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Sport

„Die wahre Fußballmacht am Eierplätzchen“ oder „Die späte Rache der Kolibris“

Montag, 16. Juli 2012 | Text: Antje Kosubek | Bild: Anna

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

„Man sieht sich immer zweimal im Leben“ besagt ein altes Sprichwort. Bereits zum zweiten Mal traten zehn Fußballmannschaften aus der Südstadt gegeneinander an –  die „Edelweiß“-Kleinfeldliga von „Clara Zetkin 2011“ wurde auch 2012 fortgesetzt.
Ob „Gaffelstube Juniors“, „Baui Giants“, „Piqto United“, „FC Parabelflanke“, „Ubierschänke“, „Rhenania“ und viele mehr – alle kickten freitags, von April bis zum Endspiel Anfang Juli, auf den Poller Wiesen und hatten nur ein Ziel vor den Augen: die Südstadt-Meisterschaft. Letztes Jahr musste sich „Piqto United“ mit einer 1:2 Niederlage geschlagen geben – ausgerechnet gegen den Lokalrivalen aus der Südstadt, dem „FC Rhenania“. „Piqto United“, das sind Jungs aus der Kölner Südstadt, die schon immer bei Wind und Wetter in der “Kuhle” im Römerpark Fußball spielten. Einer von Ihnen, Hugo Hoppmann, entwarf 2005 sein eigenes Klamottenlabel „Piqto“ und damit auch das Logo der „Kolibris“.

Aber auch der „FC Rhenania“ beansprucht sein Revier: die Südstadt und das Eierplätzchen. Wir erinnern uns noch gern an die legendären Public Viewings am Eierplätzchen während der WM. Doch die Rivalität wird sportlich gemessen – in diesem Fall auf dem Platz. „Wenn beide Mannschaften aufeinander treffen, sind das echte Klassiker, eben wie Barcelona gegen Real Madrid“, erklärte Vincent Schmidt vom FC Rhenania. „Wir kommen alle gut miteinander klar, und die meisten kennen sich schon lange, aber auf sportlicher Ebene sind wir halt die Nummer eins in der Südstadt.“

Im Juli 2012 kam es im Endspiel der Südstadt-Kleinfeldliga auf den Poller Wiesen erneut zum „El Classico“. Doch dieses Jahr siegten die Jungs von „Piqto“ mit einem 2:1 gegen „FC Rhenania“. Nach der Niederlage im letzten Jahr ist das natürlich ein besonders Highlight. So resümierte Torschütze Niklas Sanders nach dem Abpfiff: „Um so schöner, dass es dieses Jahr geklappt hat“. Er und Beran Gülöz führten die Mannschaft mit jeweils einem Treffer zum Erfolg. Auch wenn „Rhenania“ in der hitzigen Schlussphase noch einen Anschlusstreffer erzielte, blieb dieser letztendlich wirkungslos. Für Vincent Schmidt ist das noch kein Grund zur Beunruhigung, er bleibt cool und gelassen: „Bisher konnte Rhenania alle wichtigen Spiele und Turniere für sich entschieden – aber wenn man soviel Titel sammelt wie wir, kann man auch schon mal einen abgeben.“

„Meine Südstadt“ traf den Sportdirektor des aktuellen Südstadtmeisters 2012, Karl von Luckwald, zum Interview.

„Meine Südstadt“: Ihr seid die so genannte Juniormannschaft der Südstadt und ich muss diese Frage stellen: Wie alt seid Ihr?
Karl von Luckwald: „Wir sind alle in einem ähnlichen Alter. Im Durchschnitt schätze ich mal 23 Jahre alt. Der Großteil der Mannschaft spielt schon seit über acht Jahren zusammen. Damals waren wir noch Schüler und besuchten zum Großteil sogar die gleiche Schule. Jetzt sind die meisten im Studium oder in der Ausbildung, einige auch außerhalb von Köln.

Da gestaltet sich der Mannschaftszusammenhalt doch immer schwieriger, oder?
„Ja! Leider finden wir uns deswegen nicht mehr so regelmäßig auf dem Platz zusammen, da viele bis spät abends unterwegs sind oder erst am Wochenende nach Hause kommen. Aber jeder passende Moment wird genutzt, um eine Trainingseinheit ins Leben zu rufen.
 
