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Lükes Liebes Leben

Olympische Leerstände im Reißwolf – Lükes liebes Leben

Montag, 5. Dezember 2016 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ach ja, Winter is wieder. Merkt man ja in Köln trotz gelegentlicher Nachtfröste eher wenig von. Im Pantoffelkino wird allerdings an den Wochenenden, bei ARD und ZDF im täglichen Wechsel, schon wieder von früh bis spät gerodelt, gewedelt, gesprungen und geschossen. Das geht jetzt noch bis Mitte März so. Warum? Weil es irgendwelche Menschen gibt, die sich das mit anhaltender Begeisterung ansehen. Bei den nächsten Olympischen Spielen sind unsere Öffentlich-Rechtlichen allerdings nicht dabei. 1,3 Milliarden Euro wollte das IOC für die Übetragungsrechte der internationalen Leibesübungen von 2018 bis 2024. Wollten ARD und ZDF nicht zahlen. Kein Curling aus Pyeongchang, kein Synchronschwimmen aus Tokyo. Also, ich persönlich kann damit leben. Zumal die Ergebnisse vieler Wettbewerbe bei Olympia ja ohnehin nur noch Momentaufnahmen sind.

Kennen Sie beispielsweise Anna Tschitscherowa, Jelena Slesarenko und Wita Palamar? Sind (oder waren) russische bzw. ukrainische Weltklasse-Hochspringerinnen, die bei den Olympischen Spielen 2008 vordere Plätze belegten. Doch dann wurden sie nacheinander des Dopings überführt. Unmittelbar nach den Wettkämpfen in Peking? Nö. Erst im November. 2016! Weshalb unsere deutsche Sportkameradin Ariane Friedrich, die damals nichtmal den Endkampf erreichte und schließlich Siebte wurde, inzwischenauf Platz 4 vorgerückt ist. Da geht doch sicher noch was. Silber oder Bronze müssten noch drin sein. Warten wir mal noch ein paar Jahre. Und wenn dann irgendwann der Herr Bach vom IOC bei Frau Friedrich klingelt, um ihr bei Kaffee und Kuchen das Edelmetall umzuhängen, dürfen ARD und ZDF das gern übertragen. Also, ich würd´ mir das ansehen. Vielleicht zusammen mit Fritz Eckenga, der mich neulich im Radio auf dieses Kuriosum aufmerksam gemacht hat.

Aber was passiert eigentlich mit den eingesparten 1,3 Millarden Euro? Zu den Rechtekosten kommen ja noch die für Technik und Personal. Immerhin schicken die Sender jedesmal einen Tross von 400 Leuten zu den Spielen. Da kommt doch ein hübsches Sümmchen zusammen. Kriegen wir Gebührenzahler das irgendwie zurück? Irgendwann? Muss ja nicht mehr vor Weihnachten sein. Obwohl. Und einmal dabei: Aufs alljährliche Rodeln und Skifahren mit Schießgewehr von November bis März könnte ich auch verzichten.

Schrauben will ich
Auch wenn sie derzeit so allerliebst-kuschelig beleuchtet ist, kommt mir unsere Severinstraße gerade doch arg trist vor. Zumindest, was den Leerstand von Ladenlokalen angeht. Ich hab´ jetzt nicht nochmal eigens nachgezählt, aber ich schätze, zwischen Severinsbrücke und Clodwigplatz herrscht hinter mindestens zwanzig Schaufenstern gähnendes Nichts. Und das bei einigen schon seit geraumer Zeit. Beim ehemaligen Samen- und Kleintierhändler Bluhme tut sich seit Jahren nichts und beim Ex-Bäcker Saitner hat seit der Schließung im letzten Sommer allenfalls mal einer durchgefegt. Nun gut, derzeit wird in dem Haus gerödelt und Schutt aus den Fenstern gekippt, aber offenbar wird nur in den Wohnungen in den Obergeschossen gewerkelt. Und im ehemaligen Kaiser´s ist auch noch nix los. Eindeutiger Rekordhalter in Sachen Leerstand dürfte jedoch das alte Gebäude der Comedia in der Löwengasse sein. Seit das Theater 2009 in die Vondelstraße umgezogen ist, hat sich dort absolut nichts getan. Nicht allein, dass die Werbebanner noch an der Außenwand hängen, hinter den Scheiben kleben auch noch die Plakate für die letzten Aufführungen und vergilben -ästhetisch durchaus reizvoll- vor sich hin. Hoffen die Eigentümer womöglich, dass der Kasten vielleicht doch noch ins nahe Loch des ehemaligen Stadtarchivs abrutscht und man dann die KVB zur Kasse bitten könnte?

