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Sport

Neuanfang beim FC – ein Hanseat im Rheinland

Freitag, 11. Mai 2012 | Text: Gastbeitrag | Bild: Eduard Bopp Sportfotografie

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Unlängst erhielten alle Mitglieder vom neu gewählten Vorstand des 1. FC Köln einen Brief, in dem festgestellt wurde, dass der Verein „zum fünften Mal in seiner Vereinsgeschichte abgestiegen“ sei und der Club das Minimalziel des Klassenerhalts nicht erreicht habe. „Wir drei sind am 23. April 2012 nicht als Schönwetter-Kapitäne angetreten“, schrieben Präsident Spinner, nebst der beiden Vize Schumacher und Ritterbach, „wir haben gewusst, dass wir einen steinigen Weg und jede Menge Arbeit vor uns haben, um den Verein zu vereinen und sportlich und wirtschaftlich wieder erstklassig zu machen.“

 

Foto: Michael Ostermann

Der erste Schritt des steinigen Weges ist nun getan – ein neuer Trainer wurde flugs engagiert. Unter der Rubrik „Immer wieder der FC“ freute sich unser Kolumnist „Rotkäppchen“ über den neuen „Trainer mit Format“. Dem „liebenswerten Diktator“ Holger „Stani“ Stanislawski war es bisher immer wichtig, dass der Verein in junge Talente investiert, obwohl der Nachwuchs, wie Mitchell-Elijah Weiser (FC Bayern München) und FC-Nachwuchsstürmer Mark Uth (SC Heerenveen), nicht gehalten werden konnte. Stanislawski bringt als Co-Trainer André Trulsen und Klaus-Peter Nemet mit zum 1. FC Köln. Mit beiden hat Holger Stanislawski bereits beim FC St. Pauli und bei der TSG Hoffenheim zusammengearbeitet. Alexander Bade wird weiterhin Torwart-Trainer sein, Dirk Lottner wird ab der kommenden Spielzeit Chef-Trainer der U21-Mannschaft des FC.

 

Stanislawski hat sein gesamtes Leben als Spieler, Vizepräsident, Sportchef und Trainer in einem Hamburger Stadtteil zugebracht, in dem Luden, Punks, linkeStudenten und Hafenarbeiter die Empfänger der Botschaften waren. „So was prägt“, meint Fußball-Fachmann Michael Ostermann. Der wohnt seit 15 Jahren in Köln und ist St. Pauli Fan seit „eigentlich immer“ – im strömenden Regen hat er 1992 sein erstes Match gegen Freiburg (1992) am Millerntor verfolgt. Er freut sich schon darauf, wie „Stani“ den traditionell divenhaften Profis beim FC gegenüber treten wird.

 

Öder Fußball, erfolglos, Rausschmiss

FC-Fan Heino Schütten sagt: „Das war der zweite Schritt vor dem ersten!“ Für ihn wäre es logisch, dass beim Neuaufbau zunächst ein Sportdirektor kommt, der dann im nächsten Schritt als Verantwortlicher zusammen mit seinem Team den Trainer holt und den Kader zusammenstellt. Für ihn ist Stanislawski zwar mit Pauli auf-, aber direkt auch wieder abgestiegen. Die Hamburger spielten damals einen sehr rustikalen Fußball, weit vom modernen Kick heutiger Prägung entfernt (Augsburg, Fürth…). In Hoffenheim hatte der Trainer alles, was man sich wünscht: gute Spieler, viel Geld, hervorragende Strukturen. „Was ist dabei herausgekommen?“ – „Nichts. Öder Fußball – Erfolglosigkeit – Rausschmiss“.

 

„Stanislawski muss sich und der Fußballbranche jetzt beweisen, dass er ein richtig guter Fußballtrainer ist“, weiß Michael Ostermann. Dass der Neue zumindest theoretisch was vom Trainerjob versteht, hat er als Klassenbester beim Trainerlehrgang hier in Köln schon bewiesen. Und der FC St. Pauli hat unter ihm den schönsten und offensivsten Fußball in seiner 102-jährigen Geschichte gespielt. In Hoffenheim jedoch hat seiner Meinung nach damit genervt, dass er die teuer bezahlten Talente nach einem 4:0-Sieg in Mainz öffentlich genauso runtergemacht hat wie nach einem müden 1:1 in Kaiserslautern. Aber es wird für den neuen Trainer die größte Herausforderung sein, die passende Ansprache für Verein und Stadt zu finden. Der Sportjournalist Ostermann weiß, dass der neue Trainer auf St. Pauli das geschafft hat, was der FC sich jetzt von ihm wünscht: Einen selbstzerstörerischen Klub zum Erfolg führen. Nur dass man rund um die Reeperbahn Erfolg ganz anders definiert als beim FC, in dessen Selbstverständnis selbst nach dem fünften Abstieg immer noch das Gefühl der eigenen Größe das prägende Element darstellt. Vermutlich träumen auch jetzt noch ein paar Leute am Geißbockheim von der Rückkehr nach Europa.

 

Drei Jahre 2. Liga

Gespannt sind alle, wie sich der neue Trainer in Köln aufstellen wird. Frank Diederichs, freier Sportjournalist und Kolumnist bei „Meine Südstadt“, sieht den FC in den kommenden zwei oder drei Spielzeiten in der 2. Liga. „Der Druck ist mindestens ebenso groß, als wenn die Mannschaft in der 1. Liga geblieben wäre“, sagt er, „ein Neuaufbau in Köln ist nur schwerlich umzusetzen.“ Er umschreibt in seinem Artikel „Stanislawski reitet den Bock“ die Aufgabe, die Stanislawski umsetzen soll. Der neue Trainer soll mit Bedacht, Fachwissen und wesentlich weniger Geld eine super-klasse-Qualität-1a-Mannschaft zusammenstellen, die natürlich umgehend funktioniert, sensationellen Fußball spielt und dabei auch noch alle Rekorde der 2. Liga bricht. „Das klappt aber nur mit sehr viel Geduld!“

 

 

„In Hamburg war nur die Zweite Liga Pflicht“, sagt der in Köln lebende Pauli-Fan Ostermann, „alles andere ein Bonus.“ Als Trainer Stanislawski den Aufstieg in die Bundesliga 2010 schaffte, war ihm die ewige Dankbarkeit des braun-weißen Anhangs endgültig sicher. Dass er den Abstieg dann nicht verhindern konnte, obwohl das Team nach 22 Spieltag schon 28 Punkte hatte (bis zum Saisonende kam nur noch einer hinzu) war egal. Dass er die zunehmenden Konflikte innerhalb der Mannschaft nicht mehr moderieren konnte, ist in all der Rührseligkeit seines vorzeitig angekündigten Abschieds schließlich auch untergegangen.

 

Auf ein Astra mit …

Michael Ostermann will den neuen Trainer auf jeden Fall einmal auf ein Astra ins Rechtsrheinische einladen, wo kölsche St.-Pauli-Fans im Limes in Mülheim ein heimeliges Exil finden: Drinnen ist Hamburg, draußen Köln. „Meine Südstadt“ wird den Trainer in die Südstadt in die „Lotta“ einladen, um bei einer Gerstenkaltschale über die Wiederaufbauarbeiten beim abgestürzten FC zu quatschen. Am 15. Juni 2012 wird er dazu keine Zeit haben, denn dann leitet Holger Stanislawski nach der Sommerpause das erste Mannschaftstraining am Geißbockheim.

Text: Gastbeitrag

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