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Politik Wahlen

„Man muss doch mal anfangen!“ – Mit Marcel Hövelmann am Stammtisch

Donnerstag, 8. Oktober 2015 | Text: Judith Levold | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wie zu Beginn der Woche angekündigt, haben wir in den letzten Tagen bis zur OB-Wahl für Euch ein paar Artikel vorbereitet, die unsere Eindrücke von den Kandidaten, mit denen wir gesprochen haben, wiedergeben. In Bild&Ton, als Reportage oder Interview. Marcel Hövelmann macht den Auftakt heute.

Stammtisch ohne Parolen

 

Ein Freitagabend in BiPi´s Bistro auf der Rolandstraße: ein Jahr ist ´rum, zum 13. Mal treffen sich Leute aus der Südstadt oder mit Südstadtbezug zum Südstadt-Tisch, einem Einmal-im-Monat-Stammtisch, der aus der Facebook-Gruppe von „Meine Südstadt“ hervorgegangen ist. „Ich war zugezogen, kannte niemanden und wollte Leute kennenlernen“, erzählt Jessica Müller: „Und da dachte ich, ich poste mal was.“
Irgendwann kam die Frage nach einem Stammtisch auf und dann beschlossen die Leute, das Digitale analog fortzusetzen und sich live und in Farbe zu treffen. Die Gruppe ist alters- und auch sonst total gemischt, die jüngsten sind Mitte zwanzig, der älteste um die siebzig, es sind Köche, Pädagogen, Studenten, ein Speditionskaufmann, ein Security-Mitarbeiter und Versicherungsmakler dabei. Inzwischen treffen sie sich nicht nur auf einen Wein am Stammtisch, sondern grillen, bowlen und laufen Schlittschuh gemeinsam, die Teilnahme am Veedelszoch im nächsten Jahr ist gesetzt.
An diesem Freitag haben sie den OB-Kandidaten Marcel Hövelmann eingeladen, um ihn mal zu löchern, und: er kommt ´rein um 21h.
Hövelmann ist Diplom-Geograf und Master of Umweltbildungsmanagement, seit Jahren ist er in der Umweltpolitik in Köln unterwegs. Sein Schwerpunkt ist vor allem die Neuordnung des Verkehrsraums in Köln.

 

Kein Wahlkambfbudget

„Hallo zusammen, ich hab keine Tagesordnung“, macht Hövelmann lässig sein Entrée und beantwortet die Frage „Wollen Sie noch was essen?“ mit „Nee, danke. Ist nicht im Wahlkampfbudget!“
Er erzählt, dass er nun, wo der Wahlkampf wegen der Wahlverschiebung ja verlängert sei, mehr ernst genommen würde. So habe etwa die WDR Lokalzeit mit ihm gedreht, nach dem Motto „Jetzt haben wir mehr Zeit, da können wir auch mal auf die anderen neben Reker und Ott gucken“. Nach der Wahl sei vor der Wahl und er werde das aufbauen in den nächsten Jahren. Ob mit einer Parteigründung, das wisse er noch nicht, in Deutschland gebe es ja eben die Möglichkeit zum Quereinsteigen, nur sei das härter als mit einer Partei und deren Strukturen im Rücken.

 

Wie man denn zu allem was zu sagen haben könne, wird er gefragt. „Ja, also bei Kultur und Wirtschaft habe ich nicht so die Tiefe, da hab´ ich bei Null angefangen“ räumt er freimütig ein „da habe ich aufgenommen, was viele verschiedene Leute sagen“, aber „keiner von uns Kandidaten ist die eierlegende Wollmilchsau!“ ergänzt er lächelnd. Und auf die Anmerkung, als OB sei man ja Grußonkel und Verwaltungschef in einem und müsse umsetzen, was der Rat beschließt, antwortet er „Stimmt, aber es gibt schon Prioritäten, die die Stadtspitze setzen kann. Man kann statt vier Beauftrage für den Fahrradverkehr und zwanzig für Auto auch mehr Leute für den Fahrradverkehr zuständig erklären, da kann man schon Schwerpunkte setzen.“ „Ja aber die Verwaltung ist doch das A und O!“ wendet Südstadt-Tisch-Mitglied Sigi ein, „die kann doch jede Politik ausbremsen“. Marcel Hövelmann meint dazu: „Ich nehme alle 17.000 Mitarbeiter der Verwaltung in Schutz, dieses gnadenlose Draufhauen bringt doch nichts. Klar, muss da vieles verschnellert werden, aber wir haben 17.000 Verwaltungsmitarbeiter, da gibt es viele motivierte. Es traut sich nur niemand, Entscheidungen zu treffen, weil jemand draufhaut. Dazu kommt die parteipolitische Besetzung, das ist heikel, das muss man langfristig kontrollieren, das kann man nicht ad hoc ändern!“ Und: man müsse den Menschen in der Verwaltung Bock machen auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern, da gebe es so viele gute Leute, und wenn die zusammen mit der Stadtverwaltung was voran treiben können, das wäre gut.

 

Bürgerbeteiligung und Gerechtigkeit im Verkehr

Was er denn von der Bürgerbeteiligung in Köln halte, fragt jemand am Tisch.
„Ja ich finde das grundsätzlich gut. Ich habe etwa zwanzig Verfahren mitgemacht in den letzten fünf Jahren und hätte nach dem fünften aufhören müssen…Aber das wird jetzt aufgebrochen, bei der Parkstadt Süd ist schon eine bessere Beteiligungskultur da und es werden auch Konzepte für wirksame Beteiligung in Köln generell erarbeitet gerade!“ sagt Hövelmann.

 

Seinen Schwerpunkt Verkehr (und damit Klimapolitik) greift er aber doch nochmals auf, Roland vom Stammtisch hat nachgefragt. „Ja, das ist ein großer Mix, da will ich die ganze Stadt angehen. Für mich ist wichtig: es muss eine Gleichberechtigung der Verkehre und Mobilitätsformen geben, und somit muss es weniger Autos und Parkplätze geben, die KVB brauchen eine dritte Anhängung, es muss ein lokales Angebot geben mit Bussen in den Außenbezirken in attraktiver Taktung, eine Busspur und noch einiges mehr!“ erläutert Marcel Hövelmann, bleibt aber Realist: „50 Prozent der Parkflächen zu verdrängen in den nächsten Jahren, ist Banane. Aber man muss doch mal anfangen!“
 

Text: Judith Levold

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