Ich für meinen Teil hab´ in meinem Leben außer Lego- und Faller-Häuschen (für Mädchen: Letztere zieren Modelleisenbahnen) noch keine Immobilien besessen, bin diesbezüglich also komplett außen vor. Kann mir also mal jemand erklären, warum Hauseigentümer ihre Ladenlokale in attraktiver Lage über lange Zeiträume nicht vermieten und somit auf erkleckliche Einnahmen verzichten? Will die Buden keiner oder spekulieren die Besitzer darauf, im Zuge der anhalteden Gentrifizierung des Südens ein Jahr später die doppelte Miete verlangen zu können? Wenn ein Lokal derzeit erfreulicherweise doch mal neue Mieter findet, ziehen da momentan scheint´s immer nur Optiker, Frisöre oder (Auf-)Bäckereien ein. Dependencen von Mobifunkbetreibern sowieso. Aber noch mehr Bio-Läden und Edel-Burger-Bratereien halte ich jetzt auch für keine Lösung. Ich persönlich würde da eher grundsolide in Schrauben, Nägel, Stecker und Werkzeug machen. Die Wege für solche Kleinteile des täglichen Bedarfs ziehen sich ja nervtötend, seitdem das Bauhaus am Barbararossaplatz nicht mehr ist. Natürlich könnte ich mir auch zehn 6er Schrauben und die passenden Dübel im Netz bestellen. Aber in der Regel weiß ich mittwochs noch nicht, dass ich sie am Samstag brauchen könnte und irgendwie bin ich da noch altbackener Traditionalist. Support your local dealer und so. Und wenn ich, wie letztens, drei DHL-Autos zur selben Zeit aufm Platz An der Eiche stehen sehe, scheint mir in deren Logistik doch irgendwie auch noch Luft nach oben.

Reisswolf-Rudel im Hafen
Wo´s in puncto Dienstleister aber noch richtig brummt, ist im Rheinauhafen. Da fällt erstaunlicherweise offenbar noch immer viel Papier an, das umgehend unkenntlich gemacht gehört. Jedenfalls sehe ich da jeden Morgen Laster mehrerer Anbieter vorfahren, die sich der Aktenvernichtung verschrieben haben. Meine Lieblinge sind LKWs, auf deren Aufbau ein grimmig aussehendener Wolf mit gefletschten Zähnen prangt. Hinten steht zu lesen: „Große Klappe, viel dahinter“ und an der Seite: „Fütterungszeiten von bis“. Burner! Da stelle ich mir dann immer irgendwelche unbändig Kreative in Werbeagenturen vor, die sich solche Geniestreiche ausdenken. „Hey, wie  wär´s, wir pappen einen Wolf auf den Laster und nennen die Betriebszeiten Fütterungszeiten?“ „Jo, super Idee! Genial, machen wir so.“ Und wenn trübsinnig dreinblickende Wolf-Bedienstete im LKW morgens durch den Hafen zockeln, kann man auf der Fahrertür noch den Hinweis entdecken: „Member of the Reisswolf-Group“.  Warum nicht gleich „Reisswolf-Rudel“? Mit Verlaub, das toppt ja noch meinen Evergreen der Bahn: „Wir trefffen uns am Meeting-Point.“ Nach emsigen Recherchen habe ich dann herausgefunden, dass jene Reisswolf-Group auch verlässlich Akten in Österreich, Schweden, Luxemburg und der Schweiz schreddert. Da muss einem um Europa ja nu echt nicht bange sein. Läuft doch.

Text: Reinhard Lüke

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