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Politik Wahlen

„Ich habe das Gefühl, dass wir im Aufwind sind“

Freitag, 12. Mai 2017 | Text: Stefan Rahmann | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Anders zu sein als die anderen, beanspruchen ja viele Kandidaten. Bei Oliver Kehrl könnte es sein, dass das wirklich so ist. Drei Wochen, bevor die CDU im Kölner Süden ihren Landtagskandidaten kürte, trat Kehrl in die Partei ein. Kurz darauf nahm seine politische Karriere atemberaubend rasant Fahrt auf. Bei der Aufstellungsversammlung der CDU setzte er sich gegen die Kandidaten des Partei-Establishments durch und wurde von den Mitgliedern nominiert.

 

„Ich hatte immer schon Lust darauf, Politik zu machen. Jetzt sind meine Töchter mit 15 und 19 Jahren aus dem Gröbsten raus, mein Unternehmen ist gut aufgestellt. Es passt“, sagt Kehrl, der auf dem Chlodwigplatz steht. Schwarzer Anzug, schwarzes Hemd mit offenem Kragen. Ganz schön viel Elan. Der geht den potenziellen Wählern, die er anspricht, zum größten Teil ab. Man hat das Gefühl, die Fladenbrothäppchen am Wahlstand sind beliebter als die Flyer. Und trotzdem: „Ich habe das Gefühl, dass wir im Aufwind sind. Mir kommt es so vor, als hätten die Leute keine Lust mehr auf Frau Kraft“, beschreibt Kehrl die Stimmung, die ihm bei seinen Wahlkampfauftritten begegnet. Er selbst begegnet den Südstädtern auf Schritt und Tritt. Plakate mit seinem Konterfei dominieren das Straßenbild. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht. „Oliver Kehrl – ein echter Kehrl“ kann man auf seiner Homepage lesen.

Videokamera auf dem Chlodwigplatz

Der Kandidat ist freundlich und verbindlich. Das sollte man aber bloß nicht mit weichgespült verwechseln. Der „echte Kehrl“ weiß ziemlich genau, was er will. Zum Beispiel Videoüberwachung auf dem Chlodwigplatz. „Wir nennen das Videobeobachtung. Das finden Sie in 490 von 500 Großstädten. In Kombination mit mehr Veedelspolizei wird das für deutlich mehr Sicherheit auf unseren Straßen sorgen. Wir brauchen mehr Polizei, bessere Polizei, und wir müssen die Polizei klüger ordnen.“

 

Ein Seitenhieb in Richtung Düsseldorf muss wohl sein: „Innenminister Jäger ist der schlechteste Minister der Landesgeschichte.“ Große Worte. Die sogenannte innere Sicherheit ist Kehrls Thema. Und da versteht er keinen Spaß: „Zum Zusammenhang zwischen der Gefährdung unserer inneren Sicherheit und der unkontrollierten Zuwanderung des letzten Jahres: Wer  diesen Zusammenhang leugnet, wie Rot-Rot-Grün dies konsequent versucht, verliert jede Glaubwürdigkeit. Es gab eine längere Zeit von unkontrollierten Binnen-Grenzen und dem Kontrollverlust dort, der dann auch mitverantwortlich ist für den Kontrollverlust auf den Straßen und Plätzen.“ Asylbewerber, die an ihrer Identitätsfeststellung nicht mitwirken, sollen ihren Anspruch auf Asyl verlieren. Kehrl ist ohne wenn und aber für Obergrenzen für Flüchtlinge.

