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Gesellschaft

Spenden als Anerkennung für Blogger und Co.

Mittwoch, 21. März 2012 | Text: Antje Kosubek | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Immer mehr Artikel, Kommentare und Blogs im Internet haben einen Flattr-Button. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Symbol? Der Online-Dienst „flattr“, der im März 2010 in Schweden gegründet wurde, agiert als Vermittler von Spenden für Autoren im Netz und Betreiber von Webseiten.

Das Internet macht es möglich, man kann sich täglich alle Informationen im Netz einfach, schnell und vor allem kostenlos zusammen suchen. Doch viele Menschen würden gern freiwillig für einen guten Artikel, Blog, Bilder, Videos oder Kommentar im Netz bezahlen. Und im unendlich weiten Netz gibt es sie zuhauf: witzige, extravagante, wunderschöne und außergewöhnliche Artikel und Beiträge. Wer hat schon nicht einmal darüber nachgedacht, die Printausgabe seiner Tageszeitung abzubestellen und das Geld lieber in interessante Onlineartikel zu investieren? Seit fast zwei Jahren nutzen auch die tageszeitung „taz“, der Vorwärts-Verlag sowie die Wochenzeitung „Freitag“ in ihren Online-Ausgaben diesen Dienst.

Was ist flattr?

Flattr setzt sich zusammen aus dem Begriff „Flatrate“ und dem englischen Verb
„to flatter“ (umgangssprachlich jemandem schmeicheln). Dahinter verbirgt sich ein Micropayment-Dienst, der es ermöglicht, für einzelne Artikel oder Blog’s einen finanziellen Betrag zu spenden. Internetnutzer können auf einfache Art und Weise kleine Geldbeträge an Webseitenbetreiber spenden, um sie für ihre meist kostenlose Angebote zu belohnen. Ähnlich wie bei Facebook mit seinen „Gefällt mir“ hat der Internetuser hier die Möglichkeit einen guten Artikel zu kennzeichnen.

Als Flattr 2010 an den Start ging, war die Begeisterung in der deutschen Bloggerszene riesig groß. In letzter Zeit entstand jedoch immer mehr der Eindruck, das die Einnahmen für Flattr-Nutzer tendenziell eher sinken, als dass sie wachsen.

Im Vergleich zu der Anfangszeit ist die Zahl der Sites und Anbieter, die geflattert werden können, erheblich größer. Zu Beginn gab es im Internet nur wenige Angebote, die einen Flattr-Button besaßen, seit Mai 2011 gibt es sogar die Möglichkeit eigene Twitter-Accounts zu flattrn.

Wie funktioniert es?

Bevor man flattr benutzen kann, muss man sich auf der Seite www.flattr.com registrieren. Nachdem man die angegebene E-Mail-Adresse bestätigt hat, kann man nun selbst festlegen, wie viel man im Monat ausgeben will, das Minimum liegt bei zwei Euro. Die Bezahlung erfolgt mittels Kreditkarte oder Paypal. Dabei fallen Gebühren sowohl durch den flattr-Betreiber (10%) als auch durch den Zahlungsdienstleister an. User, die dann einen Beitrag lesen, hören oder ansehen, der Ihnen gefällt und für den Sie gern spenden möchten, klicken einfach auf den flattr-Button. Jeder gedrückte Button hat dabei den gleichen Wert und bekommt einen gleich großen Teil des Kuchens ab. Die Höhe des Spendenbetrags wird erst am Ende des Monats bestimmt und auf das Konto des Webseitenbetreibers überwiesen. Er ergibt sich aus dem Gesamtbetrag, den der Besucher für den Monat zum Spenden festgelegt hat, geteilt durch die Anzahl der Klicks. Es wird also im Monat immer genau den Betrag, der festgelegt wurdeunter den Webseitenbetreibern verteilt, die angeklickt wurden.

Praktisch heißt das, wenn sich ein Besucher entschließt im Monat fünf Euro zu spenden und im Laufe des Monats ingesamt auf zehn Seiten, Kommentaren oder Artikeln den flattr-Button anklickt, dann erhält jede Seite am Monatsende 50 Cent.

