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Kultur

30 Jahre Passagen Interior Design Week

Freitag, 11. Januar 2019 | Text: Stefanie Raupach | Bild: Stefanie Raupach

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

In diesem Jahr feiert die Passagen Interior Design Week ihr 30-jähriges Jubiläum in Köln. Eine Woche lang werden dann vom 14. bis zum 20. Januar die aktuellen Tendenzen des Designs in Galerien, Einrichtungshäusern, Läden und Kulturinstituten in der ganzen Stadt gezeigt. Sabine Voggenreiter gründete die Designwoche. Wir haben mit ihr gesprochen.

Wie hat alles angefangen?
„Anfang der 80er Jahre bin ich nach Köln gekommen und habe mit einer Gruppe aus Designern die Produzentengalerie Pentagon eröffnet. Ich habe dann fünf Jahre lang das Ausstellungsprogramm für die Galerie gemacht, das auch damals schon sehr international war. Im Jahr fanden vier Ausstellungen statt mit mindestens einer internationalen Ausstellung. Damals dachte ich mir, dass man da noch viel mehr machen könnte. Ich kannte ja auch schon ziemlich viele Leute in der Stadt und hatte dann die Idee, dass sich doch mehrere an so einem Projekt beteiligen könnten. Also habe ich die alle abgeklappert und kam mit meiner Idee ziemlich gut an, sodass das beim ersten Mal schon gut geklappt hat.“

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Hat sich das Konzept in den letzten 30 Jahren denn verändert?
„Eigentlich nicht. Anfangs war es natürlich ein kleines Programm und das Interesse lag eher bei den Fachleuten als bei der breiten Öffentlichkeit. Aber die Grundidee, die Stadt als Bühne, ist geblieben. Dieser Gedanke beinhaltet, dass Design, vor allem Interior Design, 1:1 präsentiert wird. Eben nicht in Messehallen, sondern in menschlichem Maßstab. Es werden nicht nur Produkte in Geschäften gezeigt, sondern es geht um Inszenierungen in kleinen Räumlichkeiten, darum, Atmosphären zu kreieren. Die Thematik ist dabei sehr breit angesetzt. Es werden Möbel gezeigt aber auch Textiles, Accessoires, architekturrelevante Materialien und ganz wichtig: Licht. Natürlich ist das Projekt mit der Zeit gewachsen. Die Szenerie hat sich verändert und das spiegelt auch das Programm wieder.“
Inwiefern?
„Es ist im Stadtbild präsenter geworden. Denn so, wie die einzelnen Quartiere sich entwickeln, wandern wir mit. Das ist eine beidseitige Entwicklung, die viel mit Wahrnehmung zu tun hat. Dass man das belgische Viertel oder Ehrenfeld als kreative Quartiere wahrnimmt, die mit Design zu tun haben, das hat sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Und wir verfolgen diese Entwicklung und planen entsprechend. Wir gucken uns die Viertel an und sprechen mit den Leuten.“

Voggenreiter Passagen

So wie in diesem Jahr auch in der Südstadt.
„Genau. Die Südstadt hat auf der Landkarte der Passagen immer etwas gefehlt. Das Viertel ist natürlich im Vergleich zum belgischen Viertel ziemlich groß. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, die Teilnehmer dieses Mal rund um den Chlodwigplatz zu konzentrieren. Auf diese Weise kann die Südstadt sich am besten als Ort der Passagen einprägen. Natürlich gibt es hier noch viel mehr, aber als Einstieg und zum Kennenlernen, vor allem auch für internationale Besucher, ist diese räumliche Begrenzung gut. Es geht letztlich um Wahrnehmung und die können wir so eben lenken. Dieser Aufbau des Projekts bringt einen dann auch in Viertel, in die man sonst eher nicht kommt.“
Also spielt der öffentliche Raum, die Stadt für das Thema Design und die Passagen auch eine große Rolle.
„ Ja. Ich persönlich gehe zum Beispiel nach Stadtviertel vor. Ich will die Stadt erleben, wenn ich von einem Ort zum anderen tingele. Wenn man so vorgeht, fällt auch ein im Programm neues Viertel wie die Südstadt nicht unter den Tisch. Vielmehr wird die Südstadt bestimmt ihr eigenes Publikum entwickeln. Denn man erreicht natürlich erst mal den eigenen Stadtteil und dann mischen sich Gäste darunter und internationale Besucher, und dann wird es ja erst richtig interessant.“
Im Programmheft finden sich ja die unterschiedlichsten Herangehensweisen an das Thema Design – von Produktdesign über künstlerische Installationen bis hin zu Themen, die sich mit gesellschaftlichen Problemstellungen wie zum Beispiel Nachhaltigkeit beschäftigen. Wie lässt sich das alles denn unter einem Begriff von Design vereinen?
„Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemstellungen gehört zu den klassischen Aufgaben von Design. Kunst kommt bei uns eigentlich nur vor, wenn sie an der Schnittstelle passiert. So ist es eben bei vielen Teilnehmern, die an der Stadtgestaltung arbeiten, sich in die Gestaltung einmischen. Es kann eben nicht nur darum gehen, teure Produkte zu erfinden. Es geht auch um gesellschaftliche Verantwortung. Deswegen ist das Thema Nachhaltigkeit auch im Design sehr wichtig.“

