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Kultur

Pinguine mögen keinen Schnee.

Montag, 19. November 2012 | Text: Antje Kosubek | Bild: Meyer Originals

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Der rote Saal der Comedia ist bis auf den letzten Stuhl gefüllt. Aufgeregt rutschen die Kinder auf ihren Plätzen hin und her, nicht jeder hat seinen Lieblingsplatz ergattert. Immer wieder setzen sich Eltern um, denn eines ist klar: hier wird ein Stück für Kinder gegeben und so sollen diese auch vorn sitzen können. Immerhin hatte die Comedia gut organisiert und schonmal die ersten fünf Reihen nur für Pänz reserviert. Auch der achtjährige Anton und sein Schulfreund sitzen gespannt in der Vorstellung. Im Rahmen eines Unterrichtsprojektes haben beide das Buch „An der Arche um Acht“ in der Schule gelesen.

Schon beim Lesen haben sie an vielen Stellen lauthals lachen müssen.

Jetzt lasse ich mich auf das Experiment ein und bin gespannt, was die Kinder sagen werden. Trifft die Aufführung ihre Erwartungen? Entwirft sie ähnliche Bilder wie die, die das Buch in ihren Köpfen erschaffen hatte? Der Berliner Regisseur und Drehbuchautor Ulrich Hub erhielt 2006 den Deutschen Kinderhörspiel-Preis und 2008 den „KinderLITERAturpreis“ für „An der Arche um Acht“. Er erzählt die Geschichte von Noah’s Arche aus der Sicht der Pinguine mit augenzwinkerndem Humor und pointierten Dialogen.

 

Evelyn Tzortzakis, Peter S. Herff und Anja Jazeschann in „An der Arche um Acht“. / Foto: Meyer Originals.

 

Zu Beginn sehen wir Pinguine, die sich am Kühlschrank aufwärmen, weil sie frieren. Auf wunderbar komische Weise haben die Tiere etwas Authentisches, ja Menschliches an sich. Die Pinguine langweilen sich, denn überall liegt nur Schnee. Und sie streiten sich. So wie Kinder auch. Und sie diskutieren über die uralte, aber immer noch aktuelle Frage im Leben eines Jeden: „Gott? – Wer ist das?“. Schaffen sich ihre eigenen Erklärungen für das Leben: „Ich bin nicht Schuld. So hat mich Gott eben gemacht“. In Buch wie Theaterstück geht es nicht um die theologische Aufarbeitung des Themas, sondern die philosophischen Fragen werden aus kindlicher Sicht betrachtet: Kann Gott einen Fehler machen? Ist er unsichtbar? Passt er in einen Koffer? Mag Gott Käsekuchen? All diese Fragen werden im Stück nicht direkt beantwortet, sondern auf eine unaufdringliche und unbeschwerte Art diskutiert. Und natürlich geht es geht auch um Freundschaft und die Rettung vor der Sintflut. Doch was ist Freundschaft? Wie löse ich Konflikte? Die drei (Pinguin-)Freunde stehen vor einem großen Problem. Denn sie haben nur zwei Fahrkarten für die Arche. Nur zwei Exemplare jeder Tierart dürfen mit an Bord. Wie werden sie sich entscheiden? Lassen sie ihren Freund, den dritten Pinguin, im Stich?

 

Mehr soll nicht verraten werden, über diese abenteuerliche Schiffsreise. Die Regisseurin Gertrud Pigor, die bereits bei „Herr Fuchs mag Bücher“ und „Zwei Monster“ Regie führte, macht „An der Arche um Acht“ zu einem künstlerischen Gesamtwerk. Sie nimmt den Humor des Buches auf und setzt ihn an den richtigen Stellen mit Musik zu einem kurzweiligen Theaterstück zusammen. Anton und sein Freund waren besonders von Charles Ripley als weiße Taube begeistert. Seine prägnanten „gurr“-Laute und das authentische Kopfwackeln hatten sie schwer beeindruckt. Oder wie er den Pinguinen verkündete, wann und wo die Arche starten würde. Dabei wischte er ganz modern auf seinem IPad hin und her, um die Seiten umzublättern. Wie ein roter Faden zieht sich seine Frage durch das Stück, ob er, als Taube, nicht noch etwas vergessen hat? Die Kinder im Publikum haben es längst vor ihm erkannt. Die Dynamik der Dialoge macht den besonderen Witz aus. So fragen sich die Pinguine, ob man auf der Arche auch Liegestühle mieten könne oder Yoga angeboten werde.

Und da ist sie wieder, die Leichtigkeit des Seins, die einen auf unbekümmerte Art wieder auf den Boden der Realität zurückholt. Mein Resümee: Egal was passiert, wir sollten niemals unseren Humor verlieren. Und, stelle ich fest, das Stück regt nicht nur Kinder zum Nachdenken an.

 

„An der Arche um Acht“ ist für Kinder ab 6 Jahren.

Mit: Peter S. Herff, Anja Jazeschann, Charles Ripley und Evelyn Tzortzakis Regie: Gertrud Pigor Ausstattung: Anne Weiler Musikalische Leitung: Verena Guido

 

Fast alle Vorstellungen sind ausverkauft. Für den So. 16., Fr. 21, Sa. 22. und So. 23. Dezember, jeweils um 15 Uhr gibt es noch Karten!

Comedia Theater, Vondelstraße 4–8, 50677 Köln

Das Buch von Ulrich Hub ist im Verlag Sauerländer erschienen und im Buchhandel erhältlich.

Text: Antje Kosubek

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