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Kultur

Von Fans für Fans: Seit zehn Jahren sendet JazzrockTV aus der Südstadt

Mittwoch, 18. September 2019 | Text: Reinhard Lüke | Bild: Oliver Köhler

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bisweilen dringen Fetzen von Live-Musik aus dem Haus in der Elsaßstraße Nr. 9. Dann sind Ralf Schmitz und Georg Pilger vermutlich gerade wieder bei der Arbeit bzw. ihrem Hobby. Seit zehn Jahren produzieren die beiden im Keller des Hauses das Videomagazin JazzrockTV. Als ich vor sechs, sieben Jahren bei youtube zum ersten mal über eine Ausgabe des etwas anderen Musikfernsehens aus der Südstadt stolperte, hielt ich das Projekt für einen Anachronismus.

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Jazzrock? Klar, da war mal was. So Anfang der 70er Jahre. Bis dahin war Jazz hierzulande in erster Linie eine Veranstaltung für bärtige, Pfeife rauchende Studienräte in Cord-Anzügen, die bei Konzerten in irgendwelchen Kellerclubs als Ausdruck ihrer Erregung maximal mit den Fußspitzen wippten. Jazz in Deutschland war eher Kopfsache. Und mein Interesse daran hielt sich schwer in Grenzen. Doch gegen Ende des Jahrzehnts kamen da ganz neue Klänge. Vor allem aus den USA. Gestandene Jazz-Pianisten wie Chick Corea und Herbie Hancock bearbeiteten elektronische Keybords, Miles Davis jagte seine Trompetentöne durch allerlei Verzerrer und eine Band wie Weather Report brachte ebenso virtuose wie tanzbare Musik auf den Markt. Doch nach ein paar Jahren hatte Fusion Jazz, wie wie Verbindung von Jazz, Rock, Soul und Funk auch bald hieß, seinen Reiz für mich schon weitgehend wieder verloren.

Jazzrock: Gibt’s bis heute

Ralf Schmitz

War Jazzrock nicht längst tot, als das Videomagazin an den Start ging? „Nö“, sagt Ralf lässig aber entschieden, „der lebt ja heute noch. Aber stimmt schon, seine Blütezeit hatte er in der ersten Häfte der 1970er Jahre, als er völlig neue Klänge und Rhythmen produzierte. In der Folgezeit hat die Richtung nicht mehr für so viel Aufsehen gesorgt, aber Musiker, die Jazzrock spielen gibt es bis heute. Dazu kommt derzeit ein Trend zur Instrumentalmusik.“ So schwärmen die beiden von der texanischen Formation Snarky Puppy und sind durchaus ein wenig stolz, deren erstes Deutschland-Konzert 2013 in irgendeinem Kolpinghaus im Ruhrgebiet für ihre Magazin aufgezeichnet zu haben. Heute macht die Band locker das E-Werk voll. „Ich kenne viele junge Musiker“, erklärt Georg, „die durch solch ein Konzert motiviert wurden, was Ähnliches zu spielen und das mit großer Begeisterung auch tun.“ Snarky Puppy waren womöglich auch Türöffner für deutsche Formationen wie Seed oder Moop Mama und mit Querbeat ist diese Art von Fusion Musik inzwischen ja sogar im Kölner Karneval angekommen. Und die beiden Jazzrock-Fans im Südstadtkeller sind auch keineswegs Puristen. So finden sich in ihren Beiträgen auch Interviews mit Metallica Bassist Robert Trujillo oder dem Stones Backgound-Sänger Bernard Fowler.

Ordentliche Berufe: Mit JazzRockTV muss keiner Geld verdienen

Georg: „Letztlich spielen wir einfach die Musik, die uns beiden gefällt. Wobei wir in der glücklichen Situation sind, dass uns da keiner reinreden kann, weil wir völlig unabhängig sind. Wir haben auch keinerlei musikpädagogische Ambitionen oder sehen uns als Influencer. Wir sind in erster Linie Fans.“ Die Unabhängigkeit resultiert vor allem daraus, dass die beiden ordentlichen Berufen nachgehen und mit JazzrockTV kein Geld verdienen müssen. Bestanden ihre Sendungen zunächst vor allem aus Konzertmitschnitten aus dem Alten Pfandhaus und von Festivals, Interviews mit Musikern und Besprechungen von neuen CDs, gibt es seit ein paar Jahren unter dem Label „Jam in the Basement“ regelmäßig auch Live-Musik in der Elsaßstraße.

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Video und gute Tonaufnahme

Ralf: „Das sind Bands, die hier im Keller nur für die Kamera live spielen. Nicht nur wir, auch die Musiker lieben das. Die freuen sich, dass sie anschließend ein Video und eine gute Tonaufnahme haben. Ursprünglich hatten wir die Idee, dass da auch Publikum sein sollte, Fässchen Kölsch dabei und so. Aber dann fanden wir den Keller zu klein dafür. Vor eineinhalb Jahren haben wir dennoch beschlossen: Wir probieren das jetzt einfach.“ Und die Sache läuft. In der Regel stehen da Musiker vor der Kamera, die gerade im Kölner Umland unterwegs sind, aber zunehmend fragen auch Jazzer an, die eigens für ein Set im Keller vorbeikommen möchten.

Georg Pilger

Und Ende des Jahres steht die große Party zum zehnten Geburtstag von JazzrockTV ins Haus. Fand die zum fünften noch im Alten Pfandhaus statt, wird diesmal eine Nummer größer am 28. November im Bonner Pantheon gefeiert. „Als Bonner“, erklärt Georg das Auswärtsspiel, „habe ich viele Kontakte zur dortigen Jazzszene und in das Pantheon passen nunmal wesentlich mehr Leute. Diesmal soll das Ganze auch etwas anders aussehen. Kein reiner Konzertabend mit Bands, sondern quasi eine JazzrockTV Ausgabe live vor Fans, bei der wir zwischen den Gigs auf der Bühne sitzen und reden.“ So wie sie das in ihrem sympatisch unangestrengten Plauderton in ihren nunmehr 137 Ausgaben von JazzrockTV auch getan haben. Karten für die Sause sind bereits im Handel, aber wer den weiten Weg nach Bonn scheut: Die Party wird auch als Livestream im Netz übertragen.

Mehr über die ersten fünf Jahre von JazzrockTV gibt’s hier bei uns. Die einzelnen Folgen des Magazins sind über diverse Plattformen und die Homepage JazzrockTV.de abrufbar.

Text: Reinhard Lüke

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