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Auf ein Kölsch mit...

Ich will Maxi Gstettenbauer sein!

Donnerstag, 16. August 2018 | Text: Jasmin Klein | Bild: Oliver Köhler

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Über welche deutschen Comedians kannst Du lachen?
Torsten Sträter ist gut, Ben Schmid aus Berlin, Jan van Weyde, und ich lache auch über Markus Krebs. Der erzählt klassische Witze, aber das kann ich mir angucken und witzig finden.

Im Podcast „Comedy Gold“ sprachen die Comedians Thomas Spitzer und Thomas Schmidt darüber, dass es 10.000 Comedians in London und 30.000 in Manhattan gibt, aber in ganz Deutschland vielleicht 1.000 inklusive aller, die ein einziges Mal auf der Bühne waren und dann nie wieder.
Die Konkurrenz wird hier mehr, aber sie ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem, was in den Staaten und in London los ist. Gerade London ist brutal. Stand Up Comedy als Abendunterhaltung ist in Deutschland überhaupt nicht angekommen. Die Leute kommen auch gar nicht auf die Idee, dass man das selbst mal machen könnte. In Amerika ist das ja wie Karaoke, da hat jeder auf der Highschool schon mal Stand Up gemacht.

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Du hast mehrfach Robin Williams getroffen, wie kam es dazu?
Ich war 2011 mit dem Stand Up Comedian Andy Valvur, der auch in der Südstadt lebt, beim Comedy Day in San Francisco. Robin Williams war ein enger Freund von ihm. Und plötzlich stand er neben mir am Burger Buffet. Ich hatte ihn kaum erkannt, mit Mütze und Vollbart. Ein Jahr später trafen wir uns wieder, und er erkannte mich, den einzigen Deutschen, wieder: „Hey Max, how is Germany?“ Dann waren wir zusammen mit einigen Leuten in einem kleinen Comedy Club, und er sah mich auf der Bühne. Später beim Essen sagte er zu mir: „Du bist hier am Tisch ganz anders als auf der Bühne. Du musst den Max vom Tisch auf die Bühne bringen. Be you! That’s the only way, how it could work.“ Er hat nicht gesagt, es WIRD funktionieren, sondern es KÖNNTE so funktionieren. Das fand ich ganz groß von ihm.
Zurück in Deutschland habe ich dann mit der Nummer „Ich bin ja kein Nazi, aber…“ auf Anhieb 800.000 Aufrufe gehabt. Weil ich dabei über ein Thema gesprochen habe, das mich wirklich bewegt und dadurch auf einmal „real“ war. Das aktuelle Programm ‚Maxipedia‘ ist nicht mehr geschrieben oder konstruiert im Kopf. Bei Evernote (Notiz-App) notiere ich den ganzen Tag Ideen, aktuell sind es 1.252 Notizen, immer eine Zeile lang. Ich scrolle durch, und was mich anspringt, darüber rede ich. Stand Up heißt reden, nicht schreiben. Ich schreibe meine Sache nur in Stichpunkten auf. Ich muss da oben ein Risiko eingehen, ich sage etwas, das mir wichtig ist, aber es muss witzig ein. Wenn es nicht witzig ist, bringt es nix.

Viele deutsche Comedians schaffen sich ein Alter Ego, mit Perücke oder Sprachfehler. Und merken dann, dass sie nichts Authentisches mehr haben.
Gerade die deutsche Medienlandschaft liebt es, Dich in eine Form zu pressen. Auf Catchphrases (sowas wie „Richtiiiig!“, „Kennste?“ oder „Darf der das?“, Anm. der Red.) fährt diese Branche ab, weil es bei den Leuten auch so gut funktioniert. Aber so werden Künstler kaputt gemacht. Man sieht in ihnen erst Potenzial und Authentizität, dann wird denen eine lustige Jacke gegeben, die sie immer anziehen, und dann werden sie schlechter. Und noch schlimmer wird es, wenn die damit dann Erfolg haben. Ich reagiere da mit Totalverweigerung. Und dafür, dass ich den branchenüblichen Schnickschnack nie mitgemacht habe, bin ich auf einem sehr komfortablen Level angekommen.

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Bereits seit mehr als 60 Jahren ist die evangelische Familienbildungsstätte, kurz fbs genannt, am Kartäuserwall in der Südstadt zu finden. E…

Dein unglaubliches Timing auf der Bühne kommt vom ‚Rundspielen‘, wie Du es nennst, und auch durch Intuition?
Es ist in dem Moment ein Gefühl, das mit Präsenz zu tun hat. Die meisten haben, wenn sie spielen, immer noch ihren Text im Kopf. Ich gehe auf die Bühne und bin zu 100 Prozent präsent. Ob Bill Burr, Dave Chappelle, George Carlin oder Louis C.K.: all die Leute, die ich immer geil fand, die haben einfach ihren Style, die kannst Du nicht in eine Form pressen. Du kannst nicht sagen; das ist ‚observational comedy‘ oder das ist ‚insult comedy‘ oder sonstwas. Der eine sagt: „Geil!“, der andere sagt: „Verstehe ich nicht!“ Ein Comedian muss eine Stimme haben, ein eigenes Ding. Die Menschen sind so labelsüchtig: „Was ist das?“
Das ist Maxi Gstettenbauer. Ich will „Maxi Gstettenbauer“ sein!

Vielen Dank für das angenehme Gespräch.

Podcast: Gstettentime
TV: Comedy Central: „Stand Up 3000“ (neue Staffel wird übrigens Mitte September im Alten Pfandhaus aufgezeichnet)
BR: seit August moderiert er die Panel-Show “Was ist das denn?“
Sein Programm „Maxipedia“ hat er auf eigene Kosten aufgezeichnet und es als „Pay-what-you-want“ auf seiner Homepage zum Download bereitgestellt.

Text: Jasmin Klein

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