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Lükes Liebes Leben

80 Gramm Hack

Montag, 31. Mai 2021 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Doch nix mit weißen Pfingsten geworden. Aber knapp war´s schon. Zumindest sind mir am Sonntag Spaziergänger mit Mantel, Schal und Handschuhen begegnet.

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Zu den Phänomenen, die nach Corona ruhig bleiben dürfen, gehört für mich die Zugangsbeschränkung bei Einzelhändlern mit kleinen Geschäftsflächen. Natürlich törnt es mich auch nicht an, wenn mir die Warteschlange vor der Bäckerei schon von weitem signalisiert, dass es wohl ein Weilchen dauern wird. Andererseits sind es ja kaum mehr Leute als früher. Sie drängen sich jetzt nur nicht mehr in einer großen Traube vor der Theke und es kommt für Personal und Kundschaft nicht mehr zu der stressigen Frage, wer aus dem Pulk denn nun als nächster dran sein könnte. Notorische Vordrängler haben es derzeit schwer. Gut so. Zudem geht es, wenn es nicht gerade in Strömen regnet, in den Warteschlangen vor der Tür meiner Erfahrung nach relativ entspannt zu und man kommt schonmal ins Gespräch.

Der 2-Scheiben-Mann

Bisweilen gibt die überschaubare Situation in den Geschäften aber auch den Blick auf sonderbare Zeitgenossen wie den 2-Scheiben-Mann frei. Letzten Donnerstag stehe ich auf der Severinstraße vor der Metzgerei meines Vertrauens, in der sich derzeit nur drei Kunden gleichzeitig aufhalten dürfen. Draußen vor der Tür warten sechs Leute vor mir. Überschaubar. Geht auch zügig voran. Zwei raus, zwei rein. Nur ein Herr mittleren Alters mit Hut will da nicht recht mitmachen. Ich habe schon durch das Schaufenster registriert, dass er sich jedes Mal ausführlich mit der Metzgereifachverkäuferin unterhält, bevor diese dann in die Auslage langt, um irgendeine Wurst oder sonstwas auf die Schneidemaschine zu packen. Als ich den Laden betreten darf, ist der Typ natürlich auch noch da und ich werde Ohrenzeuge seines ungeheuren Gesprächsbedarfs. Von jeder Wurst seines Interesses will er wissen, was genau denn da drin sei, über welchem Holz der Schinken geräuchert wurde, worin der Unterschied der feinen und der Kölner Leberwurst bestehe.

Wie hieß das Schwein?

Fehlt nur noch, dass er Details zu Vornamen und Stammbäumen der geschlachteten Tiere erfragt. Und wann immer die Antworten der Verkäuferin zu seiner Zufriedenheit ausfallen, ordert er zwei, maximal drei Scheiben oder sowas wie 70 bis („aber höchstens“) 80 Gramm von dem Produkt. Nur beim gemischten Hack lässt er´s krachen und verlangt satte 100 Gramm. Und als ich denke, nun sei es aber langsam genug und die ungeheuer geduldige Frau hinter der Theke schon deutlich mit den Augen rollt, zückt der Herr mit Hut sein Handy, ruft seine Frau oder wen auch immer an, referiert, was er alles schon gekauft hat und fragt, ob sie (oder er) noch irgendwelche Sonderwünsche habe. Hat sie. Oder er. Meine Güte! Logisch, dass der Mann noch drin ist, als ich den Laden verlasse. Es handelt sich bei ihm auch keineswegs um einen Neukunden, der sich beim Erstbesuch mal gründlich über das Sortiment informieren möchte. Zwischenzeit hat er gefragt, was die Fleischwurst mit Knoblauch, die doch vor zwei Woche im Sonderangebot gewesen sei, denn regulär koste. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich bin mir sicher, den wissbegierigen 2-Scheiben-Mann gibt’s auch in der Vegetarier-Ausführung beim Obst- und Gemüsehändler.
Ich weiß beim Einkauf in der Metzgerei auch gern, dass die Tiere artgerecht gehalten und vor der Schlachtung nicht über hunderte von Kilometern durch die Gegend gekarrt wurden. Aber ob sie nun im Bergischen oder in der Eifel gegrast haben und wie genau nach welcher Rezeptur Wurst aus ihnen wurde, interessiert mich nun wirklich nicht. Ich kaufe eher nach dem schlichten Prinzip schmeckt oder schmeckt nicht. Und wenn´s schmeckt, nehme ich auch gern mehr als zwei Scheiben.

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Rohrreiniger gegen Corona

Letztens hab´ ich langer Abstinenz mal wieder meinem alten Laster gefrönt und durch die Teleshopping-Kanäle gezappt. Schon klar, dass der Online-Handel zu den großen Gewinnern der Pandemie gehört, aber die hemmungslose Penetranz, mit der man bei diesen Sendern aus der Misere Kapital zu schlagen versucht, hat mich denn doch überrascht. Kaum ein Produkt, dass die dauerlächelnden Damen und Herren nicht mit dem Hinweis auf Corona feilbieten. Den ganzen Dekoplunder sowieso, „weil wir es uns doch gerade jetzt daheim gemütlich machen sollten“. Das Plastikmotorrad für 3jährige sollen Eltern unbedingt bestellen, „weil besonders die Kinder unter den aktuellen Umständen leiden“ und Schmuck, Parfums und Schlüpfer mit Spitzenbesatz werden mit dem Zusatz verhökert, dass „wir Frauen uns in der momentanen Situation was für unser Wohlbefinden gönnen sollten“. Bohrmaschinen und Stichsägen für den Herrn, gibt’s natürlich mit der Aufforderung, „die zusätzliche Zeit daheim für erforderliche Reparaturarbeiten zu nutzen“. Und selbst den Rohrreiniger gibt’s nicht einfach so. Damit nicht irgendwann der Installateur wegen eines verstopften Abflusses anrücken muss, den man „in diesen Zeiten wegen der Infektionsgefahr“ besser nicht reinlassen sollte, rät man mir, zur Vorbeugung regelmäßig die Chemokeule in den Ausguss zu kippen. Und dieser Gaga-Verkäufer-Talk geht vermutlich seit über einem Jahr so. Rund um die Uhr.

Text: Reinhard Lüke

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