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Gesellschaft Kultur

Hafendinner, die erste

Mittwoch, 21. Mai 2014 | Text: Jasmin Klein | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Was gibt es Schöneres, als mit alten und neuen Freunden gemeinsam an einem weiß gedeckten Tisch zu sitzen, etwas leckeres zu essen,  ein schönes Glas zu heben und dabei auf den Rhein zu blicken, wo die Sonne langsam untergeht?
Das dachten sich auch Jens Koralewski und Marco Hückel. Die beiden Kommunikationsagenten wurden von Jörg Krauthäuser von der Eventagentur facts and fiction gefragt, ob sie sich zum Eröffnungsfest des Rheinauhafens am Wochenende des 21./22. Juni auch etwas einfallen lassen wollten. Da kam ihnen gleich die Idee, eine Variante des ‚Diner en blanc’ zu realisieren: Seit über 25 Jahren bringen Menschen weltweit selbst zubereitetes Essen, Getränke, Teller, Bestecke, Stühle, Tische und weiße Tischdecken zu einem verabredeten Ort in ihrer Stadt, setzen sich hin, teilen ihr Essen und die Getränke mit zunächst fremden Tischnachbarn, kommen miteinander ins Gespräch, entdecken ihre Stadt und die Einwohner von einer neuen Seite und verbringen einen schönen Abend miteinander.
So verschieden wie die Städte, so verschieden sind die Formen des weißen Dinners: In New York schleppen sie Tische durch die U-Bahn, und in Barcelona werden sogar komplette Straßen gesperrt.

Und weil alles, was mit Essen und schönem Ambiente zu tun hat, viele Menschen anspricht, haben wir uns mit einem der beiden Initiatoren im Limani getroffen. Jens Koralewski ist ein fröhlicher Mann Mitte 40, dessen Begeisterung für die Idee ansteckend ist. Wir setzen uns an einen Tisch auf der Terrasse mit Blick auf die grünen Poller Wiesen und bestellen Moussaka und Wasser.

Meine Südstadt: Worum geht es bei dem Hafendinner, und wie ist das Procedere??

Koralewski: Wir werden eine lange Tafel errichten, die in Höhe des KAP am Südkai startet und am Kranhaus-Nord endet. Die Tische sind weiß gedeckt, aber das Geschirr, Besteck, Essen und die Getränke müssen die ganz in weiß gekleideten Teilnehmer selbst mitbringen. Ich habe das schon einmal in einem italienischen Bergdorf bei dem „Festa de la rosa“ miterleben dürfen. Eine unvergessliche Erfahrung.

Was kostet das?
Wir wollten es für die Teilnehmer so bequem wie möglich gestalten und kümmern uns deshalb um die Tische, Tischdecken und Stühle. Die müssen wir ausleihen, aufstellen, herrichten, später wieder abbauen und wegbringen. Um die Kosten dafür wieder reinzuholen, werden die Plätze verkauft. Je nach Gruppengröße zahlt man für den Platz an der Tafel 6-8€ pro Person. Auf der Website www.hafendinner.de kann man sich Plätze reservieren und entscheiden, in welchem der drei Teil-Abschnitte des Rheinauhafens man sitzen möchte (A=Nord, B=Mitte und C=Süd), zahlt direkt online und bekommt dann einige Tage vor dem Termin die Tischnummer zugeschickt. Das ausgedruckte Ticket und die ausgedruckte Mail bringt man mit; die beiden bilden dann quasi die Eintrittskarte.

Wie viele Tische wird es geben?

Von den 300 Tischen sind schon 40 reserviert. Man merkt daran, wie sehr sich die Menschen, die bisher davon erfahren haben, für die Idee begeistern. Es ist auch einfach eine gute Gelegenheit, als Südstädter die Bewohner des Rheinauhafens kennen zu lernen und umgekehrt. Viele Bewohner des Kranhaus-Nord haben schon Tickets gekauft.

Und wenn man keine Lust hat, etwas zu kochen, aber trotzdem mitmachen will?

Wir haben mit den Gastronomen im Rheinauhafen gesprochen. Einige, wie hier das Limani, werden die Tische vor ihren Restaurants auch bewirten, wenn das von den Gästen gewünscht wird.

Der Kellner kommt und serviert das Moussaka. Jetzt wird erst einmal gegessen. Und am 22. Juni 2014 ab 15 Uhr sehen wir uns wieder. Ganz in weiß, an einem weiß gedeckten Tisch, mit Blick auf die grünen Poller Wiesen.
 

Text: Jasmin Klein

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