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Fremdwohnen zwischen rosa Kissen.

Sonntag, 8. Juli 2012 | Text: Elke Tonscheidt | Bild: Massimo Barbieri/ Wikimedia

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

„Haus was?“, fragt mich meine Freundin Nadja, als ich Housetrip erwähne, um ihre Nöte bei der geeigneten Auswahl des nächsten Ferienappartments zu lindern. Denn die Moderatorin des ntv-Auslandsreports, das in Köln produziert wird, ist schon beruflich immer auf Achse und auch privat viel unterwegs. Die Südstädterin ist Mutter einer vierjährigen Tochter und weiß, dass Hotelzimmer oft klein und Kinderbetten Mangelware sind.

Die Plattform Housetrip.com hat dagegen mehr als klassische Pensionen zu bieten, extravagante Angebote wie Hausboote (s. Interview unten), ein Farmhaus 35 km vor Paris, eine Luxusvilla in Marrakesch für gleich bis zu 23 Personen oder die New Yorker Loft zum Barbecue. Alle online zu buchen, mit wenigen Klicks hat man „mehr Platz für weniger Geld“. So verspricht es zumindest die selbsternannte „revolutionäre Website für kurzzeitige Vermietungen“ hochwertiger Privatwohnungen in aller Welt. Jede Woche kommen ca. 2.000 neue Angebote hinzu“, weiß Ryan Levitt, PR-Direktor von Housetrip. Er rechnet Anfang 2013 mit über 200.000 Wohnungen, die er „seinen Usern“ gern zur Verfügung stellen möchte.

Nun muss man kein Revoluzzer sein, um in Athen einen „shared bedroom“ für 9 Euro die Nacht oder – das andere Extrem – in London für 3.000 Pfund ein Luxusquartier mit „High Society Faktor“ zu mieten. Was aber macht diese Art des Wohnens aus? Christian Haas, Reisejournalist aus München, sagt: „Es ist ein ganz besonderer Spirit, der weg geht von dem ,Alles meins‘, und die Idee des Teilens beschwingt.“ Er hat in Berlin über Housetrip eine sog. Künstlerwohnung ausprobiert, 65 Euro die Nacht. Er lacht: „Plötzlich war ich mitten zwischen rosa Kissen“. Trotz einer gewissen Skepsis zu Beginn war er „rundum begeistert“, denn: „Es macht einfach Laune, zu sehen, wie andere leben. Und man kann ja die ganze Wohnung nutzen – das allein gibt einem das Gefühl der Freiheit.“

Neugierig auf neue Menschen sein, das ist wohl das Wichtigste, was man braucht, um sich dabei wohl zu fühlen.  Neu ist die Art des Reisens natürlich nicht. Die community auf Couchsurfing.org ist riesig – über vier Millionen Menschen vertrauen allein dem größten sozialen Reisenetzwerk, das 2004 an den Start ging und 86.000 Städte aufbietet. Im Unterschied zu Plattformen wie eben Housetrip, 9flats.com („Die Alternative zum Hotel“), Airbnb.com („Find a place to stay“) oder Wimdu.de („travel like a local“) geht es beim Couchsurfen immer um das Wohnen explizit mit anderen unter einem Dach. Die Portale dagegen setzen auf die Vermietung fremder Dächer, so dass der Reisende sein eigenes Reich hat, oft das ganze Haus. Inclusive Mobiliar: – so wird das Farmhaus in Frankreich mit Cello und Klavier angeboten.

Gregor Blach, Kommunikationsexperte in Berlin, ist ein Cochsurfer von Herzen. Seine coole Dachwohnung mit Blick auf den Alexander Platz hat er mit mittlerweile fast 60 Gästen aus aller Welt geteilt. Er ist sowohl gern Gastgeber als auch Couchnehmer: „Der soziale Aspekt steht eindeutig im Vordergrund, der Community-Gedanke.“ Denn wenn man das Sofa von bislang fremden Leuten nutzt, wächst der Bekanntenkreis rasant. Auch nach Köln ist er ab und zu „gesurft“ auf diese Weise. „Absolut irre“ fand er seinen Aufenthalt in Tel Aviv – da hatte er mit seinem Bruder ein „normales“ Appartement gemietet, um u.a. dort seinen Geburtstag zu feiern. „Plötzlich überraschten uns mehr als zwei Dutzend Leute“, erzählt Gregor. Ein Israeli, den er zuvor in Berlin zu Gast hatte, wollte ihm mit einer Party eine Freude machen.

