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Lükes Liebes Leben

UFO über der Südstadt

Montag, 16. November 2020 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Haben wir diesen komischen 11.11. also irgendwie hinter uns gebracht. Die WDR-Sause in der Wagenhalle des Festkomitees mit kölschen Sängern live im Vollplayback, auf die ich mich doch so gefreut hatte, wurde dann wegen Corona doch noch kurzfristig abgesagt. So fand die offizielle Sessionseröffnung dann auf dem bekiesten Dach des Dorint-Hotels am Heumarkt statt. Eine eher gruselige Veranstaltung, bei der dem obersten Narren-Funktionär Christoph Kuckelkorn sein Hauptberuf als Bestatter zugute gekommen sein dürfte. Zwischen den Durchhalteparolen ein paar Schalten zu den diesmal verwaisten traditionellen Hotspots des Karnevals und das war´s dann auch schon.

Kostümierter am 11.11.

Auch in der Südstadt eine seltsam bleierne Stimmung. Auf der Eiche lediglich ein paar Trauernde in gebührendem Abstand, die mit lustigen Schals und Mützchen, Kölsch und Karnevals-Mucke aus dem Ghettoblaster der Tristesse zu trotzen versuchten. Was sich nicht wirklich überzeugend ausnahm. Und nach einer Viertelstunde war der Spuk auch schon wieder vorbei. Und der abstrusen Aufforderung des WDR, man möge pünktlich um 11 Uhr 11 daheim auf seinen Balkon oder vor die Haustür treten, mit Kochlöffeln auf Töpfe schlagen, das Ganze filmen und dem Sender zukommen lassen, ist hier, soweit ich das hören konnte, auch kaum jemand nachgekommen.

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Aber womöglich sind dennoch genug Schnipsel zusammengekommen und der WDR hat damit im Fernsehen sein Abendprogramm bestritten. Aber irgendwann am Vormittag ist mir dann auf der Straße doch noch ein Vollkostümierter in prächtigem Ornat erschienen. War aber kein Jeck sondern Sankt Martin auf dem Weg in die KITA, wo der Umzug diesmal offenbar im Saal stattfand.

Ein Regenbogen, ein Regenbogen!

Aber es gibt ja auch in diesen trüben Zeiten noch Phänomene, an denen sich das Herz erfreuen kann. Letztens ist in der Südstadt ein UFO gelandet. Dachte ich jedenfalls, als alle Eltern auf dem Spielplatz vor meinem Fenster plötzlich mit den Armen gen Himmel wiesen und mit erregten Stimmen ihre Kinder aufforderten, ihre Augen ebenfalls nach oben zu richten. Und natürlich wurden sämtliche Handys gezückt, um das wundersame Ding am Firmament festzuhalten. War aber dann gar kein UFO sondern ein schnöder Regenbogen, wie er bei dem Aprilwetter der letzten Wochen nun mal häufig vorkommt. Überhaupt wird ja viel geknipst, seitdem das Fotografieren nix mehr kostet. Sonnenaufgänge im Rheinauhafen, die Severinstorburg im Nebel oder Blumensträuße auf dem Wochenmarkt. Und weil man dem Rest der Welt diese Glücksmomente nicht vorenthalten möchte, werden die Bildchen dann ins Netz gestellt. Hingegen kaum noch Original-Fotos gibt es in unseren Zeitungen zu sehen.

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Da viele darbende Blätter sich keine professionellen Fotografen mehr leisten, greifen sie gern auf Symbolbilder zurück, um ihre Artikel zu garnieren. Im Express prangt nahezu täglich das Bild irgendeines blinkenden Polizeiautos auf der Seite. Bei Feuerwehr und Rettungswagen läuft´s nicht anders. Und wenn über den Unfall einer Reisegruppe aus Remscheid berichtet wird, erscheint da schonmal ein Gelenk-Linienbus und der Text lässt uns wissen, dass das Bild 2017 in Bremen aufgenommen wurde. Womit sich leben lässt.

Der Trend zum Symbolfoto

Fragwürdig wird es allerdings, wenn, wie letzte Woche geschehen, die Firma Ströer, die nicht nur die Info-Tafeln in den U-Bahnhöfen sondern auch die Startseite von t-online mit Nachrichten bespielt, den Bericht über ein trotz Corona ausgebuchtes Kölner Hotel in Bahnhofsnähe mit einem Symbolfoto bestückt, dass das Hotel am Clodwigplatz zeigt, das damit nun aber auch gar nichts zu tun hatte. Das Bild wurde nach Protesten wieder gelöscht, aber da frage ich mich doch, was so manchen Redakteuren bei ihrer Arbeit durch die Rübe rauscht. Bei Artikeln über den tragischen Tod einer Frau in Düsseldorf, die ihren Po im Rahmen einer Schönheits-OP aufpolstern lassen wolle, wurde das Geschreibsel gleich in mehreren Blättern mit Fotos von knackigen Hinterteilen von Copacabana-Schönheiten illustriert. Da weiß ich dann schon, was den Redakteuren durch die Rüben gerauscht ist. Was nun wirklich mal Anlass genug für den Hinweis ist, dass bei MeineSüdstadt bis auf wenige Ausnahmen nach wie vor mit handgemachten Originalfotos gearbeitet wird.

Dekorierte Tristesse

Und wie geht es mit Corona und den Restriktionen weiter? Hier gilt der Vier-Wort-Satz des Jahres: Man weiß es nicht. Sieht nicht so aus, als würde die gebeutelte Gastronomie in ihren Räumlichkeiten irgendwelche Weihnachtsfeiern ausrichten können und wenn mich meine Eindrücke beim Einkaufen nicht täuschen, gehen in den Supermärkten Dominosteine und Lebkuchen (noch) nicht wirklich gut. Habe aber gelesen, dass Weihnachtsdekorationen derzeit gekauft werden wie nix. Wo sie nicht rausdürfen, sind die Deutschen offenbar wild entschlossen, es sich daheim mit Schwibbögen, Wackel-Nikoläusen und blinkendem Gedöns unbändig gemütlich zu machen. Und gebacken wird offenbar jetzt schon ohne Unterlass. Wollte am Samstag Hefe kaufen, gab aber keine mehr. Schließlich können sich die Leute erinnern, dass sie den Lockdown im Frühjahr nur überlebt haben, weil sie sich rechtzeitig mit Hefe eingedeckt hatten. Toilettenpapier gab es am Samstag überraschenderweise reichlich. Brauchte ich aber nicht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Text: Reinhard Lüke

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