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Aufgeschnappt: Hallers Luja – Wahnsinn mit Methode in der Kartäuserkirche  +++ Südstadt in den 50ern +++ Next Stop: Vringsveedel Desch am Mittwoch +++

Kultur

Raum und Erfahrung – Die Wochenend-Freuden 28. April – 01. Mai 2017

Freitag, 28. April 2017 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Nach zweieinhalb Jahren der Sanierung und Renovierung können wir an diesem verlängertes Wochenende die Severinskirche wieder in Besitz nehmen – für kurze Zeit zumindest. „Zurück in St. Severin – Kirchen-Raum-Erfahrung“: Unter dieser Überschrift finden  in den nächsten zwei Wochen dort eine Vielzahl von Veranstaltungen statt. Los geht es am Montag (Feiertag) um 9 Uhr mit der Öffnung des Hauptportals zur Messefeier mit Morgenlob. Am Montagabend beginnt um 19 Uhr der feierliche Evensong. Dies ist eine Gottesdienstform der Anglikanischen Kirche mit Elementen der Vesper und Komplet (Abendgebet). Gespielt werden Werke von Telemann, Rheinberger, Britten u.a. Anschließend lädt St. Severin zum Beisammensein in den Pfarrsaal ein.
Bis zum 14. Mai ist die Kirche täglich in der Zeit von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Eine außergewöhnliche Erfahrung wird ein Besuch der Kirche, da es derzeit dort noch keine Bänke gibt. Beendet wird die Reihe am Sonntag, den 14. Mai um 20 Uhr mit einem Taizé-Abendgebet.

Voraussichtlich endgültig wird die Kirche dann Ende Mai wieder geöffnet. Noch mehr über die Sanierungszeit und Wiedereröffnung von St. Severin erfahrt Ihr im Artikel „St. Severin macht wieder auf“ von meinem Kollegen Stefan.

Neue Entdeckung
Sportlich wird es am Sonntag beim „33. NetCologne Lauf“. In drei Runden geht es traditionell durch das Severinsviertel und den Rheinauhafen. Parallel dazu gibt es ein gut gefülltes Rahmenprogramm für Teilnehmer, Angehörige und Zuschauer. Seit letztem Jahr gibt es auch einen 5 KM-Lauf, der vor dem 10 KM-Lauf um 11 Uhr startet. Diese Läufer werden in 2 Runden durch die Südstadt geführt. Auch für sie gibt es das Veranstaltungs-T-Shirt, Erbsensuppe und ein Kölsch. Der 5 KM-Lauf startet um 11 Uhr und der 10 KM-Lauf um 12 Uhr. Wer sich bis zum 23. April nicht angemeldet hat, schaut zu. Oder eilt schnell noch zur Nachmeldung am Samstag von 11 bis 15 Uhr ins Sportfachgeschäft „Dauerlauf“. Oder aber meldet sich kurz entschlossen am Sonntag von 9 bis 10:30 Uhr auf dem Severinskirchplatz an. Die Nachmeldungen gehen allerdings nur solange, bis das Teilnehmerlimit von 1800 nicht erreicht ist. Das Startgeld beträgt 20 bzw. 25 Euro. Start des Laufs ist am Sonntag um 11 Uhr an der Severinstorburg. Also, nix wie hin…

Weiter geht’s mit Sport am Sonntag im Südstadion, wenn der SC Fortuna Köln auf den SC Paderborn trifft. Das Wetter scheint mitzuspielen. Karten ab 12 Euro gibt es an der Stadionkasse oder bei kölnTicket. Los geht das Spiel am Freitag um 19 Uhr.

Ebenfalls aktiv geht es am Sonntag im Bauspielplatz im Friedenspark zu beim „Trödel unterm Adler“. Wer findet das beste Schnäppchen? Im Historischen Fort I wird gehandelt, gekauft, verkauft und Crêpe gegessen. Der Freiluftflohmarkt bietet Kleinkunst, Musik und Kinderattraktionen. Wer mittrödeln möchte, meldet sich bei Ilse Schank (0172-8879298) oder Inge Drost (0179-9136332). Der laufende Meter kostet 9 Euro. Geht vorbei am Sonntag von 11 bis 17 Uhr im Bauspielplatz im Friedenspark, Hans-Abraham-Ochs-Weg 1, 50768 Köln.