Diesen Freundes- und Familienaspekt betont auch Olga, die sowohl auf Housetrip als auch auf Airbnb vermietet. Die aus Polen stammende Kölnerin erinnert sich besonders gern an Gäste aus Boston: „Wir sind zusammen den Dom hoch geklettert, haben Partys gefeiert wie eine Familie, denn zufällig war auch meine Cousine aus Dublin zu Besuch. Wir sind uns so ans Herz gewachsen, dass sie länger blieben als geplant..“

Egal, welches Netzwerk man nutzt, sicher ist: Wer auf klassische Hotels mal verzichtet, lernt schneller neue Menschen kennen, gibt häufiger weniger Geld aus für die Unterkunft und bekommt – entweder vom Mitbewohner oder vom Gastgeber bei der Schlüsselübergabe – meist jede Menge authentische Insidertipps. Christian aus München wusste gar nicht, wie er diese abarbeiten sollte und war froh „auch über Warnungen – ein Hotelier wäre sicher nicht so schonungslos mit seiner Einschätzung!“ Nur einmal hat er sich in seiner Berliner Künstlerwohnung eine Rezeption in der Nähe gewünscht. Als er krank wurde und ihn plötzlich hohes Fieber lahm legte. Da hilft dann selbst das schönste Ambiente nicht.

 


Hausboote in Paris und Amsterdam. / Foto: HouseTrip

 

Elke Tonscheidt hat Ryan Levitt, PR Director von HouseTrip, kurz befragt.

Meine Südstadt: „Kölner Südstadter sind oft wagemutige Typen, dem Neuen und Außergewöhnlichen durchaus aufgeschlossen. Nennen Sie uns bitte 3 Ziele und Unterkünfte, die man (gern weltweit, aber finanziell machbar) nicht verpassen sollte, und auch warum!“
Ryan Levitt: „1. Ein besonders Erlebnis ist ein Urlaub auf einem Hausboot. HouseTrip hat sowohl in Paris als auch in Amsterdam einige im Angebot. Das kuschelige Hausboot in Paris mit direkten Blick auf den Eifelturm ist perfekt geeignet für ein romantisches Wochenende für Verliebte. Das stylische Hausboot in Amsterdam ist sogar schon von Guardian ausgezeichnet worden.
2. Windmühlen sind für Erwachsene und Kinder gleichsam faszinierend. Wenn die großen Blätter langsam rotieren, scheint sich auch die Welt ein bisschen langsamer zu drehen – Urlaubsstimmung ist da garantiert. Wer die Windmühlen aber nicht nur von außen betrachten möchte, sondern einmal direkt in einer wohnen möchte, kann über HouseTrip.com dieses unvergessliche Urlaubsambiente buchen. Die 1820 erbaute Windmühle ist heute eine geräumige Unterkunft mit vier Schlafzimmern. Von dem ca. 30 Meter hohen Turm hat man atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung.
3. Wohnen im alten Pferdestall in Berlin. Diese Apartments sind bestens geeignet für einen Städtetrip in Berlin.“

„Warum gibt es so wenige Angebote in der Kölner Südstadt?  Wenn es zu wenige Anbieter gibt, wie kann man mitmachen, was muss man tun?“
„HouseTrip ist abhängig von den Leuten, die Wohnungen auf dem Internetportal anbieten. Obwohl das Portal natürlich liebend gerne mehr Wohnungen in Köln anbieten würde, ist es doch etwas, was HouseTrip nicht beeinflussen  kann, im Gegensatz zu Hoteliers, die neue Hotel je nach Bedarf bauen können. Da wir in Köln nur wenige Wohnungen im Angebot haben, ist es gerade jetzt für Leute, die ihre Wohnung in Raum Köln anbieten möchten, sehr vorteilhaft. Als schöne und touristisch beliebte Stadt besteht eine große Nachfrage für Privatunterkünfte, die momentan mit unserem Angebot noch nicht bedient werden kann. Jeder, der eine Wohnung anbietet, hat beste Chancen auf gute Erlöse.“

 

Elke Tonscheidt

Elke Tonscheidt fing Mitte der 80er Jahre das Schreiben bei einer Lokalzeitung im Bergischen an. Es folgten Stationen als Pressesprecherin in Bonn und Berlin, Mitgründerin eines Softwarehauses in München. Mit ihrem Mann und Kind lebt die 45jährige in Bayenthal. Studiert hat E.T. Politik, VWL und Soziologie in Münster und Bonn und 1990 zur Wendezeit in Dresden gearbeitet.

 

Weitere Informationen finden Sie hier:
Was Vermieter über/von Housetrip sagen.
Couchsurfing in Japan.
Eine Kölnerin postet ihre Erfahrung im Blog.

Text: Elke Tonscheidt

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