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Bildung & Erziehung Kultur

Ein Fest für die „Großen“ – KISD-Diplomanden werden flügge!

Donnerstag, 7. Juli 2011 | Text: Gastbeitrag | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

„Manche sahen aus wie Zombies auf Kaffee- und Kippenentzug“. Dabei waren Kaffee und Zigaretten für viele das einzige Mittel, um nicht vollends durchzudrehen. 45 Studierenden der KISD haben im vergangenen halben Jahr an ihren Abschlussprojekten gearbeitet, um sich endlich Diplom Designer nennen zu können – und da darf man auch mal aussehen wie ein Zombie. Von Januar bis einschließlich Juni rauchten in der Südstadt 45 Köpfe und liefen auf kreativen Hochtouren. Jetzt ist es geschafft, die Arbeiten sind fertig gestellt, dokumentiert, präsentiert und bewertet. Die Köpfe ausgeraucht, Zigaretten und Kaffeekonsum runtergeschraubt, das Zombiekostüm abgelegt.

 

In einem voll gestellten Raum im dritten Stock sitzen an einem großen Tisch vier junge Frauen vor ihren vier Laptops. Und da sind sie wieder: Der Kaffee, die Zigaretten. „Ihr seid das Ausstellungsteam?“ Sie gucken hoch und nicken.

 

Die Jüngeren im Dienst der Ältesten: Jedes Jahr aufs Neue müssen die Studierenden des sechsten Semesters die Ausstellung, die Gala und alles um die Diplomanden herum organisieren, damit deren Leistung im richtigen Licht erstrahlt. Wie bei jedem „KISD-Produkt“ wird auch hier wieder das Leitmotto der Schule deutlich: Freiheit. Hier wird alles frei gestaltet. Es gibt kaum Vorgaben. Egal ob Ausstellungsort oder Gestaltungsthema – bei all dem haben die Studierenden freie Hand. Aber das macht es oft nicht einfacher: „Es gibt ja keine Erfahrungswerte“ erzählt Yasemina Handemir aus dem Ausstellungsteam. Alles selbst gestalten zu können ist schön und gut – aber ohne eine Orientierung? Macht das Ganze zu einer Herausforderung – aber einer, der man sich gerne stellt: „Für den Ruhm und die Ehre der Absolventen“, sagt Yasemina und lacht. Die Hoffnung beflügelt dass es beim eigenen Abschluss auch engagierte Sechstsemester geben wird, die die eigene Arbeit präsentieren werden. Die vier machen einen entspannten Eindruck. Noch. Da sind sie sich einig, drei Tage vor der Vernissage.

 

Im Erdgeschoss ist der Ausstellungsort: ein eher unspektukulärer, rechteckiger, nicht übermäßig großer Raum, der auf eine Empore zuläuft. Er ist voll. Voll mit Pappe. Es sieht ein bisschen aus, wie in einem Ikealager. Bei genauerem Hinsehen erkennt man eine nachgebaute Stadt. Gezeichnet, zusammengeklebt und bemalt. Da muss viel Arbeit dahinter stecken. Dabei sind es nur noch wenige Tage Zeit bis zur Ausstellung. „Knapp wird es auf jeden Fall. Das wird schon“, sagt Yasemin optimistisch. Zumal die herausragenden Arbeiten schon am Abend vor der Ausstellung für den Design Preis nominiert werden. „Da muss dann alles stehen. Eng wird es werden – allein Adam braucht massig Platz für seine Arbeit.“ schmunzelt Yasemin und zeigt auf eine der Pappecken.

 

Adam Wallat ist einer der diesjährigen Absolventen. Stolz wie eine gefunden Schatztruhe trägt er einen Karton in den ersten Stock in ein Büro, räumt einen Tisch leer und fängt an die Kiste auszupacken. Alles ganz sorgfältig in Schutzfolie eingewickelt. Er legt vier im ersten Moment nicht ganz deutlich zu erkennende Objekte auf den Tisch. Bei näherem Hinsehen wird es etwas deutlicher: eine Fernbedienung. Und ein Stab. Vielleicht auch noch ein Smartphone. Aber ganz klar ist das nicht. Auf die Frage „Was war dein Thema?“ gerät der Stein ins Rollen und Adam fängt an zu erzählen, „zu präsentieren“, muss man eigentlich sagen. So ähnlich wird wohl auch seine mündliche Prüfung ausgesehen haben. Sein Hauptthema war: Verfall – Obsoleszenz und Designstrategien. Dabei hat er sich auf drei Strategien konzentriert: Oportunist, Realist und Visionär. Was er erzählt, ist beeindruckend, seine Ideen ausgetüftelt und durchdacht. In den letzten Monaten hat Adam sich viele Gedanken gemacht über Nachhaltigkeit der technischen Industrie, über die Nutzung und den Verschleiß von technischen Nutzgegenständen und über die damit verbundene menschliche Ethik gegenüber der Umwelt. Sein Wissen ist umfangreich. Mit seinen nachgestellten Objekten will er die unterschiedlich Strategien verdeutlichen. Und wie das so ist, wenn man sich lange Zeit mit einer bestimmten Thematik auseinandersetzt, will man am Ende zu einem Ergebnis kommen, zu einem Fazit oder einem Optimum. So hält Adam stolz den Maestro, so nennt er ihn, in die Luft. Einen grauen langen Stab, dem er, inspiriert durch die Dirigentenmetapher, seinen Namen verliehen hat. Wie der Dirigent in einem Orchester, soll dieser Stab technische Geräte dirigieren. Und das würde Adam gerne umsetzen. Aber erst mal will er nach Taiwan auf eine Designmesse und Geld verdienen. An Stillstand ist nicht zu denken. Aber eines wird er ganz besonders vermissen: „Die Menschen hier, meine Kommilitonen. Die sind wie eine Familie geworden“ sagt Adam und lacht.

 

Ein Foto soll geschossen werden, und zack stehen die acht Studierenden des Ausstellungsteams auf der Empore und ordnen sich in ihrer Pappstadt. Es wird viel gelacht. Auch wenn die mitwirkenden KISDler in den letzten Wochen unter großem Stress gestanden haben müssen, ist davon wenig zu spüren. Aber was zu spüren ist: Der Spaß an gemeinsamen kreativen Arbeiten und die Möglichkeit des freien künstlerischen Ausdrucks.

 

Ab morgen (Freitag, 08.07.2011) bis zum 13. Juli kann man in der KISD die Arbeiten der diesjährigen Absolventen bewundern und durch die Ausstellungsstadt flanieren.

KISD City -Design beyond your Surface
08.07. bis 13.07.2011
Vernissage am 8.7. 15Uhr
Öffnungszeiten von Samstag bis Mittwoch 16-21h
Im Gebäude der KISD,
Ubierring 40
50678 Köln

 

Mehr Infos unter: https://www.facebook.com/KISDcity

 

Text: Gastbeitrag

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