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Kultur

„Paul ist das unglücklichste 11-jährige Kind der Welt“

Sonntag, 27. April 2014 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Meyer Originals

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Das Leben kann schon ziemlich kompliziert sein. Vor allem, wenn man erst elf ist. Paul ist elf. Und sein Leben ist wahrlich nicht leicht. Seine Eltern leben getrennt. Gut, das erleben viele. Paul ist zudem in Fatima verliebt. Fatima ist zwar auch in ihn verliebt, doch das gefällt ihrem Vater nicht. Und sie will sich nicht gegen ihn auflehnen.

 

Nun gut, das ist ein Problem, dem sich Paul stellen muss. Und das tut er. Er hat ja seinen besten Freund Ben, der ihn unterstützt. Wenn sich dann allerdings sein Lehrer in seine Mutter verliebt (und umgekehrt), dann wird es peinlich. Der Lehrer ist schließlich sein Lehrer, und den kann er ja nicht Papa nennen. Was würden denn die anderen in der Schule dazu sagen?

Zum Glück hat Paul noch seine Großeltern. Die leben auf einem Bauernhof. Und am Wochenende fährt er oft zu ihnen, kann mit ihnen über seine Probleme reden und die Geburt eines Kälbchens erleben. Das lenkt ihn von seinen Problemen ab. Von dem Liebeskummer wegen Fatima. Von dem Lehrer, der im Schlafzimmer seiner Mutter übernachtet. Und auch von seinem Vater, dessen neuer Frau (die Paul nicht mag), seinen Halbgeschwistern und der Verhaftung des Vaters. Denn der hat mit Drogen gedealt.

Was hier zunächst nach einem problemfixierten Kindertheaterstück klingt, stellt sich auf der Bühne des Comedia Theaters als höchst amüsant heraus. Drei Schauspieler wirbeln durch die Kulissen, wechseln die Rollen im Minutentakt, streiten, lachen, singen und leiden gemeinsam. Oder auch gegeneinander. Unter der Regie von Rüdiger Pape hatte am vergangenen Samstag (26. April 2014) das Stück „Wir alle für immer zusammen“ für Menschen ab acht Jahren Premiere und riss die vorrangig minderjährigen Zuschauer rasant mit.

Die Inszenierung verläuft über weite Strecken humorvoll, denn die Verwicklungen und Auseinandersetzungen sind einfühlsam gestaltet und lassen die handelnden Figuren mit einer gehörigen Portion Selbstironie auftreten. Doch immer wieder wird die Ironie gebrochen. Die Figuren kommen ins Nachdenken, ziehen sich zurück und sind mit Trauer und Wut konfrontiert. So wird eine emotional aufwühlende Mischung aus Humor und Tiefsinnigkeit an die Zuschauer herangetragen.

 


Anton Weber und Luan Gummich immer zusammen. / Foto: Meyer Originals

Viele Themen werden in diesem Theaterstück abgehandelt, ohne überfrachtet zu wirken. Vielmehr greifen die Probleme des elfjährigen Paul ineinander und werden weitgehend gelöst. Zumindest zu seiner Zufriedenheit. Er lernt, dass er sich auf seine Freunde, seine Großeltern und seine Mutter verlassen kann. Und dass die Erwachsenen auf sich selbst achten müssen. Denn er hat ja selbst schon genug um die Ohren, da kann niemand von ihm erwarten, dass er sich um seinen Vater kümmert.

Luan Gummich spielt als Paul schon die dritte Produktion („Patrick anderthalb“, „Nibelungen“) im Comedia Theater. Er führt das junge Publikum charmant durch alle Höhen und Tiefen eines elfjährigen Schülers, der mit ungewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Er zeigt eine faszinierende Präsenz auf der Bühne und findet sofort einen guten Draht zu den Kids in den ersten Reihen, die nur einen Meter von ihm entfernt sitzen.

An seiner Seite agiert Sibel Polat in permanent wechselnden Rollen. Tiefen Respekt muss man der jungen Schauspielerin in ihrer zweiten Comedia-Produktion nach „Taksi to Istanbul“ zollen: Sie ist nicht nur die feinfühlige Fatima, die sich später nicht mehr von ihrem Vater unterdrücken lässt, sondern auch Mehmet und Mourad; sie springt in die Rollen von Tina, Sina und Diana, sie mimt Pauls Oma und nicht zuletzt Pauls Lieblingskuh Gretchen und später deren Kalb. Mit dem allergrößten Vergnügen sieht man ihr auf der Bühne zu.

Der dritte Schauspieler im Bunde ist Anton Weber. Für ihn ist es die erste Produktion in der Vondelstraße. Als immer fröhlicher Lehrer überzeugt er genauso wie der von Drogen geplagte Vater von Paul. Den Opa spielt er ebenso sympathisch wie Pauls besten Freund Ben. Wie auch Luan Gummich und Sibel Polat zeichnet ihn die Nähe zu dem jungen Publikum aus. Die drei Schauspieler gehen mit voller Energie auf das Leben und die Herausforderungen der Kids ein und nehmen es mit auf die spannende Reise durch ihre Welt.

 

 

„Wir alle für immer zusammen“ von Guus Kuijer (8+)
Regie: Rüdiger Pape
Bühne: Flavia Schwedler
Kostüme: Eva Horstmann
Musik: Ögünc Kardelen
Schauspiel: Sibel Polat, Luan Gummich, Anton Weber

Weitere Termine im Comedia Theater
29. April 2014, 10:30 Uhr
25. Juni, 10:30 und 15 Uhr
26. und 27. Juni, jeweils 10:30 Uhr

 

Text: Stephan Martin Meyer

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