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Sport

Vierter – genau wie vor zehn Jahren

Montag, 17. August 2015 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Glück hat der Erfolgreiche. Und erfolgreich war der FC zum Saisonauftakt in Stuttgart ja nun weiß Gott. Mit 3 zu 1 haben die Geißböcke die Mercedes-Benz-Arena gerockt. Für solche Spiele hat man das Phrasenschwein erfunden. Also, liebe Stuttgarter: Wenn man die Dinger vorne nicht macht, wird man hinten bestraft. 70 Minuten stand die Kölner Abwehr, ganz schön unter Druck. Latte, Pfosten, Hector rettet auf der Linie, Horn hält sensationell: Dann läuft ein Konter mal perfekt, Elfmeter, Modeste macht ihn rein, und plötzlich ist alles ganz anders. Die Stuttgarter müssen noch weiter aufmachen, zweiter Konter des FC, Zoller Tor, und das Spiel ist so gut wie entschieden. Das Elfmetertor der Schwaben zum Anschluss kommt recht spät. In der Nachspielzeit macht Osako den Sack zu.

Stöger ließ in der Anfangsformation fünf Neue auflaufen. Modeste, Sörensen und Heinz waren nach der Vorbereitung gesetzt, Jojic und Bittencourt sollten das Vertrauen des Trainers rechtfertigen. Bittencourt machte das ganz ordentlich, Jojic kann deutlich mehr. Er und die Mannschaft müssen wohl noch ein paar Wochen vor allem an den Automatismen bei den Standards arbeiten. Das defensive Mittelfeld muss in den nächsten Spielen mehr tun, um die Abwehr zu entlasten. Gibt also noch ein paar Baustellen. Aber wir wollen jetzt nicht rumnörgeln. Auswärtssieg! Nächsten Samstag kommt Wolfsburg. Danach wird man sehen, wo der FC zu Saisonbeginn steht. Das wird übrigens ein Topspiel. Der FC als Tabellenvierter gegen den Sechsten aus der Autostadt.

Und der FC feiert ein Jubiläum: Vor genau zehn Jahren stand man nach dem ersten Saisonspiel am Samstagnachmittag ebenfalls auf dem vierten Platz. Nach einem 2 zu 1 gegen Mainz. Die Fans machten nach dem Kick in den Gängen des Stadions Selfies mit den Monitoren im Hintergrund, auf denen die Tabelle gezeigt wurde. Häufigster Spruch: „Von mir aus könnte die Saison jetzt zu Ende sein.“ Verständlich, schließlich war man damals gerade aufgestiegen. In dieser Spielzeit hat man sich ja ein bisschen was vorgenommen. Gesichertes Mittelfeld, mindestens. Und manchmal Gala, wenn der Gegner es zulässt. Wie Samstagabend in Dortmund. Da haben sie aus den Bökelponys Beistellpferdchen gemacht, die die Schwarzgelben voller Bewunderung bei ihren Toren begleiteten. Nahezu durchgängig ohne Körperkontakt. Und wenn die Ponys doch mal einen gelegt haben, ließ der Schiedsrichter Vorteil laufen und der Ball zappelte schon wieder im Netz. Tolles Spiel und den FC-Fans ein Fest.  
 
Einen ziemlich holprigen Start haben die Fortunen aus der Südstadt hingelegt. Zwei Niederlagen und ein Unentschieden: Ein Punkt nach drei Spieltagen ist ein bisschen dürftig. Dabei machen die Leistungen mehr Mut als die Ergebnisse. Gegen Ahlen zu Hause hätte man gewinnen können. Und auch an diesem Samstag in Rostock war mehr drin. Nach 1 zu 0-Führung und 1 zu 3-Rückstand auf 2 zu 3 verkürzt und dann wie aus dem Nichts das vierte Tor bekommen. Tabellenachtzehnter. Da sollte im nächsten Heimspiel der berühmte Knoten platzen. Aber mit dem Tabellendritten aus Cottbus kommt eine Truppe, die ziemlich genau weiß, wo der Hammer hängt. Viel Arbeit für Uwe Koschinat und seine Jungs. Phrasenschwein, aufgepasst! Jetzt kommt nochmal einer für Dich: Die zweite Saison nach dem Aufstieg ist oft schwerer als die erste.

Der Wolf
 

Text: Gastbeitrag

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