In der Nebenrolle: Männer
Dienstag, 8. Januar 2019 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Eigentlich ist Montag kein guter Tag, um seine Bar zu öffnen. Auch nicht in der Südstadt. Doch Raimund Ecks Fiffi Bar ist proppevoll. Es ist Lady Jam. Jetzt immer am ersten Montag im Monat.
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COMEDIA Theater – ein Haus für AlleSchon mit der „New Material Night – Comedy Open Mic“ für Comedians oder die, die es werden wollen, hat Eck mittlerweile eine feste Größe in der Südstadt etabliert. Jeden Sonntag stehen bekannte und unbekannte Comedians auf der kleinen Bühne des Ladens, um sich und ihre Gags vor Publikum zu testen. „Das ist gut angelaufen“, sagt Eck. Und dass sein Laden jetzt auch an jedem ersten Montag im Monat gut gefüllt ist, hat er den Mitgliedern vom Frauenmusikclub Köln zu verdanken. Denn die suchten eine neue Bleibe für ihre Lady Jam Session, die es schon seit fünfzehn Jahren gibt. Das Publikum sei angenehm, die Stimmung während der Sessions gut, findet Raimund Eck. Miete kassiert er nicht, dafür trinken die Gäste. Eine Win-Win Situation, denn sonst hat die Fiffi Bar montags geschlossen.
15 Jahre Lady Jam im Herbrands
15 Jahre veranstaltete der Frauenmusikclub die Lady Jam im Herbrands. „Dann verpasste sich der Ehrenfelder Club ein neues Konzept. Und da passten wir offenbar nicht mehr hinein“, sagt Antje Baumkemper vom Frauenmusikclub Köln. Dass sie nun in der Südstadt gelandet sind, hat sie zwei ihrer Vorstandskolleginnen des Clubs zu verdanken. „Sie wohnen in der Südstadt und brachten die Fiffi Bar ins Spiel“, erklärt sie. Dabei ist dem Club die Südstadt gar nicht so fremd, im Bürgerhaus Stollwerck hat er seinen Proberaum. Nur mit dem Büro sind sie in Ehrenfeld ansässig.
Nicht so schüchtern
Frauen auf die Bühne bringen, das war von je her das Anliegen des Frauenmusikclubs. Die Lady Jam sei dafür genau der richtige Rahmen. Frauen seien eher schüchtern, sie preschten nicht so vor bei solchen Jam Sessions wie Männer. Auch deshalb ist die Lady Jam nur für Frauen gedacht. „Auf die Bühne dürfen nur Frauen“, erklärt Antje Baumkemper das Konzept. Sie können Musik machen als Band, als Einzelkämpferin oder einfach nur singen. Männer spielen an diesem Abend nur eine Nebenrolle, sind als Zuschauer natürlich willkommen. „Normalerweise sind Frauen in Rock- und Pop-Bands unterrepräsentiert. Sängerinnen gibt es, ja. Aber eben kaum eine Frau am Bass, am Schlagzeug oder der Gitarre. Aber es gibt sie, die Frauen im Musikgeschäft. Auch die, die es professioneller betreiben, wie der Opener des Abends „Abends mit Beleuchtung“.
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Und es gibt die, die einfach nur Spaß daran haben, Musik zu machen oder zu singen. So wie Nicole Großjahr. Sie möchte an diesem Abend singen. „Ich habe aber keine musikalische Begleitung“, meldet sie sich bei Baumkemper an. Noten hat sie dabei. Vielleicht findet sich ja noch eine Begleiterin. Ob sie an diesem Abend auch auf der Bühne stehen wird, weiß sie noch nicht. „Es wäre klasse. Ich liebe es zu singen. Für mich ist Musik die Möglichkeit, mich auszudrücken“, sagt sie. Und dass die Lady Jam nun in der Südstadt stattfindet, findet sie auch klasse. „Ich habe sonst in einer Bar in Nippes mitgemacht“, erzählt sie und fügt hinzu: „Wohnen tue ich aber hier in der Südstadt.“
Abend mit Beleuchtung
Den Auftakt an diesem Abend macht die Band „Abends mit Beleuchtung“. Und weil ihr Name Programm ist, haben die Ladies ihre kleine Lampe mitgebracht, die sie an den Bühnenrand stellen und dann aber fast einzuschalten vergessen.
Was sie präsentieren ist gut, sogar sehr gut. Fast schon komisch interpretieren sie textlich und melodisch Songs von Nena, von Abba oder Rammstein völlig neu. Das Publikum ist begeistert. Ohne Zugabe darf das Trio nicht von der Bühne. Später geht der Hut rum. „Das machen wir immer für den Opener. Alle anderen spielen einfach so“, erklärt Baumkemper.
Die nächste Lady Jam gibts am 4. Februar um 20 Uhr in der Fiffi Bar. Der Eintritt ist frei.
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