

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