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Südstadt

„Ich spüre, dass ich am richtigen Ort bin“

Samstag, 1. Juni 2013 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

, sagt Anke Frey mit strahlenden Augen, als sie von ihrer Arbeit im Comedia Theater erzählt. Und: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Menschen hier nach einer Veranstaltung mit guten Erlebnissen raus gehen.“

Seit einem Jahr engagiert sich Anke Frey neben ihrem regulären Job an der Fachhochschule als Ehrenamtlerin. Das Comedia Theater kennt sie, seit vor 15 Jahren Freunde im Rahmen eines Inszenierungskurses der Schauspielschule auftraten – damals natürlich noch in den alten Räumen in der Löwengasse. Schon lange wollte sie im Theaterbereich etwas tun, sich irgendwie im kulturellen Bereich einbringen. Aber sie konnte wegen ihrer Arbeit keine regelmäßigen Dienste übernehmen. Manchmal versinkt sie in Arbeit und hat wochenlang keine Zeit für solche Dinge, dann erlebt sie wiederum Phasen, in denen ihr mehr Freiraum zur Verfügung steht. Das Ehrenamt im Comedia Theater passt genau zu ihrer beruflichen Situation.

Anke Frey wappnet sich eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn mit dem Schlüssel für den Theatersaal und einem Button, der sie als Comedia-Mitarbeiterin erkenntlich macht. Sie wirft einen Blick in die Toilettenräume, kontrolliert die Handtuchspender, sorgt für Ordnung im Foyer und legt Spielpläne und Prospekte aus. Dann setzt sie ihr charmantestes Lächeln auf und erwartet die Gäste, die an diesem Abend zu einer Comedy-Veranstaltung kommen.

Die Künstler werden vom Abenddienst des Theaters betreut – ein Angestellter des Theaters, der bei jeder Veranstaltung für den reibungslosen Ablauf sorgt und die Verantwortung für die Sicherheit trägt. 27 feste Mitarbeiter listet die Website des Comedia Theaters in der Vondelstraße auf. Von der Geschäftsführung und der Künstlerischen Leitung über die Presseabteilung, die Leitung der Schauspielschule, die Schneiderei, die Dramaturgie und die Technik, bis zum Auszubildenden – die Menschen, die hier hinter den Kulissen den Spielbetrieb aufrecht halten, sind mit Herzblut dabei. Doch um abends die Veranstaltungen zu betreuen, bedarf es weiterer Menschen, deren Herz für das Theater schlägt.

 

 

Etwa zweimal im Monat tritt Anke Frey ihren Dienst an. Und den Spaß daran spürt jeder, der im Laufe des Abends mit ihr spricht. Eine Rollstuhlfahrerin hat sich angekündigt, Frey weiß schon, wo sie sitzen wird. 100 Besucher haben Karten reserviert. Es wird also nicht voll in dem fast 400 Besucher fassenden Saal. Das bedeutet auch einen entspannten Dienst für Frey. Da bleibt mehr Zeit für Gespräche mit den Gästen.

Viel ist nicht zu tun an so einem Abend. Aber ohne die Ehrenamtler geht es nicht. Susanne Faßbender, die sich um die ehrenamtlichen Kollegen kümmert und die Dienstpläne erstellt, betont, dass ansonsten die Betreuung der Gäste aus den Reihen der bereits überlasteten festen Mitarbeiter übernommen werden müsste. Theater machen bedeutet meist, viel zu arbeiten und dabei nicht auf die Uhr zu sehen. Die Besucher haben immer Fragen. Sie wollen etwas über das Haus, den Neubau, die Wagenhalle wissen. Sie wollen Informationen zum Stück, fragen nach der Länge der Pause. Sie beschweren sich über die angespannte Parkplatzsituation im Stadtviertel und wollen auch schon mal wissen, wo sie nach der Veranstaltung noch ein Glas Wein trinken können. Frey hört zu, beantwortet die meisten Fragen, bittet um Geduld und informiert die aufgeregtesten Besucher, wann der Einlass beginnt.

Als der Saal geöffnet wird, wartet Frey bereits an der Tür. Karten abreißen. Das ist jetzt ihre Aufgabe. „Setzten Sie sich gerne in die vorderen Reihen“, bittet sie. Dann wirkt der Saal gut besucht, und es ist für die Künstler einfacher, das Publikum mitzunehmen. Sie merkt sich die Gesichter der Gäste, die schnell noch einmal zur Toilette eilen. Eigentlich muss sie sie darauf hinweisen, die Eintrittskarten mitzunehmen. Aber an Abenden wie diesem erkennt sie die Toilettengänger wieder.

Sie fühlt sich persönlich aufgenommen, wenn sie ihre Arbeit macht. Die Theatermitarbeiter schätzen ihren Einsatz, der Umgangston ist entspannt und freundlich, und zusätzlich bekommt Frey für jeden Dienst einen Ehrenamts-Bon. Zwei Bons kann sie dann später gegen eine Theaterkarte eintauschen. „Die Menschen verlieren das Augenmaß dafür, was die Dinge wert sind“, sagt sie dazu. Karten für eine Kabarett-Abend kosten immerhin 18 Euro. „Ich würde das auch ohne die Bons machen“, fügt sie leise hinzu. Aber das muss die Leitung des Theaters ja nicht erfahren.

Ein älterer Herr tritt auf Frey zu, fragt nach einem Sitzplatz für seine Frau im Rollstuhl. Er ist erfreut, als Frey ihn mit seinem Namen anspricht – schließlich war sie auf sein Kommen vorbereitet – und ihm verspricht, dass alles geregelt ist. Er könne mit seiner Frau natürlich sofort in den Saal.

 

Anke Frey schäkert mit den Gästen, heute darf sie auch nach Beginn der Veranstaltung noch Besucher in den Saal lassen, denn die Künstler haben entschieden, dass sie das nicht stört. An anderen Abenden gibt es ein striktes Nacheinlass-Verbot. Und das bedeutet, dass Frey immer wieder erklären muss, warum sie keine Ausnahmen zulassen kann. Sie hofft jedoch trotzdem, dass nur wenige Gäste zu spät kommen, denn dann kann sie sich die Veranstaltung auch selber ansehen. Oft steht sie während der ersten Hälfte vor der Tür, vertröstet späte Gäste auf die Pause, während im Saal gelacht wird. Nach der Pause und dem steten Hinweis darauf, dass keine Getränke mit hinein genommen werden dürfen, endet der Dienst. Dann geht sie oft leise hinterher, setzt sich auf einen freien Platz und lässt den Tag ausklingen.

Susanne Faßbender sucht ständig nach neuen Gesichtern für die Betreuung der Gäste. Sowohl bei den Kinderstücken, die tagsüber auf die Bühne kommen, als auch bei den Abendvorführungen übernehmen Ehrenamtler die Aufgaben, die Anke Frey mit viel Spaß erfüllt.

Text: Stephan Martin Meyer

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