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Kultur

Vier Mangoos spielen auf im Sommer: Die Newcomer-Band „Mangoo Factory“

Dienstag, 6. August 2019 | Text: Evelyn Maria Denda | Bild: Evelyn Maria Denda

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wer freut sich bei den heißen Temperaturen nicht über eine Erfrischung? Wie wäre es denn mit leckerem Obst, zum Beispiel mit ein paar frischen Mangos? Wir von „meinesuedstadt.de“ haben noch eine ganz besonders Zutat nicht nur für einen entspannten Sommerabend auf Lager – die erfrischende Musik der Mangoos. Das doppelte O ist kein Tippfehler sondern Teil des Namens der Newcomer-Band Mangoo Factory. Wir haben sie das erste Mal bei einem Wohnzimmerkonzert in der Brasserie Aller Kolör im Veedel gehört und am Rande des Edelweißpiratenfestivals die Möglichkeit gehabt, ihnen einmal alle Fragen zu stellen.

Südstadt-Girlpower mit Stimmgewalt

Leadsängerin der vierköpfigen Band ist Celina von Wrochem. Zu der Band gehören neben ihr Drummer David Handke, Bassist Luca Busch und Pianist Luca Bo Hansen, der auf den Spitznamen Bobby hört. Groß geworden ist Celina am Eierplätzchen im Veedel – dabei war ihr mehrsprachiges Singen auf Spanisch und Englisch quasi schon mit in die Wiege gelegt, da ihre Mutter Betsy von Wrochem de Torres Amerikaner-Kubanerin ist. Nicht nur die Mehrsprachigkeit, auch die Musik ist in Celinas Familie über mehrere Generationen vertreten.

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Mit der Geige kommt Celina schon sehr früh in Berührung, nimmt seit ihrem fünften Lebensjahr Geigenunterricht bei ihrer Großmutter. Ihr Großvater Klaus von Wrochem, über das Veedel hinaus bekannt als Klaus der Geiger, prägt ihren Zugang zur Musik. Alle Generationen zusammen erleben wir auf dem Edelweißpiratenfestival live, als Celina mit ihrem Vater Marcus von Wrochem, ihrem Großvater und ihrer Tante Antje von Wrochem zusammen auftritt. Celina begeistert allerdings nicht nur mit der Geige: Seit sie zwölf Jahre alt ist, singt sie. Ihre Songs komponiert sie am Klavier, spielt auch noch Gitarre und Ukulele.

„Mangos sind wundervolle Früchte und Fabrikgelände cool“

Wer tiefgreifende Antworten bei der Analyse des Bandnamens erwartet – nun, den kann Celina bestimmt auch mit ihrer spontanen leichten Art, mit der sie uns den Namen erklärt, überzeugen: „Ich liebe Mangos, es sind wundervolle Früchte. Und ich mag alte Fabriken, die vollgesprayt sind, richtig schön aussehen, wo die Natur ihren Raum einnimmt.“ Wofür das zweite O in Mangoos steht – dafür gibt es bestimmt viele Antworten – mit Sicherheit auch für die Power und die Stimmgewalt der Mangoos ebenso wie für ihre Unkompliziertheit und die absolute Präzision, mit der sie jeden ihrer Songs auf den Punkt bringen.

Jazz-Pop oder Pop-Jazz, das ist hier die Frage

Ihren Musikstil beschreiben die Mangoos selbst als jazzigen Pop oder Pop-Jazz – eine naheliegende Kombi, da alle vier Bandmitglieder in Arnheim an der Hochschule ArtEZ Jazz und Pop studieren. Dabei sind die Lieder nicht kompliziert gestrickt, vielmehr ist ihre Dynamik sehr charakteristisch, mit der sie leiser und lauter werden – und immer wieder mit kleinen Besonderheiten überraschen. Und: Das Publikum damit immer wieder in ihren Bann ziehen. Dass die Lieder durch Improvisationen auf der Bühne bei jedem Auftritt immer wieder ein bisschen anders klingen, „das ist der Jazz-Anteil an den Liedern, auch wenn es kein Jazz im klassischen Sinn ist. Vielmehr Pop-Musik mit einem Jazz-Touch“, verraten sie uns. Dabei sind die Stücke zwar in ihrer Form und den Akkorden festgelegt, die Wege, wie die Band sie spielt, aber immer wieder unterschiedlich. „Dabei ist das Zwischenmenschliche auch super wichtig. Es macht jedes Mal Spaß zusammen zu spielen und es ist jedes Mal wie eine Jam-Session“, erzählt uns Celina. Diese Freude und der Abwechslungsreichtum machen es „spannend für uns, und spannend für das Zuhören. Es gibt den Zuschauern und uns unglaublich viel Raum“, ergänzt Drummer David. Auch eine CD ist in Planung – wann diese erscheinen wird, steht allerdings noch nicht fest. Eine nächste spannende Herausforderung in diese Richtung sind Aufnahmen im Tonstudio, die in nächster Zeit geplant sind.

„Mittendrin ist es einfach am schönsten“

Allen Bandmitgliedern ist es besonders wichtig, dass sie sich ihre Spontaneität erhalten, die ihr Zusammenspiel ausmacht. Gerade durch diese Leichtigkeit wird es nicht stressig. Celina, die auch die Auftrittsanfragen organisiert, freut sich besonders darüber, dass auch schon mal Auftritte am nächsten Tag möglich sind. Große Diskussionen und Zuständigkeitsrangeleien gibt es nicht. Auch eine Beschränkung, wo die Mangoos auftreten, haben sie nicht. Vielmehr würden sie gerne „noch überall spielen. Je nachdem, was sich alles so ergibt.“
Ihr bisher schönstes Erlebnis – das ist für die Band das Wohnzimmerkonzert in der Brasserie Aller Kolör Mitte dieses Jahres gewesen. „Das gemütliche Ambiente und dass wir ebenerdig ganz nah zwischen den Leuten standen, das passte zur Musik. Mittendrin ist es einfach am schönsten, denn da kann man die Leute mit einbeziehen, schwärmt Celina. „Aber auch auf großen Bühnen zu spielen, hat auch etwas ganz Eigenes“, verrät uns die Band.


