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Verkehr

Eine (fast) endlose Sanierung

Dienstag, 5. Juli 2011 | Text: Gastbeitrag | Bild: Sabine Eichler

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Eigentlich sollte die Sanierung der Südbrücke schon längst abgeschlossen sein – eigentlich. Doch wie so oft in Köln kam es zu zahlreichen Verzögerungen, Unwägbarkeiten und Pannen.

Das Dilemma geht zurück auf die Zeit vor dem ersten Weltkrieg: Die Südbrücke wurde als Eisenbahnbrücke in den Jahren 1906-1910 erbaut. Damals hat die Stadt Köln einen Vertrag mit den Königlich Preußischen Staatseisenbahnen abgeschlossen, in dem sie sich dazu verpflichtete, für den Unterhalt der randseitigen Gehwege sowie der Treppenabgänge aufzukommen. Dieser Vertrag gilt heute immer noch, obwohl der Besitzer der Südbrücke heute der Rechtsnachfolger Deutsche Bahn AG ist. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke durch Bomben zerstört. 1950 dann wurde sie wieder als Eisenbahnbrücke in Betrieb genommen, nachdem sie für rund 10 Millionen DM neu errichtet worden war.  Seitdem sind die Fußgängerwege der Südbrücke nicht mehr grundlegend saniert worden.

Rund 50 Jahre später, d.h. 2003, muss der nördliche Gehweg der Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Die Stadt Köln und die Deutsche Bahn streiten sich über Zuständigkeiten, dennoch geht die Stadt Ende 2003 davon aus, dass der nördliche Gehweg voraussichtlich nur bis Ende 2005 gesperrt sein wird. Die gesamten Sanierungskosten werden damals auf rund 1 Millionen Euro geschätzt. Anfang 2005 sollen drei neue Besichtigungswagen, die aber noch nicht vom TÜV abgenommen worden sind, die Brücke begutachten. Das war im Jahr zuvor gescheitert, weil ein Schiff den Wagen, der unter der Brücke hing rammte, und sich so die Fahrschiene verbogen hatte. Ende des Jahres 2005 sind die Besichtigungswagen immer noch nicht einsatzbereit. Wenigstens ist nun klar, dass die Stadt Köln die Sanierung der Gehwege und Treppenhäuser bezahlen und die Bahn die Brückenkonstruktion kontrollieren wird. Im März 2006 warnt der Leiter des Amtes für Brücken- und Stadtbahnbau, Gerd Neweling, davor, dass auch der zweite Gehweg geschlossen werden müsse, wenn die Sanierungsarbeiten nicht beginnen würden.

 

Südbrücke / Foto: Dirk Gebhardt

 

Ende 2006 verspricht er dann, dass die große Sanierung 2007 beginnen werde. Rund ein Jahr später hat sich immer noch nichts getan, außer dass das Brückenamt seit einem halben Jahr den Sanierungsbedarf ermittelt. Die Verzögerungen seien durch eine  (offensichtlich schlechte, Anm. d. Red.) Zusammenarbeit mit der Bahn entstanden, behauptet Neweling. Außerdem habe sich herausgestellt, dass die Treppenhäuser nicht im allerbesten Zustand seien. Trotzdem verspricht das Brückenamt, dass die Sanierungsarbeiten 2008 beginnen würden. Im Januar 2008 dann kommt von der Stadtverwaltung die überraschende Nachricht, dass die Abstimmungen mit Bahn, Denkmalschutz und Rhein-Energie abgeschlossen seien und die Finanzierung im Frühjahr sichergestellt werden soll. Dann, im März 2009, schreibt die Stadt Köln die Sanierungsarbeiten endlich aus, welche erstaunlicherweise sogar im Oktober desselben Jahres beginnen. Rund 5,1 Millionen Euro (+4,1 Millionen im Vergleich zu Schätzungen 2003) kostet die Sanierung, die komplett von der Stadt Köln bezahlt werden muss. Doch Ende 2010 wird die Sanierung der Zwischendecken in den linksrheinischen Treppentürmen vom Verkehrausschuss gestoppt. Die Deutsche Bahn hatte die Stadt nicht rechtzeitig auf die Schäden in den Zwischendecken aufmerksam gemacht. Anfang dieses Jahres kündigt die Stadt Köln den laufenden Bauvertrag zur Sanierung der Zwischendecke, nachdem nun die DB Netz AG die Erneuerung der gesamten Treppentürme übernehmen wird. Außerdem wird die Stadt ab sofort eine jährliche Pauschale zur Unterhaltung der Gehwege und Treppentürme der Südbrücke an die Bahn zahlen, wie in dem Vertrag von 1907 festgelegt.

Desweiteren wird die Ausschreibung und Durchführung von Instandsetzungsmaßnahmen auch durch die DB Netz AG erfolgen.
Die Sanierung des Gehwegs auf der Nordseite ist unterdessen immer noch nicht beendet – mehr als acht Jahre nach der Sperrung.
Es bleibt zu hoffen, dass die Sanierung der Südbrücke nun so schnell wie möglich abgeschlossen werden kann – zukünftig müssen die Zuständigkeiten viel eindeutiger geklärt werden!

 

Paul Tellmann

Der Autor ist Redakteur der Kölner Südstadt Zeitung.

 

Dieser Artikel erschien in der Mai/Juni Ausgabe (2011) der Zeitung.

 

Text: Gastbeitrag

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