2008 seid ihr „entstanden“, ist die Mannschaft von Piqto immer noch in der gleichen Formation wie damals? Oder sind auch Spieler weggegangen?
„2008 ist „Piqto United“ als Name entstanden. Die Mannschaft gibt es schon viel länger. Weggegangen im Sinne von „ich habe keinen Bock mehr“ ist keiner, aber es sind Leute dazu gekommen. Das musste aber auch sein, da, wie bereits gesagt, ein paar Stützfeiler in Dortmund, Maastricht oder Mainz studieren. Deswegen brauchen wir einen großen Pool an Spielern, um an jedem Spieltag ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen zu können.
 
Du hast früher bei „Rhenania“ gespielt und gleichzeitig bei „Piqto Undited“ – war das nicht problematisch?
„Das war zu Zeiten, als „Piqto United“ noch nicht ins Leben gerufen wurde und bei „Rhenania“ akuter Spielermangel herrschte. Ein paar von uns haben ab und zu ausgeholfen, wobei ich regelmäßigs aufgelaufen bin. Als „Piqto United“ entstand, war es für mich eine Selbstverständlichkeit das Trikot zu wechseln, was bei einigen im Lager der Blauen für saures Aufstoßen sorgte. Bis heute gibt es gelegentliche Abwerbungsversuche, doch die Entscheidung ist endgültig und für immer gefallen. „Rhenania“ ist ein erfolgreiches Team, aber der Fußball, der bei Piqto gespielt wird, ist besser und das macht Gesamtprojekt „Piqto United“ einfach unschlagbar.“
 
Warum sind „Rhenania“ und „Piqto“ Erzfeinde? Beide haben doch die gleiche ‚Biographie’, sind Südstadtkids, die sich selbst organisiert und eine Mannschaft gegründet haben?
„Naja, im Gegensatz zu uns ist „Rhenania“ ja schon eine Seniorentruppe, die vor ein paar Jahren die Nase ziemlich weit oben trug und uns arg belächelte. Daraus ist eine Rivalität geworden, die aber großen Spaß macht. Spiele gegen „Rhenania“ sind immer ein Highlight und absolute Prestigeduelle. Innerhalb des grünen Rechtecks kann es dementsprechend schon einmal hart zur Sache gehen. Außerhalb des Platzes verstehen wir uns aber ganz gut, wobei auch dort immer die Rivalität unterschwellig zum Vorschein kommt.   
 
Also, geht es – ähnlich wie bei Köln und Gladbach – nur um die „wahre Macht am Rhein, bzw. in der Südstadt“?
„Es sind Prestigeduelle. Die Südstadt ist ein Dorf und besonders am Eierplätzchen treffen beide Teams immer mal wieder aufeinander. Es gibt nichts schlimmeres, als sich dort den Spott einzufangen. Deswegen geht eher um die Macht am Eierplätzchen.“
 
Wie oft trainiert ihr? Ich nehme mal an, immer noch in der „Kuhle“, oder?
„In der Kuhle haben wir früher trainiert, als wir noch zur Schule gingen. Das war eine geile Zeit. 2008 sind wir auf die Poller Wiesen ausgewichen. Das Geläuf ist dort eindeutig besser und das Spiel bekommt dort eine andere Qualität. Aber der Acker in der Kuhle war eine gute Schule. Dort wird besonders die Technik verfeinert, die heute eine unserer großen Stärken ist.
 
Im Juni 2011 gewann Rhenania die Südstadtliga im Endspiel mit 2:1 gegen Euch? Verdient? 2012 war dann Euer Jahr und die Rache der ‚Kolibris’?

„Absolut unverdient. Dort hat sich der Fußball von seiner ganz, ganz gemeinen Seite gezeigt, aber so ist nun einmal in diesem Sport und das macht ihn auch so einzigartig. Den Erfolg in diesem Jahr haben wir uns hart erarbeitet und nach der bitteren Niederlage in der letzten Saison, auch verdient. Ich denke der Sieg ging in Ordnung. Darüber hinaus war es eine Genugtuung, denn am Eierpätzchen wird es aus der blauen Ecke jetzt erst einmal still sein.

Text: Antje Kosubek

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