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Lükes Liebes Leben

Gepflegt taufen

Dienstag, 22. Mai 2018 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ich interessiere mich für auf Textilien öffentlich zur Schau getragene Botschaften und Bekenntnisse. Was mir durch die #MeToo-Debatte jedoch zunehmend verleidet wird. Dabei gibt es doch in der Südstadt viele Frauen fortgeschrittenen Alters, die gern Oberteile mit Sprüchen wie „Follow Your Dreams“ oder „Love Me“ tragen. Um diese Botschaften zu entziffern, muss ich den Damen aber notgedrungen auf die Brüste starren, was ja derzeit gesamtgesellschaftlich nicht so gut ankommt. Ich gehe meiner Passion trotzdem weiterhin nach, fühle mich aber nicht gut dabei. Dafür darf ich dann so Perlen des Alltags entdecken, wie die Frau mit einem T-Shirt mit dem glitzernden Aufdruck „I Love Las Vegas“ trägt und regelmäßig in einer Spielhalle auf der Severinstraße verschwindet. Bei Männern könnte ich natürlich problemlos starren, aber die tragen ja meist nur ihre Bekenntnisse zu Fußball-Vereinen oder Bier-Sorten auf dem Leib. Bisweilen wird man bei ihnen jedoch bei den Accessoires fündig. So wie bei dem Mann mit Tagesfreizeit und großem Durst, der unlängst an der Kasse im Supermarkt vor mir stand und dem, seinen Ausdünstungen nach zu urteilen, eine Dusche oder ein Wannenbad unbedingt zum Vorteil gereicht hätten. Aber worin verstaute er sein gerade erworbenes Sixpack Kölsch? In der hochglänzenden Tragetasche einer Drogeriekette mit dem Aufdruck „Immer frisch und gepflegt!“.

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Event-Christen

Unsere Facebook-Seite ist ja eine segensreiche Einrichtung. Zumindest, wenn man wissen will, wo man auf die Schnelle mal eben einen Bohrhammer, ein Pfund Hack oder einen Eierschneider ausleihen oder erwerben könnte. Auch Restaurant- oder Bäckerei-Tipps mögen hilfreich sein. Aber dabei kommt ja schon wieder der Faktor Geschmacksache ins Spiel. Bisweilen finden sich da aber auch Einträge, die mich stutzig machen: „Hallo, bei uns steht die Taufe an und ich wollte mal hören, welche Erfahrungen mit welchen Kirchengemeinden ihr so gemacht habt und was ihr empfehlen könnt. Getauft werden soll evangelisch. Freue mich über eure Erfahrungen und Ideen!“ Schon klar, wenn man einem christlichen Glauben anhängt und den auch seinem Nachwuchs vermitteln möchte, steht irgendwann die Taufe an. Aber wenn ich als Ungläubiger nicht völlig falsch liege, gehört man als Christ zu einer örtlichen Kirchengemeinde, der man sich verbunden fühlt und in der man sich Idealfall auf die ein oder andere Weise engagiert. Und genau da gehört natürlich auch das Kindlein übers Taufbecken gehalten.

Absurde Eventkultur

Dachte ich jedenfalls. Aber offenbar sind die christlichen Sakramente auch nur noch Teil einer absurden Eventkultur, bei der man sich die attraktivsten Locations und Entertainer nach Belieben aussucht. Dass die Rat Suchende mit „getauft werden soll evangelisch“ die Wahlmöglichkeiten eingeschränkt hatte, verdankt sich vermutlich auch eher einem Entschluss ihrer Eltern als einem eigenen Bekenntnis. Unter den zahlreichen Menschen, die auf ihr Inserat antworteten, fand sich jedenfalls keiner, der ihre Anfrage befremdlich gefunden hätte. Stattdessen gab´s Erfahrungen, dass es bei Mörtter super lustig gewesen sei, aber auch die Kartäuserkirche ihre Vorzüge habe. Schon wegen der Nähe zu Haus Müller (für die profane Feier) und dem nahe gelegen Spielplatz. Sowas will ja bedacht werden. Und bei Gefallen kann man direkt was für die irgendwann sicherlich „anstehende“ Erstkommunion, resp, Konfirmation ausmachen. Für Hochzeit und Beerdigung wäre es vielleicht doch noch was früh. Da kann man ja zeitnah nochmal Tipps einholen.

Warum nicht?

Mir sind diese Folklore-Christen noch immer ein Rätsel. Mal ganz pragmatisch gesehen: Für die wenigen Sakral-Partys mit Pfaffen und vielleicht noch, der Heimeligkeit wegen, Kirchenbesuche zu Weihnachten lebenslänglich Kirchensteuer abdrücken, da kommt doch ein hübsches Sümmchen zusammen. Ich selbst habe in meinem Bekanntenkreis Paare, die mit Religion oder gar Kirche absolut nichts am Hut haben, aber nach wie vor christlichen Vereinen angehörigen und ihre Kinderchen selbstverständlich taufen lassen. Auf die Frage nach den Gründen hab´ ich bislang noch nie eine auch nur halbwegs plausible Antwort bekommen. Stattdessen wird da was von „Familientradition“, „netten Festen“ und „kann ja nicht schaden“ gestammelt. Oder es heißt schlicht: „warum denn nicht?“ Meinethalben kann natürlich jeder diesbezüglich tun und lassen, was er will. Ich würde es nur gern mal verstehen.

Vom Rheinpark auf die Zugspitze

In der thüringischen Gemeinde Schmalkalden hatten sie Deutschlands ersten Zebrastreifen in 3 D-Optik auf die Straße gepinselt. Sah sogar recht hübsch aus, das Gemälde. Doch dann verfügte ein Amt, es wäre mit der gültigen Straßenverkehrsordnung nicht kompatibel und müsse dementsrechend wieder durch eine herkömmliche Markierung ersetzt werden. Die Gemeindeoberen sind schweren Herzens der Anordnung zur Entfernung des 3 D-Bildes gefolgt, haben aber dann die Frage aufgeworfen, ob es an der Stelle überhaupt einen Zebrastreifen braucht. Vermutlich eher nicht. Klingt doch irgendwie stark nach kölscher Lösung.

Hubschrauberlandeplatz mit Garage

Bei der Rhein-Seilbahn hat im vergangenen Juli ein lockeres Service-Seil den Betrieb lahmgelegt. Bei den Untersuchungen zur Unglücksursache kam dann auch die Frage auf, ob dieses Seil überhaupt erforderlich sei. Wie auch immer die Antwort letztlich ausfällt, wann das Bähnle wieder an den Start gehen kann, ist jedenfalls noch immer offen. Meine Güte, mehr als ein Jahr, um dieses betagte Transportmittel wieder in Gang zu setzen, das doch wohl wahrlich kein Meisterstück der Ingenieurskunst ist. Ob es damit zusammenhängt, dass es von den KVB betrieben wird? In Bayern hat man Ende letzten Jahres eine spektakuläre neue Seilbahn auf die Zugspitze eröffnet. Bauzeit: zweieinhalb Jahre, Kosten 50 Millionen Euro. Alles nach Plan. Für die Summe bekommt Köln in nunmehr sieben Jahren Bauzeit noch nicht mal einen Hubschrauberlandeplatz mit Garage hin…

Text: Reinhard Lüke

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