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Gesellschaft Politik

Seid Ihr denn jeck? – Der Kommentar

Dienstag, 19. Dezember 2017 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Pixabay

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Man muss sich die aus dem Hunsrück, der Eifel, dem Bergischen und dem Sauerland als tragisch gescheiterte Existenzen vorstellen. Und viele der Hiesigen auch. Zumindest an Karneval und zum Sessionsstart ein paar Wochen zuvor. Das gilt zumindest, glaubt man dem Psychotherapeuten Wolfgang Oelsner und seiner Analyse des Elften im Elften. Denn eigentlich sei es ja so gewesen: „Da kommen die Menschen aus dem Umland nach Köln, weil sie dem Versprechen vertraut haben, dass hier gefeiert wird. Und dann?“ hat sich der Therapeut und Karnevalsexperte Oelsner gefragt und für die Antwort umgehend weiter analysiert: Dann würden die am Heumarkt abgewiesen, weil der Zugang zur zentralen Sessionseröffnungs-Sause wegen Überfüllung des Platzes gesperrt sei.

Kurz darauf irrten, so der Analytiker, die aus dem Hunsrück, der Eifel, dem Bergischen, dem Sauerland und viele von hier durch die Stadt auf der vergeblichen Suche nach Karneval. Fänden den aber leider nicht und betäubten ihre nur allzu verständliche Enttäuschung mit Alkohol. Viel Alkohol. Hat Oelsner festgestellt. Und wohin dann mit den Inhalten von Magen, Darm und Blase? Wohin soll man sich wenden und erleichtern? Wenn man vorher schon den Karneval nicht gefunden hat, trunken vor Unglück? Wenn’s gut geht, in eines der zahlreichen Dixie-Klos, die man im Kölner Straßenraum verteilt hat. Aber wenn‘s schlecht geht, nutzt man halt den öffentlichen Straßenraum. Den findet man immer. „Das alles ist doch tragisch“, sagt der Psychotherapeut.

35 Vertreterinnen und Vertreter des Festkomitees Kölner Karneval, der Karnevalsgesellschaften, der Polizei, Bürger- und Interessengemeinschaften aus Altstadt und Kwartier Latäng, des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA, der Allgemeinen Studierendenausschüsse von Universität, Stadtmarketing, Köln Tourismus, AG Arsch huh, Kölner Verkehrs-Betriebe, Kölner Jugendring und verschiedener städtischer Ämter haben sich auf Einladung der Oberbürgermeisterin vier mal an einem Runden Tisch getroffen und in Arbeitsgruppen beraten, wie man Vorkommnisse wie am Elften im Elften verhindern kann. Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, – hochrangiger geht in Köln Podium nicht –  stellten zusammen mit Oelsner im Stadtmuseum die Ergebnisse vor.

Hilflosigkeit

So viel Hilflosigkeit auf allen Seiten war selten. Und man darf sich auch fragen, ob die Verantwortlichen so naiv sind oder nur so tun als ob. Als Sofortmaßnahme will man an Karneval auf der Zülpicher Straße vor der Mensa ein Bühnenprogramm organisieren, das auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten sein soll. Auch über Zugangsbeschränkungen wird nachgedacht. „Man kann doch fünf Euro Eintritt nehmen, wenn man dafür saubere Klos und Kölsch zu vernünftigen Preisen anbietet“, sagte Kuckelkorn. „Nachdenken werden wir auch über die Zahl der mobilen Schankeinrichtungen“, fuhr die Oberbürgermeisterin fort.

Ob damit auch die Bierwagen auf dem Chlodwigplatz gemeint sind, die das Festkomitee an den tollen Tagen dort aufstellen lässt, um Geld zu verdienen, ohne sich um Klos zu kümmern? Aber man sei sich einig, so Kuckelkorn, Präsidöres aller jecken Präsidenten, dass man Köln gegenüber Party-Touristen weder absperren könne noch wolle: „Eine Stadtmauer mit Toren haben wir ja nicht mehr.“ Und auch die Möglichkeiten, verbindliche Regeln zu verordnen, seien beschränkt.

„Karneval ist ja keine Veranstaltung des Kölner Festkomitees. Wir organisieren höchstens ein bisschen.“ „Mer bruche keiner dä uns sät, wie mer Fasteloovend fiere deit“, ergänzte die Oberbürgermeisterin liedgutvertraut. „Karneval ist eine kölsche Urkraft. Das geben sich die Menschen selbst. Die Kölner müssen sich fragen, was sie bereit sind, in das immaterielle Kulturgut ,Rheinischer Karneval‘ zu investieren. Wir müssen auch die in die Pflicht nehmen, die an dem Fest verdienen wie zum Beispiel Gastronomen, Kiosk- und Supermarkt-Betreiber“, fuhr Kuckelkorn fort und rief die Kölnerinnen und Kölner dazu auf, den Gästen die „kölsche Feierkultur“ vorzuleben: „Es gibt viele Karnevalsgesellschaften, die bereit sind, im nächsten Jahr am Elften im Elften Veranstaltungen zu organisieren. Aber wir dürfen das Ehrenamt nicht überstrapazieren. Und die Gesellschaften können auch nicht das finanzielle Risiko tragen.“ Die Nippeser Bürgerwehr zum Beispiel, die „Appelsinefunke“ in Orange und Weiß, zieht am Elften im Elften regelmäßig mit Fackeln vom Eigelstein zum Wilhelmsplatz. Exzesse sind dort noch nie vorgekommen. Wer ist dabei von denen aus dem Hunsrück, der Eifel, dem Bergischen und dem Sauerland? Und wer von uns?

Text: Stefan Rahmann

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