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Gesellschaft

„Wenn man sich Kunst anschaut, ist es immer besser, als wenn man es nicht macht“

Donnerstag, 30. März 2023 | Text: Evelyn Maria Denda | Bild: Christopher Horne/COMEDIA gGmbH

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wir können unbeschwert wieder Theaterluft schnuppern und dort Stunden verbringen. Grund genug, dass wir uns mit Astrid Hage, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Comedia im Veedel und Manuel Moser, Künstlerischer Leiter, zum Gespräch getroffen haben. Die beiden haben uns einen Einblick in ihre Wünsche für das kommende Jahr und in die spannenden Produktionen gegeben, die uns auf der Veedelsbühne erwarten.

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Am liebsten immer ausverkauft und ein diverses, junges Publikum

Dass das Theater am besten zu jeder Vorstellung ausverkauft ist, ist einer von Astrids Wünschen für dieses Jahr. „Und dann wünsch ich mir ein Publikum, das jung und divers ist, dass das Haus mit Leben füllt“, fügt sie hinzu. Ein solches Publikum deckt sich perfekt mit der Kernbotschaft, die die Comedia trägt. Denn seit 2020 ist das Haus Zentrum der Kultur für junges Publikum Köln und NRW. „Hier arbeiten wir intensiv für, auch programmatisch. Ziel dabei ist es, dass das Haus einer jüngeren kulturaffinen Klientel in Köln bekannt wird,“ so Astrid.

Astrid Hage macht seit vielen Jahren die Arbeit der Comedia in den Medien sichtbar (Bild: COMEDIA)

Herzensprojekt Bohei-Festival

Dass das Bohei-Festival im Mail ein voller Erfolg wird, steht ebenfalls auf Astrids Wunschzettel. „Das ist das Festival der Kollektive, bei dem acht Theaterkollektive ihre Inszenierungen präsentieren.“ Das Festival bietet nicht nur Vorstellungen auf der Bühne, sondern auch Workshops, Diskussionen und die Möglichkeit, sich über die eigene Kunst und die Kunsterfahrung lebhaft auszutauschen. „Das sind unsere Gruppen von Kindern und Jugendlichen, die ein Jahr lang Theater spielen. Bei uns heißen diese Theaterbegeisterten „Kollektive“. Und der Name ist auch ein bisschen Programm. Denn die Teilnehmer:innen entscheiden mit, was auf der Bühne passiert und bekommen nicht einfach ein Stück vor die Nase gesetzt. Sie entwickeln selber mit den entsprechenden Regisseur:innen, was auf der Bühne wie passiert“, erklärt Astrid das Herzensprojekt, bei dem idealerweise alle Ü30 zum „Alten Eisen“ zählen.

Szene aus DasAllesArchiv an der COMEDIA (Bild: Christopher Horne)

Für junge Menschen gebaut

Vom 26. bis 29. Mai gehört den jungen Theaterschaffenden schon zum vierten Mal die Comedia, in der sie all das präsentieren können, was sie in einem Jahr entwickelt und inszeniert haben. „Das ist etwas, was uns sehr am Herzen liegt“, da sind sich Astrid und Manuel einig. „Wir freuen uns auf eine Woche, die chaotisch, laut und lustig ist. Da wuselt es und es macht einen Mörderspaß. Das ist der Moment, wo wir Gefühl haben, so soll das sein. Denn wir haben dieses Haus für Kinder und Jugendliche, für junge Menschen dieser Stadt gebaut, und genau diese Menschen nehmen das Haus in der Bohei-Woche in Beschlag. Und das ist okay. Für uns ist es der Beleg, dass die Verbindung zur Jugend immer enger wird – schon jetzt haben wir einen Jugendbeirat am Haus, der nicht nur inhaltlich mit lenkt, sondern auch mit uns im Karnevalszug mitgeht“, fügt Astrid hinzu. Dieses Jahr wird es wieder ein Bohei-Festival geben „So richtig ohne Angst, mit vielen Menschen – und Parties, eben mit allem, was man braucht.“

Jedes Stück ist auch immer ein persönliches Highlight

Als Künstlerischer Leiter gibt Manuel uns noch weiter Einblicke in die kommenden Comedia-Projekte. „Auch wenn jedes Stück ein Herzensprojekt ist und ich somit keines dem anderen vorziehen will, gibt es ein paar besondere Höhepunkte. So machen wir in diesem Jahr eine Koproduktion mit einem israelischen Kinder- und Jugendtheater aus Tel Aviv, die im Oktober bei uns Premiere haben wird.“ Diese internationale Ko-Produktion macht die Comedia besonders stolz – „Einerseits sehen wir uns natürlich als lokaler Akteur in der Südstadt und arbeiten dort gut vernetzt. Auf der anderen Seite ist es natürlich toll, an einem internationalen Projekt teilzuhaben“, so Manuel.

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Wir möchten mit Kindern stets auf Augenhöhe sein

Das Stück der Koproduktion heißt „Die Brücke“ und Manuel verrät vorab: „Das Stück basiert auf einem Bilderbuch. Es ist besonders spannend, da sich das Stück der Frage annimmt, wie man zu einer Einigung kommt, wenn das Problem riesig aussieht und man denkt, dass es keine Lösung gibt.“ Was passiert also, wenn ein Riese und ein Bär auf einer Brücke aufeinander zulaufen, aber nicht aneinander vorbeikönnen, weil die Brücke zu schmal ist? Wie lässt es sich lösen, wenn keiner zurückweichen möchte? Spannende Fragen, denen sich das Stück ab Oktober in der Comedia widmen wird. „Ich bin gespannt, wie sich ein Regisseur, der auch in seinem Lebensumfeld mit großen Konfliktsituationen konfrontiert sieht, sich diesem Thema für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche nähern wird“, ergänzt Manuel. „Kinder nehmen die aktuellen Themen unserer Zeit genauso wahr wie wir und darauf müssen wir eingehen“, findet er.

