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Gesellschaft

Südstadt ist für ein Jahr ohne Bücherei

Freitag, 13. September 2013 | Text: Wassily Nemitz | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Eltern und Buchliebhaber müssen sich ab kommender Woche (16.09.2013) auf eine große Umstellung einstellen: Die Stadtteilbibliothek Haus Balchem schließt bis Juni 2014 ihre mittelalterlichen Pforten. Denn: Es wird saniert. In eines der ältesten Profangebäude der Stadt aus dem 17.Jahrhundert kommen in die oberen Etagen Eigentumswohnungen – die Bücherei bleibt aber auch langfristig dort bestehen. Judith Petzold, Pressesprecherin der Stadtbibliothek bestätigte gegenüber „Meine Südstadt“, dass der Wiedereinzug vertraglich geregelt sei. In den letzten Jahren immer wieder aufkommende Forderungen nach einer Schließung der Bücherei seien nicht gestellt worden: „Es gibt keine Schließdiskussionen“, erklärte Petzold knapp.

Ein Jahr lang müssen die Südstädter jedoch auf die Einrichtung verzichten –  ein Ersatzquartier als Interimslösung wurde nicht eingerichtet. Die Leiterin der Stadtteilbibliothek, Annika Fricke, erklärte im Gespräch mit „Meine Südstadt“, viele Nutzer seien traurig über das zeitweise wegfallende Angebot. Herr Wismar aus Raderberg berichtete, er komme wöchentlich, um Bücher auszuleihen und das Internet zu nutzen: „Schließung? Finde ich nicht gut. Die Bücherei am Neumarkt ist immer so voll. Ich wusste gar nicht, dass Haus Balchem für ein Jahr geschlossen wird.“ Seiner Meinung nach gibt es grundsätzlich zu wenige Bibliotheken in den Stadtteilen: „Da wird am falschen Ende gespart“.

Auch die 14-jährige Farah kommt regelmäßig in die Bücherei – und ärgert sich, nun ein Jahr zum Neumarkt fahren zu müssen. Außerdem sei die Atmosphäre dort nicht schön: „Die langen Regale stehen dort stur in einer Reihe, überall Teppich. Das ist so unpersönlich. Hier ist es viel gemütlicher!“.

Im Vorfeld des Umzugs startete Haus Balchem die Aktion „all you can read“: Bibliotheksnutzer können sich unbegrenzt viel Medien ausleihen – und bis zur Wiedereröffnung behalten. Das sei gut angenommen worden, erklärt Bibliothekssprecherin Judith Petzold: „Über 70 % des Bestandes wurden ausgeliehen“.
Und was geschieht mit dem Rest?
Haus Balchem-Leiterin Annika Fricke berichtet, die übrig bleibenden Bestände würden gepackt und eingelagert, wo, das sei allerdings noch unklar.
Sie und ihre Kolleginnen bleiben während der Zeit der Schließung nicht untätig; mit vielfältigen Aktionen versuchen Bücherei und Stadt das wegfallende Angebot etwas auszugleichen. „Wir werden sicher nicht frei haben“, sagt sie, „was wir jetzt machen werden, ist aber nicht zu 100% klar“.
Fest steht: Der Bücherbus, der im Augenblick schon abgelegene Stadtteile wie Zollstock bedient, bekommt einen zusätzlichen Halt auf dem Chlodwigplatz. Ab dem 17. Oktober wird er alle 14 Tage auf dem Chlodwigplatz stehen. Marion Robert, die seit fünf Jahren bei Haus Balchem tätig ist meint, dass dort eventuell sie und ihre Kolleginnen mitarbeiten werden.
Außerdem sollen stärkere Kooperationen mit Schulen stattfinden, Fricke zu Folge wird über die Gestellung von Bücher-Kisten oder Medien-Kisten nachgedacht, „das ist aber noch sehr vage“, sagt sie. Bibliothekssprecherin Petzold kündigt darüber hinaus Stände auf Wochenmärkten an, Termine würden, nachdem sie feststehen, der Öffentlichkeit bekannt gegeben.

Die so genannten „Bücher-Babies“ und die Vorlesestunde sollen weiter stattfinden, geeignete Räumlichkeiten sind aber noch nicht gefunden.

Bleibt die große Frage: Bei so viel Aufwand – warum nicht gleich ein neuer Standort für die Bibliothek, zum Beispiel, wie in der Vergangenheit diskutiert, das Bürgerhaus Stollwerck? Judith Petzolds Antwort dazu: „Der Standort Haus Balchem ist attraktiv – erst recht nach der Sanierung des Hauses“.
Ein attraktiver Standort mehr in der Südstadt – wie lange sich dort eine schon häufig auf der Streichungsliste stehende Bibliothek wird halten können, wird sich zeigen.

Morgen wird erst einmal gepackt – wer mithelfen möchte, kann das bei einem frühen Kölsch und Kuchen zwischen 10 und 14 Uhr tun. Um 11 Uhr gibt es noch eine Führung durch das Haus.

Mitarbeit: Asle Güleryüz

Text: Wassily Nemitz

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