Und dann wird auch manchmal spontan noch ein Lied komponiert, das zu dem Ort passt. Wie beim Edelweißpiratenfestival: Die Band hat den Text des Edelweißpiratenliedes „Invasion“ mit eigener Musik unterlegt. Außerdem ergänzte Celina den Text um ein paar Liedzeilen, die zum diesjährigen Festivalmotto „Waldflucht“ passten. So bekommt das Stück, das eigentlich von der Invasion 1944 handelt, einen erweiterten, aktuellen Themenradius. In dem editierten Text geht es um die Natur, die sich ihren Raum zurückerobert – genau den Raum, in den wir Menschen ungebeten eine Invasion unternommen haben. Damit greift die Band ein Thema auf, was gerade im Moment viele Menschen beschäftigt. Sie macht dies trotz der Ernsthaftigkeit des Themas mit einer Ungezwungenheit, die eingänglich ist. Genau diese Leichtigkeit drücken die Mangoos auch in ihren anderen Liedern aus. Unbeschwertheit und einen riesigen Spaß an der Musik nehmen das Publikum spätestens dann mit, wenn Celina auffordert, zu ihrer Musik zu tanzen und mitzusingen. Und besondere Gesangstalente werden stets belohnt – mit einer frischen Mango selbstverständlich.

Es begann in der Uni-Cafeteria

Spontaneität ist auch das, was überhaupt erst zur Gründung von Mangoo Factory geführt hat. Celina war mit dem Pianisten für einen Duett-Kurs im Rahmen ihres Studiums im Probenraum und „da dachte ich, komm wir machen ein Konzert. Und das war es“, berichtet sie. Allerdings hatte ein Konzert zu zweit „nicht genug Wumms und für die Musik, die ich schreibe, ist es schön, wenn es mehr Wumms hat,“ erzählt Celina. Mit dem Schlagzeuger wurde aus dem Duo ein Trio. Als Celina dann in der Uni-Cafeteria das Poster für das Konzert der neu entstehenden Band entwarf, kam der Bassist vorbei. Zunächst aus Witz schlug er Celina vor, seinen Namen mit auf das Poster zu schreiben, „dann habt ihr auch einen Bassisten“, meinte er. Dass er von da an Teil der Band war, das wurde ihm erst so richtig bewusst, als der dann das veröffentlichte Poster mit seinem Namen sah.

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Ihr erstes Konzert in Köln hatten sie zu Beginn des Jahres in der Lichtung. Auch wenn die Band aus dem gemeinsamen Studium heraus entstanden ist, ist sie nicht als reines Studentenprojekt für das Erreichen der Creditpoints angelegt. „Wir wollen noch lange zusammenbleiben, wenn es menschlich weiterhin so gut passt. Aber das Leben ist ja immer schwierig weit im Voraus zu planen. Lust weiterzumachen, haben wir aber alle auf jeden Fall“, versichert uns die Band.

Von Songs, die geflogen kommen

Die Songs, die die Band spielt, schreiben und komponieren sie zumeist selbst. „Sie kommen zu mir geflogen, wenn ich am Klavier sitze und Stücke meines Lebens detailliert erzählen möchte“, berichtet uns Celina. Neben diesen Eigenkompositionen hat die Band auch einige Cover-Songs im Repertoire. Diese haben sie aus dem Examen an der Uni mitgenommen, bei dem nicht nur eigene, sondern unter anderem auch Coversongs gefordert waren. Die Band ist sich einig, dass es „so großartige Versionen sind, dass wir sie einfach weiterspielen wollen.“ Ein gemeinsames Idol haben die Mangoos übrigens nicht.


„Es ist vielmehr so, dass wir uns gegenseitig beeinflussen. Wir kommen ja aus verschiedenen Musikrichtungen; jeder beeinflusst da jeden, bringt andere Sachen mit und hat andere Inputs. Und keiner weiß von den anderen, welche Musik sie hören. Aber das macht es gerade interessant und spannend“, stellen sie gemeinsam fest. Auch wenn Celina und ihr Bassist größte Karnevalsfans sind und auf ihren Autofahrten auch außerhalb der Session gerne die kölschen Lieder laut aufdrehen, gehören Karnevalslieder (noch) nicht zu ihrer Playlist. Gut für die Band, denn „wenn man eine Karnevals-Band ist, kann man kein Karneval feiern- und das ist auch so ein Tabu-Punkt.“ Ganz besonders gefallen ihnen übrigens die alten Lieder von Ostermann und Co.

Zum Schluss: Viermal Mangoo und die Liebe

Und haben die Mangoos ein Lieblingslied aus ihrem Repertoire? Was sich hinter „27 Kisses“, „Mr. Music“, „Charisma“ oder „dem absoluten Kassenschlager Skinny dipping“ für Geschichten verbergen, erfahrt ihr am besten selbst auf einem der nächsten Konzerte der Mangoos. Wo ihr sie die nächsten Male live erleben könnt, erfahrt ihr auf ihrer Facebook-Seite hier. Sicher ist, hinter den fünf Worten Celina, David, Luca, Luca und Liebe, die die Band zur Selbstbeschreibung gewählt hat, verbirgt sich ein Konzerterlebnis, das sehr viel Lust auf mehr macht.

Text: Evelyn Maria Denda

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