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Sport

Krieger, grüß mir die Sonne!

Montag, 16. Juni 2014 | Text: Antje Kosubek | Bild: Susanne Franken

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

„Tief einatmen. – Ausatmen und dann kommen wir in den herabschauenden Hund“.  Während ich auf meiner weinroten Yogamatte versuche, den Anweisungen für diese Dehnübung zu folgen, gibt Yoga-Lehrerin Daniela Kourtidis mit ruhiger Stimme den Ton an. In einem loftartigen, in warmen Rottönen gestrichenen Raum absolviere ich gemeinsam mit 15 Männern und Frauen eine Yogastunde, die eigentlich über 90 Minuten geht. Durchhalten, denke ich mir, während wir bei der nächsten Übung Steißbein und Kniescheiben nach oben heben und dabei ein Klötzchen zwischen beide Oberschenkel pressen sollen.

 

Das Yoga-Studio „Lord Vishnus Couch“ gibt es seit elf Jahren in der Südstadt. Daniela Kourtidis hängte vor einem Jahr ihren Job an den Nagel, um die Studioführung zu übernehmen, während die Leiterin in Elternzeit ist. Jeder Ein- und Ausatmung folgt eine neue Bewegung. Ich bin zum ersten Mal hier und lerne, dass dadurch das Bewusstsein für die eigene Atmung geweckt werden soll.  Daniela: „Durch die Übungen im Yoga soll die Bewusstheit für den eigenen Atem in den Bewegungsabläufen und elementaren Körperhaltungen gefunden werden. So spielen auch Sonnengrüße eine große Rolle, um Körper, Geist und Seele zu aktivieren.“

Yoga liegt im Trend, mehr als fünf Millionen Deutsche praktizieren es regelmäßig. Über 20.000 Yogalehrer soll es allein in Deutschland geben. Yoga wird immer mehr zum Volkssport. In den 70er-Jahren gab es schon einmal eine große Welle der Begeisterung. Seit Mitte der 90er nahm dann die Popularität stetig zu. Vinyasa, Iyengar,  Hatha-Yoga,  Power-Yoga, Post- oder Pränatales Yoga, Yoga für Kinder und Yoga im Park – die Liste der Varianten ist lang. Die Übungen können auch gegen Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Verstopfung, Verspannungen und andere Beschwerden helfen – als ganzheitliche Methode für das eigene Wohlbefinden. Ist die Begeisterung um die indische Yoga-Philosophie eine typische Folge der gestressten westlichen Gesellschaft? Die, ständig in Zeitnot, nach einer Entschleunigung ihres Alltags sucht?

 

„Natürlich gibt es Situationen, denen Du auf der Matte begegnest, die Du auch aus Deinem richtigen Leben kennst.“  sagt Daniela Kourtidis, die entspannt im Lotussitz mit einer Tasse Tee vor mir sitzt: „Wie zum Beispiel deine Atmung. Du lernst dann, Deine Atmung gezielter einzusetzen, in Situationen, die dich besonders fordern oder in denen Du sehr aufgeregt bist. Du lernst im Yoga Techniken, die Du dann benutzen kannst. Durch das stetige Üben kannst Du damit einen Anker für Dein Leben finden. Das gibt Dir eine Basis, die Dich ruhiger macht. Ich habe das selbst erlebt, bin nicht mehr so leicht zu erschüttern und lasse Stress nicht mehr so an mich heran.“ 

Bei den so genannten Umkehrhaltungen wird mir allmählich klar, was damit gemeint ist. Der Handstand im Sportunterricht war immer schon ein rotes Tuch für mich. Das er auch eine Yoga-Haltung ist, war mir nicht klar. Denn, meistens sind es ja nicht die Übungen an sich, vor denen wir Angst haben, sondern die Situation der Umkehr.

Ortswechsel in der Südstadt. In der Mainzer Straße befindet sich das Yogastudio von Susanne Franken. Durch das helle Grün an den Wänden und die blühende Pracht der Pflanzen vor dem Fenster wirken die Räume im Souterrain gemütlich wie ein Wohnzimmer. Seit über 20 Jahren arbeitet sie in diesem Bereich und absolvierte eine Ausbildung zur Iyengar-Yogalehrerin.  Hier stehen insbesondere Haltungen im Zentrum,  wie Vorwärtsstreckungen, Drehungen, Rückwärtsstreckungen sowie regenerative Positionen und Umkehrstellungen. Susanne Franken erklärt: „Typisch für Iyengar Yoga ist neben der großen Präzision, die Ausrichtung des Körpers. Dabei werden auch Übungsmittel, wie ein Stuhl genutzt. Dieser wird benötig,  um die Körperhaltungen (Asanas) für ältere oder ‚steifere‘ Teilnehmer stabiler oder weniger anstrengend zu machen. Oder zum Beispiel die so wichtigen Umkehrhaltungen wie Kopfstand und Schulterstand länger halten zu können.“

