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Kultur Politik

„So geht das nicht“ – Tour de Bürgerhäuser

Donnerstag, 14. März 2013 | Text: Gastbeitrag | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Der Künstler Cornel Wachter, seit 51 Jahren „em Veedel“ daheim, hatte zu einer besonderen Aktion aufgerufen. Er hat andere Kölner Künstler über die wichtige soziale Aufgabe der Bürgerhauser Kölns und über die drohende Etatkürzung seitens der Stadt aufgeklärt. Mit Hilfe von Klaus Ulonska, Präsident der Kölner Fortuna, der den Mannschaftsbus des Fußballvereins zur Verfügung stellte, organisierte er die „Tour de Bürgerhäuser“. An Bord: zahlreiche Kölner Prominente, die mit dieser Aktion auf die Angebote der Kölner Bürgerhäuser hinweisen und gegen die  Streichungen – geplante 1,1 Mio. Euro – protestieren wollen. 

 

Gerüchte gehen um, dass die Stadtverwaltung diesen Betrag durch die Schließung des Bürgerhaus Stollwerck (€ 850.00.-) und des Quäker Nachbarschaftsheimes auf der Venloer Straße (€ 250.000.-) einsparen will. Das wäre dramatisch. Aber ebenso fatal wäre, wenn die 13 Bürgerhäuser, die unter „Kölner Elf“ zusammen geschlossen sind, die Einsparungen gemeinsam leisten müssten. „Die 13 Bürgerhäuser sind jetzt schon am Limit“, erklärt Klaus Wyschka, der Leiter des Bürgerhaus Stollwerck in der Kölner Südstadt, „wenn jetzt insgesamt 1,1 Mio. Euro eingespart werden müssen, ist das das Ende.“

 

Kaum jemand weiß, dass jährlich 200.000 Besucher im Stollwerck begrüßt werden, die die vielseitigen Veranstaltungen nutzen. Für 70 Kinder der Theo-Burauen-Realschule wird hier die MittagspausePlus und das ergänzende Ganztagsangebot mit großem pädagogischen Aufwand betrieben. Es gibt Bereiche für Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, Sport-, Konferenz- und Seminarräume, und außerdem bietet das Haus Proberäume für Musiker und Ateliers für bildende Künstler an. „Plätze, an denen Generationen zusammen kommen und sich begegnen, muss man in Köln mit der Lupe suchen“, so Leiter Klaus Wyschka. „Einer der wenigen solcher funktionierenden Plätze ist das Stollwerck, und für dessen Erhalt muss gekämpft werden.“

 

„Stollwerck retten!“

Unter dem Titel „Stollwerck retten!“ haben der Beirat und der Förderverein des Bürgerhaus Stollwerck eine Petition gegen die Sparvorschläge der Verwaltung auf den Weg gebracht. 15.181 Unterschriften konnten seit Dezember 2012 gesammelt werden, die am 19.3.2013 der Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes vor dem Rathaus übergeben werden.

 

Kölner Prominente setzen sich ebenfalls für den Erhalt der Bürgerhäuser ein. „Das Geld ist da, es ist nur woanders“, erklärte Gerda Laufenberg, Rodenkirchener Malerin. Die Bürgerhäuser sind, besonders im Sommer, ihr zweites zu Hause – dann genießt sie hier Kultur in unterschiedlichsten Variationen. Ihrer Meinung nach kann es nicht sein, dass bei den Kleinen immer weiter eingespart wird. „Ich würde dem Bürgermeister nur noch Dienstreisen bis Düsseldorf gewähren, Reisen zum Verkehrsausschuss nach Rio de Janeiro sind doch einfach nicht mehr zeitgemäß“. Sie erklärte sich bereit, sich in der Verwaltung umzusehen, wo und was gespart werden kann. Einen anderen Sparvorschlag machte Kabarettist Jürgen Becker: „Das Museum für ostasiatische Kunst würde ich nicht mehr fördern – das ist sowieso immer leer. Und das eingesparte Geld reicht allemal, um die Bürgerhäuser alle wie bisher am Leben zu erhalten.“ Michael Horbach, Gründer der gleichnamigen Stiftung, war sofort klar, nachdem ihn Cornel Wachter von den Aktivitäten der Bürgerhäuser informierte, dass er gegen die drohenden Einsparungen demonstrieren würde. „Wenn das geschehen sollte, herrscht hier brutale Armut, und das in einem der reichsten Länder der Welt“, sagte der Kölner.

 

Viele Musiker haben in den Bürgerhäusern ihre ersten musikalischen Schritte gemacht. „Wir hatten damals hier im Stollwerck unseren Proberaum und hier haben wir eines unserer ersten Konzerte gegeben“, erklärte Sänger Gerd Köster. Er hat gemeinsam mit Frank Hocker bis auf die „Alte Feuerwache“ alle Bürgerhäuser schon bespielt. Aus der Nordstadt kommt Katja Solange-Wiesner, die Präsidentin der „Immisitzung“. Seit vier Jahren nutzt das Ensemble den großen Saal des Bürgerhaus Stollwerck, um dort die über die Grenzen Kölns bekannte Karnevalssitzung zu veranstalten. „Ich bin Kölner Bürgerin, wir Bürger haben ein Recht auf die Bürgerhäuser“, sagt sie mit Nachdruck, „und dafür lohnt es sich auch zu kämpfen!“

 

Kundgebung auf dem Neumarkt

Der Rat der Stadt plant jedoch nicht nur Kürzungen im Bereich der Bürgerzentren. Gelder im kulturellen und sozialen Bereich wie Hausaufgabenhilfen, Kinder- und Jugendtreffs, Sozialberatung, Elternarbeit, kulturelle Veranstaltungen, Sport oder Angebote für ältere Menschen sollen drastisch gekürzt werden. Um gegen diese Streichungen zu demonstrieren, findet am Samstag, 16. März 2013, ab 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Neumarkt statt. Ein Bühnenprogramm ist organisiert mit Brings, Nick Nikitakis, Wilfried Schmickler, Klaus der Geiger, Henning Schmidtken, Hans Mörtter und vielen mehr. 

 

Mehr Informationen über die Kölner Bürgerhäuser unter www.koelnerelf.de

 

Über die Arbeit im Bürgerhaus Stollwerck im Artikel von Judith Levold „Das Bürgerhaus ist DER Ort!“.

Text: Gastbeitrag

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