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Südstadt

Der Frühling schmeckt nach Crema Toscana und Pumpernickel

Dienstag, 20. April 2010 | Text: Sonja Alexa Schmitz | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

„Frühling- Wo bleibst du?“ steht bei Paul`s Schwester (wer jetzt denkt: Paul kenne ich nicht. Erst recht nicht seine Schwester, dem sei gesagt: Kann man kennenlernen. Severinskirchplatz. Ein Suchspiel!  ) Mittlerweile steht dort: „Frühling, wann bleibst du endlich?“ Ja, er war da. Leider immer nur mal kurz, auf einen Tag zu Besuch.

 

Aber WAS für Tage sind das?! Man wird plötzlich früh morgens wach, und muss nicht mal grummeln, dass man aufstehen muss. Die Luft, die von draußen durch`s Fenster kommt, ist anders, die Geräusche klingen wärmer und gedämpfter, die Winterstille ist vorbei, muntere Vogelstimmen machen Lust auf den Tag. Beim Kaffee hat man kaum Ruhe, überlegt schon fast das Getränk in einen Thermobecher zu füllen und draußen zu trinken, während man eine Station später in die U-Bahn steigt. Oder gar das Rad nehmen heute? Zum ersten Mal wieder?! Aber das Schönste kommt erst noch: Das Anziehen. Man macht mal wieder den Schrank auf, anstatt wieder und wieder die Klamotten vom Vortag und Vorvortag zu nehmen. Die Klamotten der letzten Wochen scheinen veraltert. Die Strumpfhose weglassen, die nackten Beine an der Hose spüren. Dem Hals mal wieder etwas Luft geben. Aber das Allerschönste: Die Winterjacke bleibt am Haken. Endlich nicht mehr sich verschnüren wie ein Päckchen, einfach lässig die „Übergangsjacke“ übergeworfen. Man sieht plötzlich etwas, was man Monate nicht sah: Menschen, die langsam gehen. Menschen, die wohl gedopt von diesem Gefühl Frühling, einander anschauen, wenn sie auf der Strasse vorübergehen, und ein unsichtbares Augenzwinkern zu tauschen scheinen, dass sagt: „Toll, nicht!? Endlich!“ Und man sieht Menschen Eis schleckend bummeln. Spaziergänge haben wieder ein Ziel: die Eisdiele. Das machen wir heute auch! Mir fallen spontan zwei Eisdielen ein, die mich durch ihre Besonderheit anziehen. Die erste mag man wohl „Kult-Eisdiele“ nennen. Das Eis ist gut, keine Frage, aber sticht nicht heraus durch einzigartigen Geschmack oder außergewöhnliche Sorten.

 

Was aber den spartanischen Raum zur Kult-Eisdiele macht, ist vielleicht gerade der spartanische Raum, aber vor allem, die lange Verbundenheit der Familie zu der Stelle an der sie schon seit 30 Jahren ihre kleine Eisdiele betreibt. Gerade feiern sie übrigens 30jährigen Geburtstag. Da lohnt es sich erst recht hin zu gehen, denn noch bis Ende April gibt`s die Kugel Eis für 50 Cent und es gibt neue, spannende Sorten wie Mojito oder Crema Toscana. Ich rede natürlich von der  Familie Peci in der Alteburger Strasse. Das Settebello ist nicht nur ein Ort, an den man geht, weil man gerade ein Spaghettieis reinlöffeln will. Einfach dort zu sein, umgeben von Gesichtern, die man da wohl „Typen“ nennen mag. Stammkunden, die es auch schaffen bei 10 Grad draußen zu sitzen, und die Selbstverständlichkeit der immer währenden Präsenz der italienischen Familienmitglieder zu genießen. Nun möchte ich aber auch noch den zweiten Eisversorger erwähnen, der mir am Herzen und am Gaumen liegt. Zu dem fahre ich vor allem, weil ich es lustig finde, die mir fremden Sorten auszuprobieren. Da gibt es nämlich Sorten, die es sonst nirgends gibt. „Was machen wir also heute?“ Wir fahren in die Goltsteinstrasse und führen Versuchreihen zu uns neuartigen Eissorten durch. Das kann dann zum Beispiel Pumpernickeleis sein. Sympathisch ist die Eisdiele weil sie so „grün“ ist.

 

Nicht nur optisch. „Il Gelato“- so steht es über den hübschen grünen Fenstern, ist Mitglied der „Slow Food“-Bewegung. Viel Zeit bei der Zubereitung und gute, ausgesuchte Produkte würde ich es mal werbemässig beschreiben. Und auf ihren Milchpackungen steht  „bio“. Ihr Sorbet laktosefrei und das Joghurteis probiotisch. Das passt doch zur gesundheitsbewussten Südstadt. Il Gelato nicht so ein Ort mit Familienanschluss, aber sehr sympathisch, sehr lecker und spannend, und ein heller, moderner Ort. Generell muss mal gesagt werden, Eisdielen können ganz besondere Orte sein. Wenn sie gut sind. Gut heißt hier, wenn sie es schaffen, dass dort die Kölner Offenheit aufbricht. In den guten Eisdielen ist es ein bisschen wie Karneval. Jeder redet mit jedem. Einem Kind fällt das Bällchen runter, irgendein ausgeborgter Opa tröstet. Man weiß nicht, welche Sorte man nehmen soll und fragt gleich mal den Nachbarn nach einem Tipp. Eine schräg aus Kinderhand gehaltene Eistüte beschmiert die Hose. In der guten Eisdiele macht das nichts, da schimpft keiner.

 

Da ist immer Sonne, Sommer und kindlich gute Laune. Das ist ein schöner Schlusssatz, und vielleicht ein guter Vorgeschmack auf den nächsten Streifzug. Da suchen wir uns weitere Ort der guten Laune.

Text: Sonja Alexa Schmitz

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