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Kultur

Empört Euch! – Die Wochenend-Freuden 01. – 03. März 2013

Donnerstag, 28. Februar 2013 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Meine lieben Wochenend-Falter, durch dieses Wochenende führt ein roter Faden. In meinen Augen ein politischer roter Faden. An diesem Wochenende ist Euer Aktivismus gefordert.  Grund genug dafür gibt es! Leider. Stéphane Hessel wurde 1917 in eine jüdisch-protestantische Familie als Sohn einer Malerin und eines Schriftstellers geboren. In der Nazi-Zeit schloss er sich der französischen Résistance um Charles de Gaulle an, wurde im KZ-Buchenwald gefoltert, konnte mit Hilfe entkommen & wurde Diplomat. Vor zwei Jahren, als 93-jähriger hat Stéphane Hessel als Autor des Pamphlets „Empört Euch!“ von sich hören lassen und wurde weltweit gefeiert. In seiner Schrift kritisiert er viele politische Entwicklungen der Gegenwart und vor allem die finanzpolitische Entwicklung unserer Zeit. Was war aus den Sozialstaaten geworden? Wo war der friedliche politische Widerstand aus der Bevölkerung? Der kam. Die Protestbewegung Occupy beruft sich auf das Werk von Stéphane Hessel. Hessel hat übrigens auf sein Autorenhonorar verzichtet und appelliert an uns: „Neues schaffen, heißt, Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt, Neues schaffen.“ In der Nacht zum Mittwoch ist Stéphane Hessel im stolzen Alter von 95 Jahren nach einem bewegten & bewegenden Leben gestorben.
Zurück in die Südstadt, meine lieben Wochenendfalter! Am Samstag empören auch wir uns – und zwar in der Elsassstraße, wo vor 80 Jahren, am 3. März 1933, der letzte offene Widerstand gegen die Nazis in Köln stattgefunden hat. Um 14 Uhr treffen wir uns auf dem Severinskirchplatz zur Demonstration und gehen geschlossen zur Kundgebung in die Elsassstraße. Sprechen werden Sabine Eichler (südstadtgeschichte.de) & Claudia Wörmann-Adam (ver.di). Musik steuert die Microphone-Mafia bei. Nach dieser Veranstaltung hört es aber nicht auf mit unserer Empörung. Nein, wir empören uns am Sonntag gleich weiter: Vier Jahre nach dem Einsturz des historischen Archiv, zwei Menschen verloren ihr Leben, Dokumente von unschätzbarem Wert verschwanden unter Schutt & Asche und die Nachlassgeber kämpfen weiter um die Anerkennung ihrer Verluste. Wir treffen uns am Sonntag um 13:13 Uhr am Waidmarkt und Gedenken des Unglücks bis 13:58 Uhr unter dem Motto „Bald verjährt?“. Es lesen Irene Schwarz & Oliver Schnelker. Christiane Haerlin (IG Nachlassgeber Stadtarchiv) & Dr. Stefan Polonyi (Bauingenieur & Autor) sprechen über Hintergründe. Musikalische Unterstützung kommt von „Trööt op Jück“. Mehr Infos findet Ihr hier.

Stärkung – Grundlage schaffen
Am Freitag gibt es im L’Apparte auf der Merowingerstraße wieder einen außergewöhnlichen Abend. „Tafelspitz: menu et musique“ heißt der Abend! Joachim Kubowitz, Christian Krebs, Rainer Mike Walter & Sebastian Reimann nennen sich „Warum erst jetzt?“ und bringen anspruchsvolle Musik mit. Mit diversen Kompositionen versüßen sie Euch das dreigängige Menü & den erlesenen Wein. Menu & musique kosten Euch 45 Euro und einen Tisch solltet Ihr unbedingt telefonisch vorreservieren unter 16895199.
Wer die musikalische Begleitung beim Candlelight-Dinner nicht missen möchte, aber nicht ganz so viel Unterhaltung sucht, der könnte auf der Merowingerstraße 31  bleiben – allerdings das spanische Restaurant Ca?a bevorzugen. Am Samstag begleitet der Flamenco-Gitarrist Franco Carmine Euer Abendessen. Der Südstädter hat schon mit den Bläck Fööss gespielt und wird gerne zu Flamenco-Festivals in Berlin, Hamburg, Freiburg, Bonn & Montabaur eingeladen. Das Interesse ist groß, daher ist eine Tischreservierung telefonisch unter 2585588 ratsam.
Einen Tipp habe ich noch für Euch. Gudrun Goerke vom Mainzer Hof weiß ganz genau, welche Köstlichkeiten aus Fleisch sie ihren Gästen anbieten kann. Persönlich kennt sie den Naturhof in der Eifel, der ihr die Brust vom Schwarzfederhuhn liefert. Dazu serviert sie frischen Spitzkohl an grüner Pfeffersauce und Röstkartoffeln. Für die Fischliebhaber gibt es frischen Winterkabeljau (Wildfang) in Pfefferkruste mit Blattspinat an Curryrahm mit rotem Reis aus der Camargue.

