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Lükes Liebes Leben

Heilige Kommunion per Lieferando?

Montag, 16. März 2020 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Stehe ich letztens im Supermarkt in der Severinstraße an der Kasse, höre ich, wie sich eine Frau, in der Schlange ein paar Meter vor mir, mit einer offenbar eher flüchtigen Bekannten unterhält. „Mein Mann bekommt jeden Abend, wenn er von der Arbeit kommt, ein warmes Essen von mir. Das ist ihm wichtig und das mache ich ihm auch gern.“

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Die Bekannte setzt ein anerkennendes Gesicht auf und bekommt dann noch mitgeteilt: „Er könnte auch mittags in der Firmenkantine essen, aber da schmeckt´s ihm nicht.“ Ist ja löblich sowas, denke mir. So ein mit Liebe zubereitetes, warmes Abendessen. Und über Kantinen hört man ja wirklich oft nichts Gutes. Und dann schau´ ich natürlich interessiert, was die Herzensköchin an Leckereien so alles aufs Band packt. Dosen mit Fertigeintöpfen, tiefgefrorene Ckicken-Nuggets, Lasagne, Fritten und ein paar Pizzen. Liebe kann auch durch die Mikrowelle gehen. Wobei ich mich allerdings schon frage, was in aller Welt in der Kantine des Feinschmeckers auf den Tisch kommt. Womöglich hat sich aber auch ein ambitionierter Koch des Ladens angenommen und serviert täglich frisch zubereitete Mahlzeiten. Die dem Göttergatten der Mikrowellen-Queen natürlich nicht schmecken. Ist so wie bei Kindern, die mit industriellem Fruchtjoghurt aufgepäppelt wurden und nun einen Naturjoghurt mit frischen Erdbeeren vorgesetzt bekommen. Mögen sie nicht. Weil ihnen die Erdbeeren zu wenig nach Erdbeeren schmecken.

Gefrierschränke im Kinderzimmer

Weil man es in diesen Tagen ja schon irgendwie erwähnen muss: Die Frau im Supermarkt war kein Hamster. Sie erwarb ihre TK-Produkte in den handelsüblichen Mengen. Aber womöglich -unsere Begegnung fand vor ungefähr zehn Tagen statt- hat sie ihr Konsumverhalten inzwischen auch umgestellt und sich dem grassierenden Irrsinn angeschlossen. Gab es am vorletzten Samstag lediglich Engpässe bei Nudeln und Toilettenpapier, räumten die Verbraucher eine Woche später auch sämtliche Auslagen mit Frischfleisch leer. Was machen die damit? Haben die sich alle in der letzten Woche noch schnell Gefrierschränke gekauft, die jetzt womöglich im Kinderzimmer oder auf der Auslegware im Wohnzimmer vor sich hin brummen, weil in der Küche kein Platz mehr war? Wenn´s ums nackte Überleben geht, muss man bei der Ästhetik schon mal Abstriche machen. Und wieso bunkert das Volk nach dem Dauerregen der letzten Wochen palettenweise Mineralwasser? Droht eine Dürre oder hat irgendwer das Gerücht gestreut, Corona käme auch aus dem Wasserhahn? Vermutlich sinnvoll ist die Aufforderung der Krisen-Manager, keine Fotos von leeren Regalen mehr in Netz zu stellen. Denn dadurch könnten schlichte Gemüter erst recht zu panischen Hamstern mutieren. Und schlichte Gemüter tummeln sich in den Netzwerken nun wahrlich zuhauf.

Auferstehung der Porno-DVD

Was war am Samstag in den Gartencentern los? Beim angekündigten Frühling der nächsten Tage hätte da doch eigentlich Großkampftag sein müssen. Haben da womöglich viele Blumenfreunde in Anbetracht der Umstände doch erstmal gezögert? Nach dem Motto: Wer weiß, ob ich die Blütenpracht überhaut noch erlebe? Oder haben sie frei nach Luther, der ja angeblich noch am Tag vor dem Weltuntergang noch ein Apfelbäumchen pflanzen wollte, trotzdem zugeschlagen? Fragen über Fragen. Und unsere christlichen Brüder und Schwestern, können sich diesen schweren Zeiten den priesterlichen Beistand auch nicht mehr analog abholen. Im Dom gibt’s Geistermessen vor leeren Bänken, die man sich über Domradio verabreichen lassen kann. Aber was ist mit der Kommunion? Vielleicht kann man sich den Leib Christi ja per Lieferando zustellen lassen. Zunehmend kommen neben den Virologen auch Psychologen wieder mit salbungsvollen Ratschlägen (Chance zur Entschleunigung und so…) aus ihren Praxen in die Radio- und Fernsehstudios. Aber deshalb wird der TV-Konsum kaum so rasant angestiegen sein. Gibt´s zu Weihnachten womöglich einen Boom an aus schierer Langeweile gezeugten Christkindern? Ausgesprochen drollig finde ich in diesem Zusammenhang ja die Meldung, dass der Absatz von Pornofilmen in die Höhe geschnellt ist. Vor allem der von DVDs. Dabei war dieser Datenträger doch schon so gut wie ausgestorben. Aber scheinbar haben Männer derzeit auch kein Vertrauen mehr ins Internet und setzen auf handfeste Stimulationsware. Sicher ist sicher. Hat man schließlich schon gehört, dass auch PCs von Viren befallen werden. Und diesem Corona ist ja scheint´s alles zuzutrauen.

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Aber es gibt auch noch Oasen des gänzlich unbeschwerten Lebens. In einem Wohnblock in Ossendorf sitzt seit Mitte Februar ein Häuflein von H- bis N-Promis ein, das sich freiwillig für die aktuelle Staffel von „Big Brother“ überwachen lässt. Da sie von allen Info-Strängen nach draußen abgeschnitten sind, haben sie von Corona noch nie was gehört. Egal, Hauptsache sie sind in Quarantäne. Und noch eine virenfreie Nachricht. Im sauerländischen Winterberg wurde der für dieses Wochenende geplante Snowboard-Weltcup abgesagt. Wegen des Schneemangels.

Text: Reinhard Lüke

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