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Kultur

Tristesse und Aufbruch: „Fotogeschichten Kölner Südstadt“

Montag, 25. März 2024 | Text: Markus Küll | Bild: Chargesheimer / Rheinisches Bildarchiv

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Vielleicht gehört kein zweiter berühmter Fotograf so sehr zur Kölner Südstadt wie der 1971 gestorbene Karl-Heinz Hargesheimer, der sich selbst Chargesheimer nannte und unter diesem Künstlernamen weltberühmt wurde Seine Motive aus der Nachkriegszeit lassen sich zum Teil noch heute finden. Und so war es eigentlich nur konsequent, dass Chargesheimers Kollege Eusebius Wirdeier sich auf die Suche nach ihnen machte: erst im Stadtarchiv, dann aber auch mit der eigenen Kamera.

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62 Bilder mit Südstadt-Bezug hat er in mehrjähriger Suche aus den Archiv-Beständen herausgefiltert und sie mit eigenen, aktuellen Aufnahmen aus dem Viertel konstratiert. Biografische Texte – und auch einige Bilder – von Wolfgang Niedecken ergänzen die Fotos des berührenden Bildbandes mit Geschichten. Jetzt wurde das Buch in der Severinstorburg vorgestellt.

Chargesheimers Fotografien zeigen die Südstadt der 50er Jahre

„Lapidar, doch nie belanglos“, beschreibt Wolfgang Niedecken in seinem Song „Unger Krahnebäume“  die Fotografien des 1924 geborenen Fotografen Chargesheimer, der wie kein anderer das Köln der Nachkriegsjahre dokumentiert hat. In seinen Bildern mischt sich die Tristesse der zerstörten Stadt mit dem vorsichtigen Optimismus der Menschen, die nach dem Krieg aus den Trümmern ihre Stadt – und ihr Leben -wieder aufbauen.

1955/56 war die Südstadt das Ziel von Chargesheimers fotografischen Expeditionen. Der Volksgarten, die Straßen des Viertels und immer wieder das Severinstor waren Schauplätze seiner Bilder. Das alltägliche Leben im Viertel, das Miteinander und die Normalität der Nachkriegszeit sind in berührenden, wie beiläufig erzählenden Bildern festgehalten.

Ein Schatz wird geborgen

Der Kölner Fotograf Eusebius Wirdeier, der bereits 1996 mit Niedecken ein Buch über Köln gemacht hatte („noh un noh“), hat sich der Mammutaufgabe gestellt, die vielen tausend Negative, die von Chargesheimer im Stadtarchiv gesammelt sind, zu sichten und akribisch zu recherchieren, ob sie tatsächlich die Südstadt zeigen.

Beim Abend in der Severinstorburg erzählt er zum Beispiel davon, dass ein Bild, das er zunächst als Karnevalsmotiv im Stadtteil verortet hatte, nach genauer Recherche eine Szene aus Ehrenfeld zeigte – und daher nicht ins Buch aufgenommen wurde.

Wolfgang Niedecken (links) und Eusebius Wirdeier bei der Buchvorstellung in der Severinstorburg (Foto: Markus Küll)

Bei der Erwähnung der ehemaligen Gaststätte „Zur Taubenbörse“ in der Annostraße ging ein Raunen durch den Saal: Manch einer der anwesenden Südstädter*innen konnte sich noch an die Sonntage erinnern, an denen es auf dem Platz vor der Kneipe tatsächlich Tauben zu kaufen gab. Insgesamt 62 Bilder konnten so im Viertel verortet werden.

Emotionen und Erinnerungen

„Da müssen wir ein Buch daraus machen!“ So beschrieb Wolfgang Niedecken in der Severinstorburg seine spontane Reaktion, als Eusebius Wirdeier ihm die Fotos von Chargesheimer zeigte. Auf etlichen der historischen Aufnahmen ist das Lebensmittelgeschäft seines Vaters in der Severinstraße 1 zu sehen.

Die Erinnerungen, die Niedecken für das Buch aufgeschrieben hat, erzählen vom Leben der Menschen, die Chargesheimer porträtiert hat – von ihren Freuden, Sorgen und Hoffnungen im Alltag rund um den Chlodwigplatz.

Lebensmittelladen von Josef Niedecken Severinstr. 1 (Foto aus dem Privatarchiv Wolfgang Niedecken)

Und heute: Die Südstadt in Schwarz-Weiß

Niedeckens Texte – und einige Bilder aus seinem privaten Foto-Archiv, der „Rama-Kiste“ – wirken wie eine Brücke zwischen den 50er Jahren und der aktuellen Südstadt.

Im dritten Teil des lesens- und sehenswerten Bildbandes, sehen wir Fotografien, die Eusebius Wirdeier in den Jahren 2019 bis 2023 in der Südstadt aufgenommen hat und die, wie die Chargesheimer-Originale, eine Südstadt in Schwarz-Weiß zeigen.

Severinstr. 1 / Ecke Kartäuserwall 2019 (Foto Eusebius Wirdeier)

Der Reiz dieser Bilder liegt dabei vor allem in ihrem dokumentarischen Wert: Aus der Brache an der Ecke Landsbergstraße/Severinstraße, wo 1956 drei Männer in die Kamera blickten, ist heute eine belebte, aber austauschbare Ecke mit Läden, Dönerbuden und flanierenden Menschen geworden. Genau darin liegt die große Qualität dieses nicht nur für Südstädter*innen lesenswerten Buchs: Es erzählt die Geschichte der Menschen, die in ihrem „Veedel“ miteinander leben – damals wie heute.

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Leider schon ausverkauft: die öffentliche Buchvorstellung am 27.03. im Gemeindesaal St. Severin. Das Buch ist in allen Buchhandlungen erhältlich.

Text: Markus Küll

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