Weiter trödeln könnt Ihr am Montag auf dem Südstadt Flohmarkt. Der Markt findet bei jedem Wetter statt. Und da reist nicht nur die Südstadt an, um zwischen Antiquitäten, Raritäten, Second-Hand. Platten usw. zu stöbern. Am 1. Mai von 11 bis 18 Uhr, der Südstadt Flohmarkt, Vorgebirgsstraße auf dem Parkplatz am Südstadion, 50968 Köln.

Grundlage schaffen
In regelmäßigen Abständen geht es kriminell in der Severinstorburg zu. Immer dann, wenn es Zeit für das „Kriminal Dinner“ ist. Das Stück „Jenseits von Tod und Böse“ handelt vom verschollenen und geächteten Wolff von Hohenberg. Nun ist er tot. Seine Frau Gertrudt hat es eilig ihn aufbahren zu lassen, zu seinem Totenmahl einzuladen und endlich das Testament zu verlesen. Das verspricht amüsant zu werden. Doch plötzlich kommt es zu einem Mord bei dem „geselligen“ Beisammensein. Reist ins Jahr 1347 und genießt ein Mahl umgeben von Burgfräulein und Rittern. Versucht herauszufinden wer welches Motiv für den Mord hatte. Das 3-Gänge-Buffet lädt im Wechsel zum spannenden Krimi ein und wird vom Küchenteam der Severinstorburg kreiert und serviert. Einlass ist am Freitag um 18:30 Uhr, los geht es um 19 Uhr in der Severinstorburg, Chlodwigplatz 2, 50678 Köln. Eintritt 99 Euro (einschl. Getränkepauschale).

Im der Long Island Restaurant wird am Sonntag die Terrassen-Saison eröffnet. Zum „Sunny Side Opening“ gibt es Live-Musik & DJ AndYamo legt auf. Das schöne Wetter hilft Euch, den Alltag hinter Euch und die Seele mal baumeln zu lassen. Es gibt erfrischende Drinks und auf der Sunny Side-Terrasse werden US Beef Burger, Veggie Burger, Flammkuchen und hausgemachtes Eis serviert. Urlaub für alle Hiergebliebene. Am Sonntag ab 12 Uhr in der Long Island Grillbar, Aggrippinawerft 30, 50678 Köln.

Der Spargel ist los! Jetzt ist die richtige Zeit. Ab Freitag gibt es im Mainzer Hof feldfrischen Spargel aus Bornheim oder vom Spargelhof Fuchs in Rheinkassel. Leckeren Schinken, hausgemachte Sauce Hollandaise oder Butter gibt es außerdem. Abgerundet wird das Ganze mit Maibock vom Münchner Hofbräuhaus. Oder aber leckerem Silvaner. Nix wie hin an diesem Wochenende.

Pänz, Pänz, Pänz

Wer kennt sie nicht – Alice, die einem Kaninchen in seinen Bau folgte und wundersame Dinge erlebte. Zu „Alice im Wunderland“, einem  märchenhaften Abenteuer mit Musik lädt das metropol Theater am Freitag & Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 14 Uhr ein. Metropol Theater, Eifelstraße 33, 50678 Köln.

Im Comedia Theater könnt Ihr das grandiose Stück „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner sehen. Das war übrigens vor mehr als 80 Jahren das erste Kinderbuch, das dieser verfasst hat. Und es geht nach Berlin! Emil ist alleine im Zug in die Hauptstadt unterwegs – mit Gepäck, Blumenstrauß und 140 Mark in der Tasche! Doch mitten in Berlin bemerkt er, dass das Geld futsch ist. Verdächtig ist der Mann mit Hut aus dem Zugabteil, der auch gerade weg eilt. Seine Verzweiflung hält nicht lange an, denn er bekommt Hilfe von einer Bande Berliner Jungs. Wie es weitergeht, erfahrt Ihr im Comedia Theater am Sonntag, um 15 und um 17 Uhr. Eintritt 8 bzw. 6 Euro. (Foto: Meyer Originals)

