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Gesellschaft

Aufstand gegen die Waffenfront

Sonntag, 28. November 2010 | Text: Judith Levold | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Gut hundert Menschen füllen den Gemeindesaal der Lutherkirche am Samstagnachmittag, und im Prinzip sind sich alle einig: der „Laden“ muss weg oder zumindest müssen seine Betreiber die Schaufenster abhängen und das Sortiment weniger offensiv anpreisen.

 

Der „Laden“, das ist Outdoor, Defense & More der Kette pw Tobacco an der Bonner Straße, seit einer guten Woche Grund für die Empörung vieler Südstädter. Auch wenn das Geschäft, die Waren dort sowie das Verkaufspersonal nicht gegen gängiges Recht verstoßen – gegen den guten Geschmack für ein Wohn- und Einkaufsviertel mit zahlreichen Schulen im Einzugsbereich verstoßen sie allemal. Meinen zumindest die Anwesenden und viele derer, die unseren  Artikel zur Eröffnung  des Waffen- und Securitygeschäfts kommentiert haben.

 

Es ist vor allem eine Frage, die am Samstagnachmittag immer wieder diskutiert wird: Wie kann man in einer Gesellschaft über zunehmende Jugendkriminalität, Aggressivität, Bewaffnung und Terrorgefahr debattieren und zugleich zulassen, dass Waffen und täuschend echte Schusswaffen-Attrappen derart verlockend und im Sinnzusammenhang mit Spielzeug angeboten werden?

Pfarrer Mörtter und Tim Cremer von den Südstadt-Jusos moderieren, schnell steht fest: Die anwesenden Südstädter wollen eine Initiative, die den Laden mit legalem Protest überzieht und sich mit unangenehmen Fragen an dessen Kundschaft  wendet: „Was kauft Ihr dort? Was soll das? Was meint Ihr, wie die martialischen Auslagen auf Kinder und Jugendliche wirken? Prägt so was nicht eine Selbstverständlichkeit, mit der Waffen und Gewalt hingenommen werden?“

Viele Interessengruppen sind vertreten, Geschäftsleute, Anwohner, Südstadteltern, Jusos, Linke, Friedensforum, Kirchengemeinde, Journalisten – am Ende der Diskussion steht dieses Ergebnis: Die Initiative heißt „Veedel ohne Waffen“, bekommt eine Internetseite, um Infos zu bündeln, und wirbt um Aktivisten, die bereit sind, zunächst jeden Samstag in einer Kernzeit von 12 bis 14 Uhr vor Outdoor, Defense & More Mahnwachen zu besetzen. Weitere, möglichst bunte, originelle und bildstarke Aktionen sollen geplant und umgesetzt werden mit dem Ziel zu zeigen, dass der Laden in den Augen der Initiativ-Teilnehmer vor allem eines ist: eine Erregung öffentlichen Ärgernisses.

 

Den Teilnehmern geht es nach eigenem Bekunden vor allem um den Jugendschutz. Ein Südstadt-Bewohner befürchtet, der Laden könne zu einem „verstärkten Waffenkult in der Südstadt“ führen. Ein anderer spricht vom „äußerst unguten Gefühl“ bei dem Gedanken, dass Kinder hier sehr leicht an Messer und Softair-Pistolen gelangen könnten, mit denen sie nicht nur andere bedrohen, sondern auch sich selbst oder andere verletzen können – absichtlich oder unabsichtlich.

 

Selbst wenn die gesetzlichen Bestimmungen die Abgabe solcher Produkte an Kinder unter 14 Jahren verbieten – erreichbar sind sie offenbar allemal. Das zeigte im Gemeindesaal sehr beredt die Wortmeldung eines 10-jährigen Schülers aus der Grundschule Zwirnerstraße: „Auch wenn der Verkäufer aufpasst und sagt, nein, du bekommst das nicht, du bist ja noch nicht 14, dann fragen die eben ihren 15-jährigen Bruder, ob der das für sie kauft!“

 

 

Text: Judith Levold

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