Seit kurzem gibt es zwei neue Flattr-Funktionen: Man kann einen Artikel oder eine ganze Seite abonnieren. Dazu muss man auf den Flattr-Button ein weiteres Mal klicken. Dieser ändert dann seinen Namen von „Flattred“ in “Subscribe“ und nach erneutem anklicken erscheint ein Pop-Up-Menü mit dem der Abo-Zeitraum zur ausgewählt werden kann.

Was sind die Vorteile?

Die Autoren erhalten für Ihre Beiträge eine Art Feedback. Viele Betreiber von Websiten sehen das als positive Bestätigung ihren Lesern. Jeder flattr-Klick wird als Dankeschön angenommen. Jeder Internetuser kann selbst entscheiden, was er regelmäßig nutzt, lesenswert und unterstützungswürdig findet.

Wir haben uns mal in der Südstadt umgehört und gefragt, wer hier wohl flattert?

Südstädterin Jasmin von der Medienproduktionsfirma „eye-catcher“ nutzt seit Oktober 2010 den Onlinedienst: „Mir gefällt die Idee, die dahinter steckt, die Freiwilligkeit, etwas, das kostenlos zur Verfügung gestellt wird, zu honorieren. Meine Grundmotivation war außerdem, dass ich es sehr bedauere, Helden meiner Kindheit und Jugend, die ich immer noch sehr schätze, nicht finanziell unterstützen zu können. Ich würde jeden Tag auf eine Website von Helmut Berger oder Christiane Rösinger gehen und sie flattrn, weil ich ihre Arbeit so schätze.“

Vor allem den Umgang mit flattr beschreibt sie als unkompliziert: „Ich lege fest, welchen Betrag ich zu flattrn im Monat bereit bin. Je nach Klicks verteilt sich der Betrag dann auf die Artikel, die ich geflattrt habe. Zur Zeit gebe ich zwei Euro im Monat über flattr aus. Das ist nicht sehr viel, aber ich habe es zu Beginn so eingestellt, weil mir nicht klar war, wie häufig ich es im Monat nutzen werde“ und fügt hinzu „Ich bin ja täglich im Netz unterwegs, und wenn ich etwas finde, das mich amüsiert oder überrascht, dann flattr ich gerne. Und fühl mich so unglaublich gut dabei“.

Was sind die Nachteile?

Wirklich „bedeutende“ Einnahmen erzielen die wenigsten Webseiten, selbst die Onlineausgabe der „taz“ die flattr seit 2010 nutzt, verzeichnet seit Ende 2011 sinkende Einnahmen. Internetblogger Stefan resümiert nach zwei Jahren flattr: „Es hat mich in letzter Zeit immer mehr blockiert. In den letzten zwölf Monaten hatte ich insgesamt nicht mehr als 50 Euro eingenommen“ und fügt ernüchternd hinzu „dann erfreue ich mich lieber an den vielen Kommentaren auf meiner Seite“ .

Die Spendensummen eines einzelnen Klicks können also sehr gering ausfallen.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Gebühren, denn Flattr zieht für seinen Dienst einen Beitrag von der Monatspauschale ab. Beim Transferieren von Geldern auf flattr-Konten können bei externen Dienstleistern zudem Überweisungsgebühren anfallen.

Zudem muss sich der flattr-Nutzer immer wieder klar darüber sein, dass der Wert des einzelnen Klicks mit jedem weiteren Klicken sinkt.

Fazit

Die Hoffnungen und Erwartungen an flattr waren in den vergangenen zwei Jahren ziemlich groß. Damals konnte niemand voraussehen, ob das Prinzip der Freiwilligkeit und dem Bezahlmodell für gute Onlineinhalte wirklich funktionieren würde. Man muss abwarten, ob sich das System weiter im Internet der unbegrenzten Möglichkeiten behaupten kann. Die Erwartungshaltung der User, dass alles im Internet kostenlos sein muss, besteht schon lange nicht mehr, denn die Bereitschaft steigt für Online-Beiträge zu zahlen, die man eigentlich auch kostenlos erhalten könnte. Mittlerweile werden im Internet sogar monatliche flattr-Charts für Videos, Podcast, Bilder und Blogs veröffentlicht und der flattr-Katalog listet die meistgeflattrete Beiträge des letzten Monats auf. Die schwedischen Gründer von flattr sind jedenfalls weiterhin optimistisch und planen 2012 das gesamte Netz flattrbar zu machen.

Text: Antje Kosubek

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