Theater, Theater und mehr
Der Komödiendichter Molière hat sich in dem Stück „Und versprich, du wirst mich besser lieben!“ mit einem ganz besonderen Gefühl beschäftigt – der Eifersucht. Sganarell ist ein gut aussehender Mann und macht sich keine Sorgen um die Liebe. Seine Liebste beschäftigt sich allerdings intensiv mit fremden Porträts und beschuldigt ihn auch noch der Untreue mit Celia. Doch Celia ist selbst in eine komplizierte Beziehung zu Lelio verstrickt. Der ist nämlich schon lange ohne Lebenszeichen in der Weltgeschichte unterwegs. Celias praktische Haushälterin überlegt, ob es nicht besser wäre, sie würde nach einem neuen Partner suchen. Die vier Hauptfiguren verlieren in Molières Komödie „Sganarell oder Der vermeintlich Betrogene“ den Überblick. Das Ensemble des metropol Theaters entwickelt Eifersuchtsszenarien nach dem Verwirrspiel aus dem Jahre 1660. Die Vielseitigkeit der Eifersucht wird rasant, absurd und auch nachdenklich in der Collage dargestellt. Freitag & Samstag um 20 Uhr im metropol Theater, Eifelstraße 33, 50678 Köln.

Köln – die beste Stadt aller Städt. Ein Gefühl. So locker alles hier, so tolerant und multi-kulti. Oder? Wir alle wissen, dass Köln auch viele Brüche und Widersprüche birgt. In der Premiere „Do bess ming Stadt – Köln, eine Baustelle“ legt Navid Kermani den Finger in die Wunde. Er sucht nach unserer Identität auf kölsche Art: Fünf Kandidaten treffen vor der Fernsehsendung ‚Ich bin Köln’ aufeinander und wetteifern, wer die besten Argumente hat. In der musikalischen Liebeserklärung an Köln geht es auch um die Widersprüche der Stadt. Wer ist der Kölner? Ende der Überfremdung? Gegen die Fremdenfeindlichkeit gibt es Widerstand. Premiere am Freitag um 20 Uhr im Theater der Keller, Kleingedankstraße 6, 50677 Köln. (Foto: Meyer Originals)

Maestro, Musik!
Am Freitag geht es in der Lutherkirche musikalisch nach Griechenland. Beim Abend „Mikis Theodorakis Musikwelt“ ist sogar der 92-jährige Meister persönlich übe Skype mit einem Grußwort anwesend. Die Mezzo-Sopranistin Betty Harlafti wird oft als die Stimme von Mikis Theodorakis betitelt. Sie arbeitet eng mit ihm zusammen. Am Freitag um 19:30 Uhr in der Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 2-4, 50677 Köln.

In der Kirchenmusik finden viele Menschen einen ersten oder neuen Kontakt zur Kirche. Und hier schlägt die Kirche eine Brücke zur Gesellschaft. Die zwei tägige Veranstaltung „Davon ich singen und sagen will…“ beschäftigt sich mit der Musik in der Reformation und der Reformation in der Musik. Die Musik gilt als der Herzschlag der Reformation. Luther übersetzte die Bibel nicht nur ins Deutsche, sondern auch zentrale biblisch-theologische Erkenntnisse in Lieder. Seine Lieder sang die ganze Gemeinde. Johannes Calvin machte die biblischen Psalmen zur Fluchtburg und zur Melodie des europäischen Protestantismus. Was passiert in der Musik mit dem biblischen Text? Das erfahrt Ihr am Freitag von 17 bis 22 Uhr und am Samstag von 9 bis 13 Uhr in der Melanchthon-Akademie. Eine Anmeldung ist erforderlich. Unkostenbeitrag 25 Euro. In der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24 b, 50678 Köln.

Im Centro Machado geht es am Freitag heiß zu mit Flamenco, Rock und Latin Jazz Sounds. 2005 lernten der Flamenco Gitarrist Merlin Grote und der im Metal und Rock verwurzelte Gitarrist Michal Maciagim sich in Köln kennen. Sie gründeten das „Gipsy Rock Project“. Das Gitarren-Duo ist live zu Gast im Centro Machado. Sie suchten nach Gemeinsamkeiten der beiden Stile und fanden kurz darauf heraus, dass sich die Stilrichtung und die Techniken hervorragend miteinander kombinieren ließen. In den ersten Jahren war das Duo unplugged in der Kölner Kneipen-Szene unterwegs. 2006 reisten die beiden erstmals gemeinsam in die Flamenco-Metropolen Andalusiens Sevilla und Granada. Sie wollten Instrumente erwerben und die Musiker-Szene vor Ort kennen lernen. Es ergaben sich spontane Auftritte mit anderen Flamenco- und Jazz-Musikern. Ihre Musik zeigt Einflüsse aus Flamenco, Klassik, Heavy Metal und Latinjazz. Am Freitag um 20 Uhr im Machado, dem deutsch-spanischen Kulturkreis, Severinsmühlengasse 1, 50678 Köln.

