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Bürgerbeteiligung Parkstadt Süd Politik

Im Süden ein bisschen was Neues

Mittwoch, 9. November 2016 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Visualisierung: Stadt Köln –

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

In der Michaeli-Schule am Volksgarten wurden die weiter entwickelten Pläne für die Parkstadt-Süd vorgestellt. Viele Bürger reagierten mit Kritik an den Neuerungen. „Meine Südstadt“ hat sich das Für und Wider angehört.

 

Kleine, aber bedeutende Änderungen
Vor einem Jahr war er der umjubelte Star im Stollwerck, jetzt blies ihm in der Michaeli-Schule der Wind ins Gesicht. Die Rede ist von Landschaftsplaner Stephan Lenzen, der sich mit seiner Idee, den Inneren Grüngürtel am Bahndamm entlang, von der Luxemburger Straße aus bis zum Rhein zu verlängern, vor einem Jahr gegen vier andere Büros durchgesetzt hatte – sein Entwurf solle weiter verfolgt werden, so eine Jury um Stadtentwicklungsdezernent Franz Josef Höing damals. Jetzt trat er an, um seine weiterentwickelten Vorstellungen von diesem Grüngürtel zu präsentieren – noch, wie er sagt, nur Ideen, Optionen.

Drei wichtige Neuerungen sind darunter. Auf Kosten des Grüngürtels soll es einen neuen Sportplatz zwischen Bahndamm und Südstadion geben. Neben und auf dem Parkplatz, auf dem aktuell der Südstadt-Flohmarkt und auch das Oktoberfest stattfinden, soll eine Dreifach-Sporthalle für Uni-, Schul- und Vereinssport gebaut werden. Und auf dem heutigen NeuLand-Gelände an der Alteburger Straße ist eine zusätzliche Grundschule geplant. Dort war bisher Wohnbebauung vorgesehen. Gegenüber auf dem Areal, auf dem heute die Container der Landesflüchtlingsunterkunft stehen, soll eine weiterführende Schule errichtet werden.

 

Neuralgischer Punkt Gleisdreieck: Eigenes Verfahren in Parkstadt Süd-Entwicklung

Dr. Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Grünflächenamtes, warf einen Blick in die Zukunft des Grüngürtels am Eifelwall. „Wir werden voraussichtlich im kommenden Jahr 25 Büros zu einem Wettbewerb zur Gestaltung der Grünflächen am zukünftigen Stadtarchiv einladen. Am Ende werden wir fünf Büros auffordern, ihre Ideen zu konkretisieren und in der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Wir hoffen, mit der Entwicklung des Grüngürtels an dieser Stelle kurz nach Fertigstellung des Archivs beginnen zu können.“ Ende 2017 soll es einen konkreten Entwurf geben, 2020 soll Baubeginn sein. Ein Jahr früher wird, so Bauer, das Autonome Zentrum (AZ) verschwunden sein, das derzeit in einem Gebäude an der Luxemburger Straße angesiedelt ist. 2019 läuft der Mietvertrag für das AZ aus. Volker Becker, Architekt und Mitglied der Bürgerinitiative Eifelwall, kritisierte Bauers Zeitplan: „Mit dem Ausbau an dieser Stelle könnten Sie viel früher beginnen.“ Der konterte: „Erst muss das AZ weg sein. Dann können wir mit dem Bau des Parks beginnen.“

„Die Schule gehört ins Veedel“

Nach diesem Vorab- Geplänkel begann der zweite Teil des Abends: Drei Fishbowl-Diskussionrunden mit den Themen „Park macht Schule“, „Park und Sport“ und „Park erobern“.  Fishbowl heißt, dass die Zuhörer um die Diskutanten herum sitzen, die von den Veranstaltern eingeladen wurden. Ein bis zwei Plätze auf dem „Podium“ bleiben leer. Auf den können sich Leute aus dem Plenum setzen und ihre jeweilige Sicht der Dinge kundtun. Beim Thema „Park macht Schule“ hatte Michael Gräbener vom Schulverwaltungsamt keinen leichten Stand. Aus seiner Sicht sollen Sportstätten für die weiterführende Schule in den Park zwischen Alteburger Biergarten und zukünftiger Schule integriert werden – indem Schulsport im Park stattfindet, zumindest teilweise. „Die Schulen werden in Zukunft täglich noch länger als heute genutzt. Sie werden Lern- und Lebensort sein. Die Einfriedung einer weiterführenden Schule ist heute nicht mehr zeitgemäß. Park und Schule würden sozusagen ineinander übergehen.“ Da hatte besonders sein Verwaltungskollege Dr. Bauer arge Zweifel: „Die Ausweitung von Schulfunktionen in den Park kann ich mir nicht vorstellen.“ Gräbener hielt dagegen: „In der Bildungslandschaft Nord gibt es auch keine Zäune. Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Die Schule gehört ins Veedel“, beharrte Gräbener. Stimme aus dem Publikum: „Ich brauche in dem Park keine Lehrer, die dort Patrouille laufen.“ Diskussion ergebnisoffen und zu Ende. Laut Lenzen-Plan gibt es an dieser Stelle keinen Sportplatz im Park.

