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Gesellschaft

Geliebter Zuhälter – Informationsabend zum Thema Loverboys

Mittwoch, 21. November 2018 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Das kann doch nur Liebe sein. Warum sonst sollte sie der smarte Typ so hartnäckig umwerben, sie in edle Restaurants ausführen, ihr teure Geschenke machen, sie in seinem tollen Auto von der Schule abholen und immer Zeit für sie haben? Zudem beteuert er ja auch ständig, sie sei die Frau seines Lebens. Da können junge Mädchen durchaus schwach werden. Doch was für sie wie ein Märchen beginnt, entwickelt sich manchmal zum Albtraum und endet in der kommerziellen sexuellen Ausbeutung. Die Betroffenen sind Loverboys zum Opfer gefallen. Unter diesem harmlosen Titel firmieren junge Männer, meist zwischen 18 und 30 Jahre alt, die oft noch minderjährige Teenager umgarnen, sie durch Liebesschwüre in eine emotionale Abhängigkeit bringen, um sie später unter Vortäuschung einer finanziellen Notlage zur Prostitution zu überreden oder zu zwingen.

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Die Masche dieser Loverboys beschreibt Jessica Espinoza, ehrenamtliche Koordinatorin der TERRE DES FEMMES e.V. Städtegruppe Köln, so: „Sie gehen sehr strategisch und manipulativ vor. Sie spielen den Mädchen eine Liebesbeziehung vor, um längerfristig ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis herzustellen. Sie achten anfangs darauf, dass die Mädchen weiterhin zur Schule gehen, ihre Hausaufgaben machen und abends pünktlich nach Hause kommen, so dass ihre Eltern und LehrerInnen möglichst lange nichts bemerken. Später üben sie dann zunehmend mit Drohungen und Gewalt die Kontrolle über ihre Opfer aus. Die Mädchen werden mehr und mehr von ihren Familien und ihrem Freundeskreis isoliert und verschwinden dann oft spurlos.“

Dunkelziffer extrem hoch

Genaue Zahlen über das Phänomen der Loverboys gibt es nicht. Zwar sind in jüngerer Zeit immer mehr dieser Straftäter identifiziert worden, doch das kann auch mit einer gestiegenen Sensibilität gegenüber dem Thema zu tun haben. Nach Informationsveranstaltungen melden sich zunehmend Betroffene bei der Polizei oder Hilfsorganisationen wie TERRE DES FEMMES. Aber wie überall in der Prostitution und speziell im Bereich der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen ist die Dunkelziffer vermutlich auch hier extrem hoch. Inzwischen geht man beim BKA davon aus, das mehr als ein Viertel aller Opfer von Menschenhandel in Deutschland über die Loverboy-Methode in der sexuellen Ausbeutung gelandet sind. Und bei der Kontaktaufnahme werden Discos und Jugendtreffs zunehmend von den Sozialen Netzwerken abgelöst, in denen viele Teenager bereitwillig mehr von sich preisgeben, als gut für sie wäre und in denen Täter anonym agieren können. Aber auch vor Schulen suchen Täter potenzielle Opfer gezielt auf, weshalb die Prävention an Schulen besonders wichtig ist.

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Hinsichtlich der Opferprofile gibt es kein klares Bild. „Die Mädchen“, so Jessica Espinoza, „die durch Loverboys in die kommerzielle sexuelle Ausbeutung geraten, kommen oft aus ganz normalen Familien und aus allen gesellschaftlichen Schichten.“ Jedenfalls ist es, wie man vielleicht vermuten könnte, keineswegs so, dass sich die Täter bei ihrer Suche nach potenziellen Opfern vornehmlich auf vereinsamte Mauerblümchen aus zerrütteten Verhältnissen konzentrieren. Vielfach sind es Mädchen aus gutbügerlichen Verhältnissen, die den Loverboys auf den Leim gehen und aus der Falle nicht mehr heraus kommen. Nicht zuletzt, weil ihre Eltern womöglich Alarmsignale übersehen, da sie sich partout nicht vorstellen können, dass ihre klugen und braven Töchter auf solche Blender hereinfallen könnten. Schon gar nicht, wenn sie auf dem Land leben, wo Prostitution und Kriminalität ganz weit weg zu sein scheinen.

Alarmsignale früh erkennen

Hinsichtlich der Alarmsignale, auf die Eltern achten sollten, listet Jessica Espinoza eine Vielzahl möglicher Symptome auf. Die reichen vom noblen Erscheinungsbild des neuen Freundes der Tochter, großzügigen Geschenken und seiner Weigerung, über sich und seinen Beruf Auskunft zu geben über eine zunehmende Distanzierung des Mädchens von Familie und Freundinnen bis zu heftigen Stimmungsschwankungen und auffälligem Duschzwang.

Referentin war Kriminalhauptkommissarin

Referentin bei einem Informationsabend zum Thema „Loverboys“ ist die ehemalige Kriminalhauptkommissarin Bärbel Kannemann, die sich während ihres Berufslebens intensiv mit dem Phänomen beschäftigt hat und nach ihrer Pensionierung den Verein „No Loverboys“ gegründet hat, die sich um Opfer kümmert und durch Öffentlichkeitsarbeit über die perfiden Strategien der Täter aufklärt.

Traumprinz oder Zuhälter? 24. November um 18 Uhr, in der Rolandstraße 69 (Hinterhof). Eintritt frei. Bitte um Anmeldung über die TERRE DES FEMMES Städtegruppe Köln unter koeln@frauenrechte.de, Betreff: „Loverboys“

Text: Reinhard Lüke

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