Mittelstand im Mittelpunkt

Die Mittelständler liegen dem CDU-Kandidaten am Herzen. Kein Wunder. Ist er doch selbst einer. Der 49-Jährige ist geschäftsführender Gesellschafter der AIDA GmbH in Rodenkirchen, einem Groß- und Einzelhandelsunternehmen für Mode mit acht Geschäften in Rodenkirchen, Lindenthal, Aachen, Bergisch Gladbach und Koblenz. „Wir müssen dringend die Bedingungen für den Handel verbessern. Ganz wichtig sind die verkaufsoffenen Sonntage. Es gibt Händler, die überleben nur durch sie. Ich beschäftige 40 Leute. Die wollen alle an den verkaufsoffenen Sonntagen arbeiten. Natürlich auch, weil sie dann doppeltes Geld bekommen. Aber auch, weil es an diesen Tagen Spaß macht. Da ist was los in den Läden.“ Der Kandidat der CDU könnte sich auch vorstellen, die Severinstraße zur Fußgängerzone zu machen. Das müsse aber mit allen Betroffenen erstmal ausgiebig besprochen werden.

Gleise für den Kölner Süden

Der öffentliche Nahverkehr war das Thema von Kehrls Diplom-Arbeit. Er will sich einsetzen für die Verlängerung der Nord-Süd-Bahn über den Verteiler hinaus in den tiefsten Kölner Süden: „Die Menschen dort sind vom öffentlichen Verkehr abgehängt.“ Kehrl nimmt auch mögliche Beeinträchtigungen auf der Bonner Straße in Kauf, wenn dort die Bahn fährt, um den Anschluss für die „Abgehängten“ herzustellen: „Wir sind ja nicht mehr die alte Autofahrer-CDU. Wir brauchen einen klugen Mix der Verkehrsträger. Wir müssen Straßen bauen auf dem Land und den ÖPNV in den Städten verbessern.“

 

 

Und man müsse beim Thema Verkehr auch auf Digitalisierung setzen, um Verkehrsträger zu vernetzen. Dieser Vernetzung etwa beim Umsteigen von der Bahn auf ein E-Bike an der Haltestelle könnten solarbetriebene WLAN-Pilze dienen, die er in der Türkei gesehen hat. Dort bekommt man einen Internetzugang und kann gleichzeitig sein Smartphone aufladen. Das wäre sicher auch was für den Chlodwigplatz. Kehrl will investieren: „In Straße, Schiene, Breitband und Bildung.“

G8 und G9

Der Vater von zwei Töchtern im Alter von 15 und 19 Jahren war von den bildungspolitischen Experimenten der jüngeren und etwas weniger jungen Vergangenheit in der eigenen Familie betroffen. G8 oder G9? „Ich bin für G8, wo es funktioniert. Und ich bin für G9, wo die Schulen es sich wünschen.“ Diese  Spagat-Lösung hätte Salomon auch nicht besser hingekriegt.

Bauen an der Alteburger Straße

Zur Parkstadt-Süd hat Kehrl eine unmissverständlich Meinung: „Nach 2021 muss auf dem Großmarkt Schluss sein. Wir brauchen spätestens im kommenden Jahr eine endgültige Lösung für das Umzugsproblem.“ Kehrl fordert bezahlbare Wohnungen für das neue Wohngebiet, in dem mehr als 5.000 Menschen leben werden. Er lobt das  kooperative Bauland-Modell, das in Neubau-Gebieten 30 Prozent öffentlich geförderten Wohraum vorschreibt. Er ist der Meinung, dass man mit dem Bauen des neuen Stadtteils so schnell wie möglich beiderseits der Alteburger Straße/Ecke Schönhauser Straße beginnen sollte: „Wie das da aussieht! Und die Flüchtlingsreinrichtung des Landes wird bald nicht mehr gebraucht.“

Bekennender FC-Fan

Wind im Rücken. Alles gut? Aber wenn das mit dem Landtag wider Erwarten doch nicht klappt? Kehrl ist bekennender FC-Fan und regelmäßier Stadionbesucher. Er weiß also aus langjähriger Erfahrung, wie man mit Niederlagen umgeht. Aber der FC hat in dieser Saison ja eher durch Siege auf sich aufmerksam gemacht.

 

 

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Oliver Kehrl beim WDR-Kandidatencheck und auf Abgeordnetenwatch.
 

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Text: Stefan Rahmann

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