Meine persönliche Ausdauer und Stabilität werde ich später noch beim regenerativen Schulterstand am Stuhl ausprobieren. Susanne Franken setzt vor allem auf die individuelle Betreuung der Teilnehmer. So bietet sie nicht nur Yoga-Reisen nach Portugal oder Ibiza an, sondern auch individuelle Konzepte bei fehlender Balance oder Stress im Leben. Während der Yogastunde erklärt sie beispielsweise,  dass bestimmte Übungen anders ablaufen müssen, wenn Frauen ihre Periode haben. Ein männlicher Kursteilnehmer neben mir ahmte just diese Übungen nach – er hatte wohl nicht zugehört. Susanne Franken weist darauf hin: „Wichtig ist Achtsamkeit, beim Atmen und bei den Übungen.“

Ich bewege mich in den Vierfüßlerstand, stelle dabei die Knie genau unter die Hüftgelenke und versuche meinen Atemrhythmus den folgenden Bewegungen anzupassen. Beim Rückenstrecker lerne ich, dass dieser nicht nur Hüften und Schultern dehnt, sondern auch die Bauchorgane massiert und so Verdauungsbeschwerden lindern kann. Ich selbst hätte am wenigsten vermutet, dass mich Yoga körperlich herausfordern würde. Doch die Körper-Position „Krieger“ lässt mir den Schweiß über Stirn und Nacken rinnen. Meine Arme sind seitlich in Schulterhöhe ausgestreckt und die Beine grätschen weit auseinander, so dass die Fußgelenke auf Höhe der Handgelenke liegen. Dann drehe ich den linken Fuß nach außen und versuche die Muskeln anzuspannen. „In dieser Haltung werden die Muskeln der Arme und Beine gestärkt, sowie Wirbelsäule und Rücken stimuliert und gekräftigt. Dadurch verbessern  sich Standkraft und Erdung. Während die Kriegerstellung aktivierend ist, haben andere Übungen eine besonders regenerierende und nervenberuhigende Wirkung“  erläutert mir Susanne Franken, während sie die Stellung meiner ausgetreckten Arme korrigiert.

 

Was ich gelernt habe: Jeder Yoga-Lehrer hat seinen eigenen Stil und man selbst kann ausprobieren, was zu einem passt. Das Mantra „Om Om Om“ wird manchmal am Anfang oder am Ende gesungen. Damit muss sich nicht jeder wohl fühlen. Ich gebe zu, ich summe nicht mit. Die 90 Minuten sind in beiden Kursen wie im Fluge vergangen. Mein Rücken fühlt sich länger an und mein Halswirbelbereich scheint glatter als je zuvor.  Mein Schritt ist aufrechter geworden, denn Yoga hat mich wachsen lassen. Was ich auf alle Fälle mitnehmen werde, ist, dass die Idee von Yoga nicht mit dem Kurs-Ende abrupt vorbei sein sollte. Wer kann, sollte das „Sich-Zeit-Nehmen“  auch anschließend noch verinnerlichen.  

 

Yoga-Studios in der Südstadt
lord vishnus couch – Yoga Studio Südstadt, Maria-Hilf-Straße 15, 50677 Köln
Iyengar Yogaraum Köln, Mainzer Straße 51, 50678 Köln, www.iyengar-yogaraum-koeln.de
Shambhala Meditationszentrum, Kartäuserwall 20 Hinterhof, 50678  Köln
Iyengar Yoga Zentrum Köln-Süd, Hiltrud Lichter, Wormser Straße 45, 50677  Köln
Kraftpunkt, Bonner Wall 120, 50677 Köln
Anahata Yoga, Waisenhausgasse 18, 50676  Köln
Anita Prendl – Sprachentrainings, Business Yoga, Farbberatung, Ohmstraße 36, 50677 Köln
Tajet Garden – Körper & Energie, Alteburger Straße 250, 50968 Köln
Yoga Inn, Goltsteinstraße 87 a, 50968  Köln
Raja Yoga Center, Sachsenring 16, 50678 köln
Yoga On – Inge Schöps, Bonner Straße 35, 50677 Köln
ginger up – Yogaschule, Im Zollhafen 22, 50678 Köln
Yoga-Kurse im Tagungs- und Gästehaus St. Georg, Rolandstraße 61, 50677 Köln
Evangelischen Familienbildungsstätte Köln, Kartäuserwall 24 b, 50678 Köln
 

Text: Antje Kosubek

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