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Gesellschaft

Paradies für Trüffelsucher

Montag, 6. Juli 2020 | Text: Reinhard Lüke | Bild: Oliver Köhler

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Den Sommer mag Karin Dewill so wenig wie Dorothee Schmuckat vom Strumpfhaus am Clodwigplatz. Zumindest rein geschäftlich. Denn so wie die Damen derzeit eher strumpflos unterwegs sind, hält sich bei den meisten Südstädtern bei Temperaturen um die 30 Grad auch von Eiscreme mal abgesehen die Lust auf Süßes in Grenzen. Und diese Lust ist Karin Dewills Geschäft. Seit 1994 lockt „Trüffel Ullrich“ auf der Severinstraße schräg gegenüber vom REWE vor allem mit erlesenen Pralinen und Trüffeln.

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Bis 2012 befand sich der Laden noch auf selber Höhe auf der anderen Straßenseite. Inhaberin Karin Dewill hat darin, wie sie im Gespräch erklärt, als Hausfrau und Mutter zunächst mehrere Jahre als Mini-Jobberin gearbeitet, doch als der Gründer des Geschäftes in den Ruhestand ging, hat sie es übernommen. Rund 170 Sorten süßer Versuchungen hat sie aktuell im Sortiment. Nahezu alle stammen aus belgischen Manufakturen. Das Nachbarland hat kulinarisch bekanntlich weit mehr zu bieten als als Fritten und Bier.

Aber auch Produkte eines deutschen Herstellers sind in den gläsernen Auslagen vertreten: Trüffel Peters aus Lippstadt. „Deren Sachen sind so gut“, sagt Karin Dewill, „dass ich darauf nicht verzichten will.“ Natürlich sind im Paradies auch zuckerfreie Trüffel zu finden, allerdings keine veganen. Da hat die Expertin noch keine Erzeugnisse gefunden, die ihren Qualitätsansprüchen genügen. Massenware kommt bei ihr ohnehin nicht in die Tüte. Wobei Karin Dewill nicht so tut, als seien ihre Leckereien handgemachte Einzelstücke: „Natürlich kommen bei der Produktion meiner Ware auch Maschinen zum Einsatz. Letztlich kommt es nicht darauf an, ob die Ganache von Hand oder mittels einer Maschine in die Praline kommt. Entscheidend sind die Qualität der Zutaten und deren Verarbeitung. Und da ist handwerkliches Können gefragt.“

Weshalb die nahen Supermärkte mit ihren industriell gefertigtem Süßkram auch keine Konkurrenz für „Trüffel Ullrich“ sind. Was Schokolade angeht, führt Karin Dewill nur die Erzeugnisse von Côte d`Or. Die kommt natürlich auch aus Belgien und ist im gängigen Lebensmittelhandel nicht erhältlich. Gänzlich hausgemacht sind bei Karin Dewill die Hohlformen aus Schokolade. Figuren mit je nach Jahreszeit unterschiedlichen Motiven und natürlich die Kölschflaschen mit den Etiketten verschiedener Brauereien. Die gehen in erster Linie als Geburtstagspräsente über den Tresen und sind zudem als Souvenir bei Touristen beliebt. Bleibt die Frage, warum Trüffel aus Schokolade eigentlich Trüffel heißen, obwohl sie mit dem gleichnamigen Pilz wenig gemein haben.

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So richtig kann auch die Frau vom Fach die Frage nicht beantworten. „Da gibt es“, so Karin Dewill, mehrere Theorien. Eine besagt, es hätte mit einer gewissen Ähnlichkeit durch die runde Form zu tun. Mir erscheint aber plausibler, dass mit dem Namen ausgedrückt werden sollte, dass es sich dabei um eine erlesene Spezialität handelt, die sich, ähnlich wie den Pilz, früher nicht jeder leisten konnte.“ Geschützt ist der Name jedenfalls nicht. Schoko-Trüffel gibt´s auch beim Discounter, haben aber mit den Kostbarkeiten aus dem kleinen Laden in der Severinstraße geschmacklich wenig gemein.

Aber bei „Trüffel Ullrich“ gibt’s nicht nur Trüffel. In den alten Holzregalen finden sich schmucke Blechdosen mit 120 Teesorten der Firma Ronnefeldt. Und dann sind da noch Tassen und Teller, meist mit klassischen Motiven. Karin Dewill bezieht sie aus zwei englischen Manufakturen und kann als studierte Geologin auch viel über die Rohstoffe für gutes Porzellan erzählen. Die Liebhaber des Ladens sind zu 75 Prozent Stammkunden, die zum Teil schon seit der Eröffnung des Geschäftes kommen. Aber Karin Dewill freut sich in den letzten Jahren auch über zahlreiche jüngere Trüffel-Junkies. Wobei sie eines allerdings irritiert: „Die fragen vorwiegend nach alkoholfreien Artikeln. Womit vielen Trüffel aus der Wahl fallen. Auch wenn ich ihnen erkläre, dass der Alkoholgehalt nicht über den einer reifen Banane hinaus geht, wollen sie die nicht.“ So richtig erklären kann sich Dewill den Trend zum Abstinenzlertum auch nicht, aber sie hat die Vermutung, dass es mit dem akuten Babyboom in der Südstadt zu tun haben könnte. Da gebe es womöglich einige schwangere oder stillende Frauen, die befürchteten, ihren Nachwuchs durch den Genuss von ein, zwei Trüffeln nachhaltig zu schädigen.

Auch wenn das Gespräch mit Karin Dewill maskiert stattfinden muss, hat ihr Corona weiter keine Probleme beschert. Da Schokolade ähnlich wie Wein als systemrelevant ein gestuft wurde, lief das Oster-Geschäft, umsatzmäßig immerhin die zweitstärkste Phase, wie gewohnt. „Alles andere“, sagt sie, „wäre auch eine Katastrophe gewesen. Ich führe schließlich verderbliche Lebensmittel und hätte meine gesamte Ware in die Tonne werfen müssen.“ Und die relative Ruhephase des Sommers weiß sie durchaus zu genießen. Schließlich kommt für sie auch wieder die Stresszeit ab November. Denn die Vorweihnachtszeit ist natürlich das Kerngeschäft bei „Trüffel Ullrich“. Nicht zuletzt wegen der Weihnachtskalender, die je nach Kundenwunsch individuell mit Trüffeln und Pralinen befüllt werden. Und was immer Corona uns noch so alles an Unannehmlichkeiten bescheren wird, dürfte Weihnachten auch 2020 stattfinden.

Text: Reinhard Lüke

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