Stunk 2016
Dienstag, 22. September 2015 | Text: Judith Levold | Bild: J. Levold
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Das Ensemble der Stunksitzung hat das Programm für die Session 2016 vorgestellt und einige Nummern, die in der Mache sind, skizziert.
Zum 33. Mal liefern Martina Klinke, Doro Egelhaaf, Didi Jünemann und Co unter dem Label Alternativer Karneval eine vierstündige Kabarett-Musik-Revue.
Angefangen hatte alles 1984 mit ein paar Pädagogikstudenten, die im Sommer Zirkus und für den Winter eben die Stunksitzung erfanden. Einige von ihnen leb(t)en in der Südstadt, das FILOS war in den 90ern ihr Stammlokal. Im E-Werk machten sie am Dienstag, 22.09. Bock auf ihr neues Programm.
Wir fangen ja jedes Jahr bei Null an, das ist schon ein Markenzeichen von uns, mit immer komplett neuem Programm anzutreten sagt Bruno Schmitz, den Stunksitzungsfans bekannt als u.a. Der Kardinal. Ja, und das wird jedes Jahr schlimmer, mit dem Bei-Null-Anfangen ergänzt Doro Egelhaaf…
Ab Mitte Oktober wird hart geprobt, fünf Tage die Woche, täglich acht Stunden, wie Winni Rau, Sprecher, Bauer und Köbes-Musiker berichtet. Wir hatten am vorletzten Wochenende eine Klausur und haben die Nummern grob festgelegt, also die Themen. Das wird jetzt in der Probenarbeit entwickelt. Dann machen wir so Vorspiele vor Freunden, und was nicht ankommt, wird aussortiert erklärt Rau, Oder verbessert! fügt Didi Jünemann hinzu. Natürlich sind alle Themen, die in Köln gesprächswertig oder Aufreger sind, dabei. Ob U-Bahnbau, Operndebakel, verschobene OB-Wahl was peinlich ist, wird auf´s Korn genommen.
Unsere Opernnummer geht so in die Richtung, dass wir Oper für alle propagieren, praktisch als Lossmersinge mit Opernhits in Kooperation mit der Oper, dann findet eben Oper in Kneipen statt beschreibt Winni Rau die Idee für diesen Programmpunkt. Oder Men in Jeck! fährt er fort nur dass Köln da nicht von Außerirdischen, sondern von Unterirdischen regiert wird!
Auch das Thema FC darf natürlich nicht fehlen und die Stunker haben sich Gedanken gemacht: Was wäre wohl, wenn Ultras und Hooligans sich ganz vom Club ab- und anderen Sportarten zuwenden würden, Schach zum Beispiel. Da könnte dann der Fangesang zur Melodie von Yellow Submarine etwa so klingen: Zieh´ den Bauern endlich auf A4, endlich auf A4, endlich auf A4! wie einige Ensemblemitglieder lautstark zum Besten geben.
Musikalisch bleibt mit Köbes Underground ebenso wie im gesamten Ensemble alles beim Alten, gerade suchen die Musiker nach Songs, die sich umdichten lassen man denke etwa an Sinatra zum 100. Todesjahr I got You under my skin könne gut herhalten für ein Lied über Eltern, deren Kinder sich nach rechts entwickeln Mein Sohn ist leider ein Skin. Und wenn man die Songs aus dem Schunkel-, ähh, Dschungelbuch verwurste, sei ja klar, wer die Elefantenhorde gebe: Natürlich die Funken und Balou der Bär sei logischerweise Bernd Stelter, wie Winni Rau lachen anmerkt.
Nur zum Thema Flüchtlinge hielten sich die Stunker noch bedeckt, das werde erst sehr aktuell bearbeitet, wenn es auf Januar zugehe, je nachdem, was sich da noch entwickle. Es sei außerdem bedrückend, meint Winni Rau: Wir machen seit zwanzig Jahren jedes Jahr eine Nummer dazu und jede dieser Nummern könnte man so heute wieder spielen. Wir könnten die ganze erste Hälfte der Stunksitzung nur mit Nummern über Flüchtlingspolitik füllen!
Wird aber nicht passieren, zu viel Neues hat das Ensemble schon in petto. Und wie immer sind die Ensemblemitglieder wieder unterwegs, wenn der Vorverkauf ab Samstag, 26.09.15 startet: sie klappern die Vorverkaufsstellen ab und bringen den Wartenden Berliner und Getränke und schauen einfach mal nach dem Rechten.
Mehr im Netz
VVK ab 26.09., 9h – www.stunksitzung.de/dokumente/vvk.stellen2016.pdf
Termine und weitere Infos über die Stunksitzung im Netz unter
www.stunksitzung.de/stunksitzung-aktuelles.html
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