Manuel Moser ist Regisseur und künstlerischer Leiter der Comedia (Bild: COMEDIA)

Von Schuhen am Straßenrand und Koffern, die auf Reisen gehen

Auch in diesem Jahr wartet die Comedia wieder mit ihren Eigenproduktionen auf. Am 23. Februar feierte das „Alles Archiv“ Premiere. Die Produktion der Schaupieler:innen der Comedia setzt sich zusammen mit einer Regisseurin aus Amsterdam damit auseinander, wie Geschichten entstehen. Da bekommen Momentaufnahmen, wenn man aus dem Autofenster schaut und einen Schuh am Straßenrand erblickt, mit einem Mal eine ganz neue Bedeutung. Denn was, wenn man sich fragt, welche Geschichte hinter den Gegenständen steht? Neben diesen Gedankenreisen zur Geschichtenentstehung verfolgt die Comedia in „Koffer auf Reisen“ zum Ende des Jahres für Kinder ab fünf Jahren zwei Menschen, die ihr gesamtes Leben in Koffern verpackt mit sich führen. Und die sich zudem noch vielerlei wichtige Gedanken machen über das Leben, die Liebe und die Ziele, die man verfolgt. „Es ist immer wieder schön zu sehen, dass Geschichten, die für Kinder funktionieren, dies auch für Erwachsene tun“, stellt Manuel fest – eine Einladung an alle Altersgruppen, denn es ist auch als Erwachsener immer wieder schön im Kindertheater.“

Werther in Love. Inszeniert von Manuel Moser (Bild: Christopher Horne)

Grundlegende Fragen des Lebens neu stellen – ein roter Faden der Inszenierungen

Ein weiteres Highlight lässt nicht mehr lange auf sich warten: Am Samstag, 15. April hat „Die Fabel von Fausto“ für Kinder ab 4 Jahren mit Geschäftsführer und Comedia Gründer Klaus Schweizer Premiere und zeigt auf kindgerechte Art, wie wir mit der Erde als wertvolle Ressource umgehen sollten.
Auch in weiteren Stücken, die es dieses Jahr auf der Comedia-Bühne zu bestaunen gibt, geht es um grundlegende Lebensfragen – wie leben wir, wer sind wir, wie wichtig sind wir und wie wichtig sollten wir uns nehmen. Dieses Leitmotiv ist kein Zufall, bestätigt Manuel „Die Stücke haben wir vor dem Hintergrund ausgewählt, dass wir gerade aus einer Zeit kommen, die für uns alle, aber besonders für Kinder und Jugendliche, keine einfache Zeit war. Sie waren hier mit die Hauptleidtragenden. Diese Generation versucht nun, die Zeit nachzuholen. Wir sehen es da als wichtig an, die Grundfragen des Zusammenlebens auf der Bühne zu thematisieren und in den Austausch zu gehen. Gerade die Solidarität, die wir während der Pandemie auf vielerlei Hinsicht erfahren haben, sehen wir als etwas an, dass sich gesellschaftlich erhalten sollt.“

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Das Publikum hat Nachholbedarf

Besonders mit dem Blick auf das Schulpublikum zeigt sich, dass die Schüler:innen einen großen Nachholbedarf haben. „Man merkt, dass es Schulen gibt, in denen die vierte Klasse jetzt zum ersten Mal ins Theater geht. Es gibt Schulen, da hat noch kein Kind jemals ein Theater besucht. Auch einige junge Lehrer:innen waren noch nie im Theater. Wir nehmen das als Herausforderungen an, mit denen wir uns gerne auseinandersetzen und den Theaterbesuch nahebringen. Das geht einher mit einem Transformationsprozess, dem sich die Theaterlandschaft zurzeit stellen muss. Und da geht es um die Frage, wie und wo wir uns positionieren müssen, damit die Menschen auch in zehn Jahren noch gerne zu uns kommen.“

Theater jenseits von finanziellen Barrieren und Altersbeschränkung

Manuels Wunsch für dieses Jahr lautet „Dass das Publikum wieder zu uns kommt, genießt und Spaß hat.“ Und dabei sind auch stets Erwachsene in den Kinderstücken willkommen, in denen die Fragen des Lebens vielleicht gerade durch den kindlichen Blickwinkel an Eindrücklichkeit gewinnen und Zeit und Raum aus neuen Perspektiven wahrgenommen werden. Den Faktor Zeit nimmt Manuel auch mit Blick auf die Theaterarbeit auf – denn „Wir sollten uns trauen, uns für die wichtigen Dinge Zeit zu nehmen.“ Neue Impulse sollten auch auf politischer Ebene gesetzt werden: „Die Pandemie hat gezeigt, dass kulturelle Bildung ein politischer Schwerpunkt sein muss. Denn wenn man sich Kunst anschaut, ist es immer besser, als wenn man es nicht macht.“ Im Idealfall ist der Weg zum Theater für Kinder und Jugendliche mit dem ÖPNV nicht mit Kosten verbunden. „Das wäre mein Weihnachtswunsch. Theater sollte stets Begeisterung schaffen jenseits von Barrieren“, stellt Manuel abschließend fest.

Text: Evelyn Maria Denda

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