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Sport

In Colo-oo-niaa! – der 25. Spieltag

Dienstag, 8. März 2011 | Text: Roger Lenhard | Bild: Design Work

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Ich wachte am Rosenmontag auf, und in meinem Kopf war eine Matschepampe aus karnevalistischen Melodie- und Textfetzen, die andere Hirntätigkeiten wegdeckelte. Ich stellte mir die Frage, was für mich denn das Besondere an diesem Bundesliga-Spieltag war, als eine Blos- & Bummskapell´ ein Lied schmetterte, in dem wiederholt „In Colo-oo-niaa!“ gesungen wurde. Sehr bekannt, kennt jeder. Doch mir fiel der Name des Stückes nicht ein. Völlig nervig. Und je mehr ich suche, um so weniger komme ich drauf. Kennt auch jeder.

 

Da ich gleich wieder in der Ubierschänke Karnevalsmusik auflegen muss (seufz), drängt die Zeit, und aus Mangel an neuen Gedanken greife ich einen alten Gedanken auf, der die Probleme der Bayern aus München in den vergangenen acht Tagen ein wenig beleuchtet. Es wird behauptet, dass die Schalker und die Hannoveraner aus dem Sieg der Dortmunder gegen die Münchener gelernt hätten, indem sie sich weit in die eigene Hälfte zurückfallen ließen, die beiden gefährlichen Einzelspieler Robben und Ribery konsequent doppelten, um mit gefährlichen Kontern zum eigenen Torerfolg zu kommen. Ich glaube jedoch, dass Klopp aus dem Champions-League-Endspiel 2010 (Mailand : München) gelernt hat: Dort traten schon zwei Schwachstellen zutage. Die eine, sehr offensichtliche, war die ungenügende Defensive mit der schwachen Abwehrreihe (Lahm ausgenommen), die andere, weniger offensichtliche, war, dass durch das Kaltstellen von Robben/Ribery das Münchener Spiel zu wenig kombinatorische Kreativität und Gefährlichkeit in der Offensive aufwies. Offensichtlich scheint van Gaal aus diesem Spiel NICHT gelernt zu haben. Er schwächte die Defensive sogar, indem er van Bommel und Demichelis abgab und auf provisorische „Lösungen“  mit Breno, Tymoshchuk und Badstuber in der Abwehr zurückgriff, anstatt  in die Abwehr zu investieren. Der Dominanzmensch van Gaal will beherrschen, und ein defensives Reagieren spielt deshalb in seinem Denken eine zu untergeordnete Rolle. Die drei Breitseiten haben das Schiff der Münchener nicht kentern lassen, aber es musste eine Menge Wasser geschluckt werden. Ob der Skipper van Gaal das schlingernde Schiff noch mal auf Erfolgskurs bringen kann oder darf, bezweifle nicht nur ich. Das Gastspiel ist so gut wie beendet.

Ach ja: Und wäre die Chancenverwertung der Karnevalsjecken ähnlich miserabel wie die der Dortmunder im Freitagsspiel gegen Köln, würde Karneval wohl gar nicht mehr gebützt werden.

Glück auf!

PS: Gerade fällt es meiner Freundin ein, das Lied heißt: „Op de Maat“ von De Räuber. Spiel ich gleich mal.
 

Text: Roger Lenhard

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