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Neuigkeiten Politik

„Die Wiedergutmachung ist erstmals sichtbar“

Sonntag, 19. Juni 2011 | Text: Wassily Nemitz | Bild: Visualisierung waechter+waecheter

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Das sicherste Archiv Europas soll es werden, einen offenen Charakter für Besucher und Mitarbeiter bieten, den Passivhausstandard erfüllen, die Kunst- und Museumsbibliothek mit integrieren und sich stadtplanerisch aus der Umgebung hervorheben – das sind nicht wenige Bedingungen, die das neue Archiv-Gebäude am Eifelwall zu erfüllen hat. Dennoch bewarben sich mehr als 200 Architektenteams um die Teilnahme am Realisierungswettbewerb für das neue Haus, dessen Ergebnis jetzt präsentiert wurde.

Gewinner des Wettbewerbes ist das Architektenbüro „waechter+waechter“ (u.a. Umbau des hessischen Landtags) aus Darmstadt – sein Entwurf einer neuen Heimat für das historische Stadtarchiv und die Kunst- und Museumsbibliothek überzeugte die 16 Mitglieder des Preisgerichts am meisten. Baudezernent Bernd Streitberger stellte den Siegerentwurf im Rahmen einer Pressekonferenz am Sonntagmittag (19.06.2011) vor. Den Planern ist es nach Auffassung des Preisgerichtes am besten gelungen, die gestellten Bedingungen miteinander zu verknüpfen. Der Entwurf sieht im Wesentlichen zwei voneinander unabhängige Gebäude vor: Zum einen ein siebenstöckiges Magazingebäude, das zur Lagerung der Archivalien genutzt werden soll, und zum anderen ein vierstöckiges Mantelgebäude, welches das Magazin einrahmen soll. Darin untergebracht werden sollen unter anderem die Lesesäle, die Werkstätten und die Büros der Beschäftigten. Im Erdgeschoss sollen darüber hinaus eine Cafeteria und eine Ausstellungsfläche entstehen. Baudezernent Streitberger hob die Trennung der beiden Gebäudeteile als besonders wichtig hervor –  so könne das Magazingebäude (von den Planern als „Schatztruhe“ bezeichnet) aufgrund seiner räumlichen Trennung besonders gut vor äußeren Einflüssen geschützt werden, vor allem vor Wassereinbrüchen und Feuer. 

Besonders charakteristisch für den Entwurf von „waechter+waechter“ sind außerdem zwei Lichthöfe, die mit Bäumen versehen werden und so eine Art Weiterführung des Grüngürtels darstellen sollen. Entstehen soll das Archiv auf dem derzeit nahezu vollständig brach liegenden Gelände an der Ecke Luxemburger Straße / Eifelwall.

v.l.n.r.: Prof. Carlo Schmid (Vorsitzender des Preisgerichts), Prof. Georg Quander (Kulturdezernent der Stadt Köln), Jürgen Roters (Oberbürgermeister der Stadt Köln), Bernd Streitberger (Baudezernent der Stadt Köln)/ Foto: Wassily Nemitz

 

Für Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) ist mit der Entscheidung ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg hin zu einem neuen Stadtarchiv erreicht: „Der 19.06.2011 ist für die Geschichte der Stadt Köln ein bemerkenswerter Tag“, sagte er auf der Pressekonferenz. Nach dem Einsturz des alten Stadtarchivs am 3. März 2009, der einen „tiefen Bruch im Selbstverständnis der Stadt“ darstelle, sei die Wiedergutmachung jetzt erstmals „sichtbar“. Roters sicherte zu, dass auch im Anschluss an den Wettbewerb das Projekt „mit großer Tatkraft und Energie“ vorangetrieben werde, damit den derzeit über die ganze Bundesrepublik verstreuten Archivalien „endlich wieder eine neue Heimat“ gegeben werden könne.

Kulturdezernent Prof. Georg Quander sprach davon, dass das Preisgericht eine „anspruchsvolle Aufgabe“ zu bewältigen hatte – aus 40 verschiedenen Entwürfen (die eine Vorauswahl durchlaufen hatten) mussten die fünf geeignetsten heraus sortiert werden. Insbesondere angesichts des großen, auch überregionalen Interesses an der Bewältigung der Einsturz-Katastrophe seitens der Stadt Köln, sei die Entscheidung nicht einfach gewesen. Auch Prof. Carlo Weber (Stuttgart), der Vorsitzende des Preisgerichts, äußerte sich entsprechend – man habe sich mit der Entscheidung durchaus schwergetan, auch wenn sie letzten Endes einmütig getroffen worden sei. Weber beglückwünschte die Stadt dazu, dass sie ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt habe. Ein solches sei immer noch die beste Methode, die bestmögliche Lösung für einen Neubau zu finden.

Den zweiten Platz im Wettbewerb errang das Büro Nieto Sobejano, auf Platz 3 landete das Büro Thomas Müller/Ivan Reimann, Platz 4 erreichte Volker Staab und auf den fünften Platz gelangte das Büro van den Valentyn; zu den mit einer so genannten „Anerkennung“ ausgezeichneten Büros gehört unter anderem das Kölner Büro Gottfried Böhm.

 


Siegerentwurf Stadtarchiv neubau/ Visualisierung Büro waechter+waecht

 

Im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren wird der Siegerentwurf in einem weiteren Verfahren, das nach europäischem Recht ausgeführt werden muss, optimiert. Daran schließt sich die eigentliche Planung an, deren Dauer etwa eineinhalb bis zwei Jahre beträgt. Zusammen mit der beabsichtigten Bauzeit von etwa zwei Jahren ergibt sich ein prognostizierter Eröffnungstermin im Jahr 2015. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa 86 bis 90 Millionen Euro, die aus dem Etat der Gebäudewirtschaft entnommen werden. Das Stadtarchiv und die Kunst- und Museumsbibliothek werden dann als Mieter in dem neuen Haus fungieren.
Sechs Jahre nach dem Einsturz des historischen Archivs am Waidmarkt wäre dann zumindest die sichtbare Wunde geschlossen – die Stadt sieht sich offenbar in der Verpflichtung, möglichst schnell, aber dennoch bedacht zu handeln. Denn, so Kulturdezernent Prof. Quander: „Alle schauen nach Köln und fragen: Was macht Köln?“

Ab Dienstag, 21.Juni 2011, stehen alle Entwürfe im Rahmen einer Ausstellung im Lichthof des Spanischen Baus im Rathaus. Am 21.06. um 12:30 h wird die Ausstellung unter Anwesenheit von Vertretern des Gewinner-Büros eröffnet.

 
 

Text: Wassily Nemitz

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