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Gesellschaft

Musikerin und Jobvermittlerin: Irina Slania

Freitag, 2. September 2022 | Text: Elke Tonscheidt | Bild: privat

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Auch das kommende Wochenende ist im Kölner Süden wieder viel los – nachzulesen in unserem Wochenend-Newsletter.

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Eine ganz besondere Musikerin könnt Ihr am Sonntag, 4. September 2022, von 14-16 Uhr im Kulturzentrum Wachsfabrik kennenlernen. Dort ist wieder Kunstsonntag und die Künstler-Ateliers sind geöffnet. Zudem lädt die Stiftung Neuer Raum zu ihrer Abschlussveranstaltung „Köln liest im Kunstzentrum Wachsfabrik“ ein – und hat mit Irina Slania eine Musikerin am Start, die nicht nur mit ihrer Musik begeistert.

Schon lange in Köln

Ich telefoniere mit der im Programm schlicht als Musikerin angekündigten Irina Slania und bin baff: Überwältigt davon, wie sie sprüht und was sie macht. „Ich habe gerade eine Freistunde, deshalb rufe ich jetzt erst an“, sagt sie und ich erfahre, dass sie auch Musiklehrerin ist, an der Gesamtschule Lindenthal in Sülz. Und dass sie bereits seit zwanzig Jahren in Köln lebt, sechs Jahre davon ganz in der Nähe der Severinskirche.

Zwischen Jazz und Flüchtlingsbetreuung

Ihre Musik – und auch Irina Slania persönlich – kennenlernen könnt Ihr, wenn sie im Kunstzentrum Wachsfabrik „leichte Pianomusik“ darbieten wird. So kündigt sie der Veranstalter an und ich frage sie, was ich mir darunter vorstellen kann. „Ich werde Filmmusik spielen, aber auch Klassik und Jazz“, erklärt sie und ich komme aus dem Staunen nicht heraus, als ich höre, dass sie auch noch in der Kölner Band „Die Juliettes“ spielt, in einem Flüchtlingsheim in Rodenkirchen als Übersetzerin („und mehr…“) arbeitet und dann auch noch sagt: „Ich betreue mehr als zwanzig ukrainische Familien in ganz Köln.“

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Jetzt muss ich den Namen doch mal googeln und auf der Internetseite der Kölner Stadtteilliebe werde ich fündig:
„Sie war sofort da, als die ersten Mütter mit Kindern unser Stadtgebiet erreichten. Sie war nicht nur Dolmetscherin, helfende Hand, Unterkunft- und Jobvermittlerin, sie war noch viel mehr. Sie war oft die erste Anlaufstation in Rodenkirchen für ukrainische Bürger aus dem Kriegsgebiet.“

Irina bei einem Kinderkonzert am Maternusplatz in Rodenkirchen

Stammgast im Ausländeramt

Dort lese ich auch, wie fröhlich sie stets bei der Arbeit sei und dass sie nicht nur vielen Familien helfe, sondern auch „Stammgast“ im Ausländeramt und bei Schulbehörden sei. „Das stimmt“, lacht Irina und kommentiert: „Manchmal rufen die Ämter mittlerweile bei mir an, um etwas zu erfragen.“

Irina zu Hause an ihrem Piano

Irina Slania ist 34 Jahre alt, kommt gebürtig aus der Süd-Ukraine und lebt seit 2002 in Köln. „Ich bin als Spätaussiedlerin mit meinen Eltern nach Deutschland gekommen, direkt nach Köln“, erinnert sie sich. Hier besuchte sie zuerst eine Hauptschule, wechselt auf eine Realschule, ihr Abi macht sie später auf einem Gymnasium. Sie erwähnt das mit großer Freude, denn das beeindrucke ihre Schüler*innen immer, was so alles möglich sei. Danach studiert Irina Klavier- und Musikpädagogik an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz.

Wer sie also kennenlernen möchte: Kommt am Sonntag ins Kunstzentrum Wachsfabrik.

Text: Elke Tonscheidt

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