„Schulsport eher nein, Vereinsspoprt eher ja…“

Anders als am Südstadion.
Die Uni platzt mit ihren Sportangeboten in Mensa-Nähe aus allen Nähten und möchte erweitern. Auch im Grüngürtel. Sporthalle und Platz wie weiter oben beschrieben. Auch hier brach Dr. Bauer eine Lanze für das Grün: „Die Konflikte bleiben. Sportplätze sind schlicht kein öffentlich zugängliches Grün.“ Der Mann vom Grünflächenamt ließ sich auch nicht durch die Beteuerungen von Uni-Baudezernent Markus Greitemann beirren, Platz und Halle würden von der Uni bezahlt und dem Breitensport offen stehen. Und mit der Aufgabe der Sportstätten am Zülpicher Wall gebe man ja auch Flächen an den Grüngürtel zurücl.

Hans-Martin Wolf vom Stadtplanungsamt versuchte, den Konflikt zu entschärfen: „Wir sprechen hier zunächst einmal über eine räumlich, planerisch abgestimmte Idee.“ Laut Lenzen-Plan gibt es an dieser Stelle einen Sportplatz im Grüngürtel. Und eine Halle.

Zwischennutzungen erobern den Park

Den „Park erobern“ sollen Zwischennutzungen. Für die hat Lenzen auch schon Orte gefunden. Zum einen die Brache zwischen den letzten Gebäuden des Großmarktes und der Vorgebirgstraße, zum anderen an der Stelle gegenüber von der Wormser Straße, wo es in ferner Zukunft einmal einen Tunnel geben soll, der Süd- und Parkstadt verbindet – mit dem Charme der ausschließlich fußläufigen Erreichbarkeit beider Veedel. Lenzen brachte auch noch eine Terrassenlösung für Zwischennutzungen ins Spiel. Die Bahn beharrt nämlich auf einem rund 30 Meter breiten Korridor neben den Gleisen in Richtung Süden, um irgendwann mal die Trasse um zwei S-Bahn-Gleise zu erweitern. Auf Kosten des Grüngürtels und keinesfalls vor 2030, wie Insider sagen. In Höhe der Shell-Tankstelle auf der Bonner Straße soll dann ein S-Bahnhof eröffnet werden. Zurück zur nicht ganz so fernen Zukunft. Lenzen: „Man könnte ja jetzt schon die Trasse aufschütten und als Fläche für Zwischennutzungen anbieten.“ Der Landschaftsplaner mahnte an, dass Zwischennutzungen unter keinerlei Voraussetzung privater Natur sein dürften: „Private Gärtnereien wird es im zukünftigen Grüngürtel nicht geben.“ Und: „Zwischennutzungen müssen wandern“, lautete ein weiteres Lenzen-Credo. Und eines war dem Parkplaner ganz wichtig: „Bei der Entwicklung eines Parks brauche ich keine Hilfe. Da habe ich keine Fragezeichen.“ Judith Levold vom NeuLand-Garten auch nicht: „Unser Garten ist nicht an einen Ort gebunden. Er kann jederzeit umziehen. Städte wie Köln wachsen. Mittelfristig ist urban farming unverzichtbar. Wir möchten, dass in der  Parkstadt überall dort gegärtnert werden kann, wo sich die Menschen das wünschen. Wir wollen, dass die Idee bleib, der NeuLand-Garten selbst ist beweglich.“

 

Levold stimmte Harald von der Stein von der Initiative „Bürger für Bäume“ zu, der erklärte: „Wir wollen bleiben, ist keine Zwischennutzung. Zwischennutzung muss Teil einer strategischen Planung sein.“ Anne-Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamtes, sprach das Schlusswort: „Die Stadt versucht derzeit, möglichst viele Flächen im Plangebiet zu erwerben. Im ersten Quartal werden wir einen Projektentwurf vorlegen, auf dessen Basis sich Initiativen für Zwischennutzungen bewerben können. Eine Jury wird dann darüber entscheiden, welche zum Zuge kommen.“
 

Text: Stefan Rahmann

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