×
In eigener Sache

Dir gefällt unsere Arbeit?

meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.
Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.

Paypal - danke@meinesuedstadt.de

Aufgeschnappt: Hallers Luja – Wahnsinn mit Methode in der Kartäuserkirche  +++ Südstadt in den 50ern +++ Next Stop: Vringsveedel Desch am Mittwoch +++

Südstadt

Edelweißpiraten-Erinnerung im Volksgarten

Mittwoch, 5. Mai 2021 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold/NS Dokumentationszentrum Köln

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Im Volksgarten in der Südstadt wird künftig der Edelweißpiraten gedacht. Das hat die Bezirksvertretung Innenstadt in ihrer jüngsten Sitzung ohne Gegenstimme beschlossen.

Anzeige

Meine Südstadtpartner
Die Südstadt tanzt! – Parties made by DJ Yogi
Auf den Tag vor fast genau 10 Jahren hat die erste Party, veranstaltet von DJ Yogi, in der Alteburg stattgefunden – für Jugendliche über 44…

Um an die so genannten „unangepassten“ Jugendlichen zu erinnern, die neben ihrer Naturverbundenheit vor allem während der NS-Zeit das freiheitliches Denken, auch in ihrem Liedgut und beim gemeinsamen Singen hochhielten, werden zwei Gedenk-Stelen aus Stahl aufgestellt. Die Kosten von 3000€ dafür kommen aus Mitteln der Stadtverschönerung aus dem Bezirk Innenstadt.

NS-Dokumentationszentrum beteiligt

Text, Grafik und Bilder für die Info-Tafeln an den Gedenk-Stelen konzipierten MitarbeiterInnen des NS-Dokumentationszentrums, das auch die Kosten von 2500€ dafür übernimmt. Vielen dürfte unbekannt sein, dass sich die Edelweißpiraten im Volksgarten regelmäßig in großen Gruppen trafen und einige von ihnen sogar genau dort, am Eifelplatz, 1942 verhaftet und anschließend in der Gestapo-Zentrale EL-DE-Haus verhört und misshandelt wurden. Im Folgenden ein Auszug aus dem Infotext:

Infos in Text und Bild zum Erinnern an die EdelweißpiratInnen – im Volksgarten aktiv.

Volksgarten war Treffpunkt der Jugendlichen

Während der gesamten NS-Zeit war der Volksgarten mit seinem »Rosengarten« der wohl wichtigste Treffpunkt für unangepasste Jugendliche in Köln. Hier trafen sie sich unter der Woche, während die Wochenenden für Fahrten und Wanderungen ins Umland reserviert waren. Im Laufe der Jahre bildeten sich immer neue »Volksgarten- gruppen«, während sich andere durch Einberufungen zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht auflösten.
Die aktivste dieser Gruppen fand sich in den Jahren 1941/42 zusammen, als sich im Volksgarten oft bis zu 200 Edelweißpirat*innen trafen, um hier abseits von Kriegsalltag und Drill selbstbestimmt die ihnen verbliebene Freizeit zu verbringen. Dieser innerstädtische Ort entsprach in besonderer Weise dem Lebensgefühl der unangepassten Jugendlichen. Hier konnten sie ihre Naturverbundenheit leben und ihre Lieder singen, womit sie ihren Drang nach Unabhängigkeit zum Ausdruck brachten. Damit standen sie in hartem Kontrast zum NS-Regime und provozierten insbesondere die Hitlerjugend, die Großveranstaltungen und vormilitärische Erziehung propagierte.
(…)
Die Gruppen der Unangepassten lehnten Gleichförmigkeit ebenso ab wie jede Form von Ausgrenzung. Entsprechend »bunt« setzten sie sich zusammen: Karl »Schicko« Gilles aus Bickendorf etwa war ein typischer »Fahrtenjunge« ohne weitergehende politische Ansprüche. Gertrud »Mucki« Kühlem (spätere Koch) hingegen, die zeitweise sein »Fahrtenmädchen« war, betätigte sich auch im Widerstand, ohne dass das ihre Freundschaft beeinträchtigte. Wolfgang Ritzer kam aus Deutz in den Volksgarten, die »schwarze Käthe« Thelen stieß aus Nippes dazu und Harry Schwabe aus Longerich. Sie alle und die übrigen Edelweißpirat*innen waren ausgeprägte Individuen, bildeten jedoch eine ungezwungene und zugleich verschworene Gemeinschaft. Als solche wurden sie von Hitlerjugend und Gestapo verfolgt. (…)

Text: Judith Levold

In eigener Sache

Dir gefällt unsere Arbeit?

meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.

Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.

Paypal - danke@meinesuedstadt.de

Artikel kommentieren

Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen. Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten zur Beantwortung meiner Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an kontaktnoSpam@meinesuedstadt.de widerrufen.

Kommentare

  • Jan sagt:

    Schöne Aktion auf Initiative der Bezirksvertretung Innenstadt! Es ist aber falsch, den historischen Begriff »Edelweißpiraten« zu gendern und auf der Stele »Edelweißpirat*innen« zu schreiben. Man schreibt ja auch nicht »Römer*innenpark« oder »Hohenzoller*innen«! Mucki Koch, zu deren Lieblingsorten der Rosengarten gehörte und, die selbst Freundinnen als »guten Kamerad« lobte, würde das sicher nicht durchgehen lassen.

  • Detlef sagt:

    Endlich. Es ist schön peinlich wie lange die Stadtverwaltung sich dafür Zeit gelassen hat.
    Ein Denkmal für die Edelweißpiraten hätte schon vor Jahrzehnten aufgestellt werden müssen.

Meine Südstadt Partner

Alle Partner

Meine Südstadt Service


Parkstadt Süd

Parkstadt Süd – Info-Homepage der Stadt ist online

Eifelwall wird für Autoverkehr gesperrt

Parkstadt Süd: Stadtteilbüro öffnet

Aufgeschnappt

Hallers Luja – Wahnsinn mit Methode in der Kartäuserkirche 

Südstadt in den 50ern

Next Stop: Vringsveedel Desch am Mittwoch

Die Südstadt auf Instagram.