Leo Passagen

Die Passagen arbeiten also mit einen offenen Designbegriff? In dem Sinne, dass die Veranstaltung an Orten und Gegenständen aufgehängt wird, die jeden irgendwie ansprechen können?
„Auf jeden Fall. Es ist ein Ausstellungsprogramm, das sich mit Wahrnehmung und Atmosphären auseinandersetzt und mit der Frage, wie sich die Leute darin bewegen. Ich glaube deswegen funktioniert es auch so gut.“
Und Köln ist auch nach 30 Jahren noch der richtige Ort dafür?
„Auf jeden Fall. Ich glaube, das ginge wirklich schwer woanders. Es gibt hier so viele Kreative und Designorientierte und so viele Treffen im Grenzbereich auf engstem Raum, dass man das wirklich sichtbar machen kann und das sehe ich so bei anderen Städten nicht. Köln ist auf der professionellen Seite gut aufgestellt und gut vernetzt. Und es gibt einfach viele kulturinteressierte Leute.“
Ein neuer Teilnehmer der Passagen ist unter anderem Leo Leo Koeln in der Südstadt, der sich auf Einrichtungsgegenstände im Vintage Stil spezialisiert hat. Wie stehen Sie denn zum Thema Vintage?
„Für mich gehören Vintage-Sachen immer dazu. Von mir und meiner Umgebung kenne ich das, dass man immer Vintage-Stücke einarbeitet in den eigenen Stil. Nicht nur, was die Einrichtung betrifft. Gut gefertige Möbel von guten Designern sind einfach langlebig und strahlen Atmosphäre und Charakter aus.“

Zu Besuch vor Ort

Bei meinem Besuch bei Leo Leo erreicht mich diese Atmosphäre auch sofort. Man merkt, dass hier jedes Stück einzeln vom Besitzer, Benjamin Leo Leo, ausgewählt wird. „Die schönen Dinge des Lebens sind meine Spezialisierung“ sagt er. „Ob es aus dem 19. Jh. kommt oder aus den 70ern des letzten Jahrhunderts, wenn ich es mag, kommt es hier rein“. Dafür zieht Leo alle zwei Monate über Märkte in Süd- und Nordfrankreich, Belgien, Holland und auch Köln. So kann sein Laden tatsächlich als Verkörperung des offenen Designbegriffs verstanden werden, der die Leute in Köln zusammenbringt. Denn jeder kann bei Leo etwas finden. Es ist nicht unbedingt der richtige Laden für Spezialsammler. „Vielmehr kommen die Leute durch Zufall rein und finden dann auch was, verlieben sich in ein Kästchen und sagen, das ist es, aber wussten vorher gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt.“

Leo Passagen

Leo zeigt mir beispielsweise eine Vase aus den 70er Jahren, die es nur in Westdeutschland gab. „ Das ist auch etwas für Sammler. Es ist eine spezielle Vase, die international Fans hat. Auf der anderen Seite sieht die aber so abgefahren aus, die kann man sich auch so hinstellen , ohne dass man die Geschichte dahinter kennt. Und so ist es hier eben bei vielen Sachen. Es muss einfach in eine moderne Wohnung passen, egal ob es was ganz Altes oder was ganz Neues ist.“ Über den Kunstraum Grevy kamen die Veranstalter der Passagen auf Leo zu. Nachdem man sich einig war, dass man dieses Jahr auch in der Südstadt etwas machen könnte, wurde dann auch er angesprochen. Sein Motto für die Passagen lautet „Inspirations from the past“. Denn alles beziehe immer seine Inspiration aus der Vergangenheit. Es wird natürlich viel interpretiert, aber ein Tisch 2018 hat eben immer noch Ähnlichkeiten mit einem Tisch bei den Römern. Leo ist sehr gespannt auf die Teilnahme bei den Passagen und natürlich auch etwas nervös.

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Sich mit sechs Teilnehmern aus der Südstadt gegen die vielen im Programm der Passagen etablierten Orten in Ehrenfeld und dem belgischen Viertel durchzusetzen, ist natürlich schon eine Herausforderung, vor allem für einen relativ neuen Laden wir seinen. So ergänzt er sein Angebot extra für die Teilnahme bei den Passagen um einige Besonderheiten. Neben einer Bauhausküche, die für diesen Anlass im Laden aufgebaut wird, gibt es auch eine Fotoausstellung mit Originalabzügen aus den 60er Jahren von Walter Dick. Sogar mit Stempel auf der Rückseite. Die Fotos zeigen Stadtansichten, Menschen und Architektur und liegen preislich zwischen 200 und 250 €. Ein weiteres Highlight ist der Cocktailabend am Mittwoch, 16. Januar, ab 18 Uhr. „Zu diesem Anlass kommt Thies aus der Elsa und bringt feinste Spirituosen mit. Der Willi von den Blitzbangers wird dazu auflegen“, erzählt Leo. Die perfekte Gelegenheit, um in Leos Laden zu stöbern. In der Preisspanne zwischen 10 und 2000 Euro ist dabei sicher für jeden etwas dabei. Während der längeren Öffnungszeiten anlässlich der Passagen hat Leo von Montag bis Sonntag zwischen 10 und 22 Uhr geöffnet.
Weitere Infos zur Passagen Interior Design Week und zu Leo Leo Koeln finden Sie im Programmheft unter Passagen 2019.

Text: Stefanie Raupach

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