Sie sind da: Am Samstag live in der Torburg – „Sticky Fingers“. Seit 36 Jahren covert die Band aus Bonn Songs der Rolling Stones. Ihr Schwerpunkt liegt auf den 60er und 70er Jahren. Am Samstag um 20:30 Uhr in der Torburg, Kartäuserwall 1, 50678 Köln.

Tanzbein schwingen
Dance, dance, dance – Das könnt Ihr am Sonntagabend, bei sämtlichen Veranstaltungen in der Südstadt. Wir haben für Euch im Serviceartikel „Das allerschönste, das Füße tun können, ist tanzen“ zusammengetragen, wo Ihr am besten in unserem Veedel in den Mai tanzen könnt. Viel Spaß!

Die schönen Künste
Es ist wieder so weit: Die Art Cologne  is in town. Zum 51. Mal ist Kunst in die weltweit älteste Kunstmesse in Köln. Über 2000 internationale Künstler stellen ihre Arbeiten aus dem 20. und 21. Jahrhundert aus.
Die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) lädt an diesem Wochenende zu „Glasmoog – Raum für Kunst & Diskurs“ ein. Gezeigt wird die Ausstellung „Americium“ von Erik Blinderman und Lisa Rave. Ihr gleichnamiger 45-minütiger Filmessay beleuchtet die umstrittene atomare Endlagerstätte Yucca Mountain in Nevada. Americium ist ein künstlich erzeugtes radioaktives Element und steht in der filmischen Arbeit für die buchstäbliche Kontaminierung der Wüste Nevadas. Damit wäre ein für die indigene Bevölkerung heiliges Gebiet ausgelöscht. Im Film werdet Ihr auf eine Reise in das Bergesinnere gehen und flüchtig Orten und Menschen und ihren unterschiedlichen Erzählungen von der Vielschichtigkeit der Landschaft begegnen. Die Filminstallation dauert 45 Minuten und beginnt zu jeder vollen Stunde. Während der Art Cologne gibt es Sonderöffnungszeiten: Freitag 16 bis 20 Uhr & Samstag 14 bis 18 Uhr. In der KHM – Kunsthochschule für Medien, Filzengraben 2, 50676 Köln.

In der Galerie Thomas Zander sind die Künstler Mitch Epstein und Anthony McCall zu ihrer Ausstellungseröffnung anwesend. Georg Imdahl führt in die Eröffnung ein. Vernissage am Samstag um 16 Uhr in der Galerie Thomas Zander, Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

In den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung wird ab Montag, dem 1. Mai die Foto-Ausstellung „sehnsucht – anhelo“ mit Schlüsselwerken aus der Privatsammlung von Michael Horbach. Der rote Faden der Sammlung ist eine Verquickung von humanistischen Botschaften und  formal-ästhetischer Exzellenz. „Viele der Fotografien wecken in mir Fernweh“, beschreibt Michael Horbach seine Affinität zu bestimmten Aufnahmen. „Sehnsucht nach fernen Ländern und den Menschen dort.“ Die Vernissage findet am 1. Mai von 11 – 14 Uhr statt und die Ausstellung ist dann noch bis zum 31. Juli zu sehen in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung, Wormser Straße 23, 50677 Köln. Der Eintritt ist frei. (Foto: Sammlung Michael Horbach)

Was Ihr wollt, hat dieses Wochenende zu bieten: Von Musik über Sport bis internationale Kunst ist alles dabei. Noch mehr Wochenendveranstaltungen findet Ihr in unserem Terminkalender. Viel Erfolg bei der Auswahl der Freizeitaktivitäten wünscht Euch Eure Asl?

Die Inhalte dieses Newsletters werden vom gesamten Team von „Meine Südstadt“ mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter kann jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte übernehmen.
 

Text: Aslı Güleryüz

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