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Kultur

Wie Kunst und Rotlichtmillieu in der Südstadt zusammenfinden.

Mittwoch, 31. August 2011 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Das Kunsthaus Rhenania macht es möglich! Mit dem 1. Kunstfestival ‘Strom’, das der Verein Bayenwerft Kunsthaus Rhenania e.V. auf die Beine stellt.

 

Zwei Tage vor der Eröffnung des Festivals treffe ich die Organisatoren des Kunstfestivals: Patrizia Marchese und Bernd Arnold. Gut gelaunt, gewitzt und etwas müde sehen sie aus. Die Idee, ein Kunstfestival auszurichten, ist unter den Vereinsmitgliedern in der Vergangenheit des öfteren schon aufgeflackert. Durchgeführt wurde es bislang aber nicht. Patrizia Marchese und Bernd Arnold sind noch nicht so lange Vorstandsmitglieder des Vereins und haben sich gedacht: “Warum eigentlich nicht?”. Das war im April diesen Jahres. Langsam gingen sie die Vorbereitungen des Festivals an. Doch die letzten 9 Wochen sind sie mit nichts anderem beschäftigt. Das Ergebnis jedoch dieser anstrengenden Wochen kann sich sehen lassen.

 

Der Kunstverein im Rhenania ist vielleicht der älteste seiner Art in Köln. Nächstes Jahr wird er sein 25-jähriges Bestehen feiern. Das wird bestimmt ein rauschendes Fest! Die Künstlerschaft ist in Ateliers im Rhenania tätig. Inzwischen sind es 30 Künstler. Einige der Vereinsmitglieder der ersten Stunde sind auch heute noch im Rhenania und im Verein.

 

Ich frage Patrizia und Bernd warum sie das Festival organisieren wollten?

Patrizia Marchese: “Im Jahr 2004 ist das Rhenania saniert worden. Es hat sich sowohl äußerlich als auch innerlich sehr verändert. Der ehemalige Getreidespeicher war vor der Sanierung außen kunterbunt angemalt. Heute fällt das Gebäude in der Umgebung kaum auf. Seit der Sanierung ist das Kunsthaus Rhenania nicht richtig hier angekommen. Wir wollten das Haus durch dieses Festival besser in dem Viertel einbinden.”

 

MS: Stellen nur Künstler aus dem Rhenania aus?

Patrizia Marchese: “Nein. Es stellen ungefähr doppelt so viele Künstler aus als hier im Kunsthaus ansässig sind. Wir haben Kulturinstitutionen angemailt. Die wiederum haben unsere Ausschreibung an ihre Verteiler geschickt. Dadurch hatten wir dann 40 Bewerbungen von den unterschiedlichsten Künstlern.”

 

Wer stellt aus?

Bernd Arnold: “Im Rhenania ist eine sehr unterschiedliche Künstlerschaft aktiv. Hier wird experimentelle Musik gemacht, neue Musik und Jazz. Fotografie gibt es, skulpturelle Malerei, Performances, Tanz und Multimedia. Unser Festival ist spartenübergreifend. Also ein ‘unorthodoxes Festival’.”

Patrizia Marchese: “Das Festival Strom spiegelt wieder, was hier im Haus passiert. Die unterschiedlichen Sachen passen gut zusammen. Das ist es auch, was die Gäste suchen.”

 

Wo stellen die Gastkünstler aus?

Patrizia Marchese: “Die ansässigen Künstler stellen den Gastkünstlern ihre Ateliers zur Verfügung. Es entstehen Kabinette. Die Künstler bauen ihre Ateliers teilweise komplett um. Es werden Stellagen aufgebaut, Stoffe aufgehängt, Wände abgedeckt. Es wird Austellungen, Musik und Performances im großen Saal geben. Und auf der Yacht MS Colorado.”

 

MS Colorado?

Patrizia Marchese: “Die MS Colorado liegt hier im Rheinauhafen. Wir wollten unsere Nachbarn in das Festival mit einbeziehen und haben Kontakt zum Hafen aufgenommen. Die MS Colorado gehörte früher dem Zuhälterkönig Heinz Schäfer, der auch unter dem Spitznamen ‘Schäfers Nas’ bekannt war.”

Bernd Arnold: “Die Yacht ging 1945 als Torpedofänger vom Stapel. Ein Kriegsschiff. 1973 hat Heinz Schäfer das Schiff gekauft und zwei Jahre lang zu einer Luxusyacht umbauen lassen. Es gibt eine moderne Ausstattung, ein schwarz-gekacheltes Badezimmer mit Goldarmaturen und eine Kaminimitation. Die Originalausstattung ist noch erhalten. Nach dem Tod von Schäfer musste die Yacht zwangsversteigert werden. Heute ist der Eigner der Rechtsanwalt Karl Wilhelm Müller. Er hat uns netterweise die Yacht für das Festival zur Verfügung gestellt.”

Patrizia Marchese: “Die Künstlerin Lisa Cieslik wird durch die Yacht führen und Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählen.”

 

Warum habt ihr das Festival ‘Strom’ genannt?
Patrizia Marchese: “Wir sind hier an der Bayenwerft, direkt am Strom Rhein. Es geht auch um den energetischen Austausch zwischen den Künstlern.”
Bernd Arnold: “Es geht um Ströme, um Bewegung. Und es geht auch um ganz normalen Strom, um multimediale Kunst.”

Was hat es mit dem Kunstpreis Rhenania auf sich?
Patrizia Marchese: “ Wir werden den 1. Kunstpreis Rhenania vergeben. Den Preisträger wird eine fünf-köpfige Jury auswählen. Es wird einer der Gastkünstler sein. Das ist die einzige Auflage. Der Preis wird vergeben von Volker Hilgert, einem Kunsthändler; Heinz Holtmann, einem Galeristen, Dr. Winfried Gellner, einem Kunstkenner, Dr. Johannes Stahl, einem Kurator und Ulla Ströhmann, einer Künstlerin aus dem Rhenania, die eines der ersten Mitglieder des Vereins ist. Der Preis besteht darin, dass der Künstler nächstes Jahr eine Einzelausstellung im großen Saal des Rhenania ausrichten darf. Wir wollen den Preis jedes Jahr einer Person widmen. Dieses Jahr ist der Preis Ingo Kümmel, einem Kunstvermittler und Galeristen, gewidmet. Er war zu Lebzeiten auch hier im Rhenania aktiv.”

Das Programm ist sehr beeindruckend! Täglich gibt es Musik, Performances, Theater, Tanz und eben jede Menge Kunst. Verpasst nicht die Möglichkeit, einmalig einen Moment auf einem Stück Kölner Geschichte zu verbringen und dem 1. Kunstfestival Strom beizuwohnen.

Donnerstag, 1. September, 19 – 24 Uhr (Eröffnung)
Freitag, 2. September, 15 Uhr – Open End
Samstag, 3. September, 12 Uhr – Open End
Sonntag, 4. September, 12 – 22 Uhr

Tageskarte 5 Euro (ermäßigt 4 Euro)
Festivalkarte 12 Euro (ermäßigt 10 Euro)
Kinder bis 16 Jahre: Eintritt frei

Mehr Infos zum Festival gibt’s hier: www.stromfestival.de

Text: Aslı Güleryüz

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