Pänz, Pänz, Pänz
Eigentlich sollten wir ja jetzt alle fasten. Oder uns zumindest eine (ungewollte?) Angewohnheit bewusst machen und diese bis Ostern unterlassen. Oder auch nicht. Mir begegnen derzeit viele Menschen, die bewusst keine Schokolade essen. Sie wollen der Versuchung stark entgegen treten. Sind Kinder auch schon davon betroffen? Falls nicht, dann würde sich dieser Tage ein Besuch in der Hochburg der Versuchung, dem Schokoladenmuseum, lohnen. Zum ersten Mal werden die gesammelten Schätze des Museums in Form von Schokoladenfiguren, -tafeln und Pralinenformen in der Ausstellung „Naschwerk in 3D“ zu sehen sein – über 150 Formen. Die älteste Form stammt aus dem Jahre 1876 und ist vermutlich die älteste Urform für Schokoladenformen zumindest in Deutschland. Welche Form mag das wohl sein? Samstag & Sonntag 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Theater, Theater und mehr
Auf eine ebenfalls politische Theaterveranstaltung möchte ich Euch aufmerksam machen, meine lieben Weekender. In der Orangerie findet am Freitag eine spannende Podiumsdiskussion mit dem schlichten Titel „Über politisches Theater“ statt. Als Hinweis zu dieser Veranstaltung wird Bert Brecht zitiert: „Das Theater darf nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern danach, ob es sie zu ändern vermag.“ Hehre Ziele! Der kasachischer Regisseur Bolat Atabayev hat sich 2011 für die Rechte streikender Ölarbeiter eingesetzt, wurde dafür verprügelt, verschleppt, weggesperrt. Zwei Jahre später thematisiert die Theaterakademie Köln die Erlebnisse von Atabayev in einem Theaterstück. Shanaosen im Kaukasus, Köln in NRW – schlappe 5000 Kilometer entfernt voneinander. Was kann dieses Stück verändern? Auf dem Podium diskutieren Bolat Atabayev, Janosch Roloff (nö-theater), Inken Kautter (FWT), Swen Schlötcke (Theater an der Ruhr), Marko Berger (Orangerie) und Robert Christott (Theaterakademie). Los geht’s um 20 Uhr. Eintritt kostet zwischen 3 und 9 Euro.

Maestro, Musik!
Am Samstag wird es Euch schwer fallen, eine Musikveranstaltung auszuwählen. Auf drei Termine möchte ich hinweisen – und das nach der Demo in der Elsassstraße! Ihr könnt Euch für das Severin und die Gruppe „Embrace“ entscheiden. Gülsen singt, Michael an der Lead-Gitarre, Anton an der Acoustic Guitar, Manuel am Bass, Florian an den Drums und das ganze im Funky Soul bis Indie Rock-Style! Seit Mai 2012 gibt es diese Gruppe mit rockig-poppigen-groovigen Rhythmen. Los geht’s um 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Zeitgleich tunen sich das Südstadt-Tangoorchester & das Cologne Contemporary Jazz Orchestra auf der Bühne der Lutherkirche ein. Beide Orchester haben sich zusammen getan und spielen argentinische Tangos und Kompositionen von Gabriel Perez & Stephan Langenberg, ihren Leitern. Das verspricht, interessant zu werden. Ab 20 Uhr, Eintritt 15, ermäßigt 11 Euro. Und schließlich gibt es auch das Facetten Festival in der Lichtung. Da habt Ihr allerdings Glück: Das findet Freitag & Samstag statt. Ein kunterbuntes Programm erwartet Euch an zwei Tagen auf zwei Bühnen mit sechs Gruppen. Schaut Euch das Programm an, es lohnt sich! Tickets kosten 8 Euro im VVK pro Abend, 10 Euro an der Abendkasse und ein Festival KombiTicket gibt es online über info@facettenfestival.com.

Marmorskulpturen von Lotte Thueneker in der Galerie Tam Uekermann.

 

Die schönen Künste
Am Sonntag wird die Ausstellung „Album“ von Davide Eron Salvadei in der Galerie Binz & Krämer eröffnet. Salvadei arbeitet mit der Sprühdose und zaubert Motive auf die Leinwand. Aus der Entfernung sieht es fotografisch allzu perfekt aus & aus der Nähe erkennt man einen groben, etwas nebligen Farbauftrag. Die Motive sind italienische Landschaften, Strände oder auch Portraits. Eröffnung 14 Uhr, Galerie Binz & Krämer, Rolandstraße. Zu sehen ist die Ausstellung anschließend noch bis zum 8. Mai immer Montag-Freitag 11- 17:30 Uhr.
Lotte Thueneker stellt noch bis zum 28. März ihre Marmorskulpturen in der Galerie Tam Uekermann aus. In „Skulptur & Malerei“ werdet Ihr fast schwerelose, ruhende Marmorskulpturen sehen. Wasserbewegungen, Boote, Strandgut, aber auch Formen aus der Tier- und Pflanzenwelt waren die Muse für diese Skulpturen. In ihrer Malerei beschäftigt sich Lotte Thuenker mit Flächen & Linien, Ruhe & Bewegung. Zeilen aus mittelalterlicher französischer Lyrik steigen über Farbfeldern herauf. Samstag 11 – 14 Uhr, Dienstag – Freitag 14 – 18:30 Uhr.

An diesem Wochenende ist unser politisches Engagement gefragt. Nehmt Euch aber neben den Demos auch Zeit für Euch. Wir treffen uns wieder am nächsten Wochenende. Erholt Euch bis dahin, Eure Asl?

 

PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender

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Text: Aslı Güleryüz

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