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Kultur

Kölner Geselligkeitskultur macht’s möglich: Literatur in den Häusern

Sonntag, 4. Mai 2014 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Zum 14. Mal lädt der KunstSalon auf der Brühler Straße nun zu seinem Festival ‚Literatur in den Häusern’ ein. Nicht in einer Buchhandlung, in einem Theater oder einer Kirche wird gelesen. Nein, private Gastgeber öffnen ihr Wohnzimmer, ihre Kanzlei oder ihre Oldtimergarage. „Meine Südstadt“ traf den Vorstandsvorsitzenden des Vereins KunstSalon, Peter Bach, und die neue Festivalleiterin Elena Tzavara beim Pressegespräch.

Zwischen dem 21. und dem 25. Mai heißt es wieder ‚Literatur in den Häusern der Stadt’. An diesen fünf Tagen finden in Köln pralle 25 Veranstaltungen der besonderen Art statt. Zeitgleich findet das Festival zum zweiten Mal in Hamburg mit 16 Einladungen statt und Bonn hat Premiere mit stolzen 19 Veranstaltungen. Das Besondere an diesem Festival ist, dass private Gastgeber zu sich nach Hause einladen und die Veranstaltung auch finanziell tragen. So wie bei jeder Privatparty eben auch: Der Gastgeber zahlt. Mit rund 950 Euro Gastgebereinsatz ist das ja noch überschaubar. Das Anziehende daran ist natürlich, dass der Gastgeber sich ein Buch, einen Autor oder einen bestimmten Leser oder Schauspieler wünschen darf. Der kommt dann nach Hause, man lernt sich kennen und die Lesung findet statt. Die Organisation dafür übernimmt das Team des KunstSalon. Die Einnahmen der Eintrittskarten werden für Personalkosten, Materialien, Drucke und Rechteklärungen verwendet. Eine Win-Win-Situation.

 

Brigitte Pütz, Peter Bach und Elena Tzavara (v.l.).

Peter Bach, der Vorstandsvorsitzende des Vereins KunstSalon, erzählt wie es zu der Festivallidee kam: „Die Idee kommt aus der Kölner Geselligkeit heraus. Das ist ein Kölner Produkt“. Elena Tzavara, die neue Festivalleiterin und ehemalige Chefin der Kinderoper, berichtet von ihren ersten Schritten für die neuen Aufgabe: „Ich bin überzeugt von der Idee. In Amerika ist das ja weit verbreitet. Anfang Januar habe ich überlegt, kann ich das überhaupt? Wie komme ich an meine Gastgeber? Telefoniere ich jetzt herum? Wie wählt man welche Literatur für welchen Gastgeber? Ich bin ein Bücherwurm und durch meine Tätigkeit am Theater hatte ich viele Kontakte in die Literaturszene. Und mit dem tollen Team des KunstSalon ging das alles“. Die Hamburgerin mit griechischer Mutter lebt seit acht Jahren in Köln und hat Erfahrungen aus beiden Positionen heraus – der Gastgeberin und der Organisatorin: „Letztes Jahr wurde meine Mutter 70 Jahre alt und ich wollte ihr etwas Besonderes zum Geburtstag schenken. Ich mietete eine Galerie in Hamburg und machte sie zur Gastgeberin eines Konzerts im Rahmen des KunstSalon Festivals ‚Musik in den Häusern’. Sie durfte 50 eigene Gäste einladen und weitere 100 kamen mit Eintrittskarten. Ich weiß, was es bedeutet, Gastgeber zu sein. Ich kann die Gastgeber einweisen“.

Die Fachfrau für die Auswahl der Literatur ist Brigitte Pütz, die auch gleichzeitig die örtliche Festivalleitung für Bonn übernommen hat. Sie ist Bonnerin und kommt aus dem Verlags- und Buchwesen. Elena Tzavara ist Musiktheater-Regisseurin und setzt die Literaturabende künstlerisch in Szene.

Einige Gastgeber sind sehr bewandert in der Literatur und haben sich eine besondere Literatur gewünscht, sei es Krimi, Roman, Lyrik oder Fachliteratur. Die besondere Schwierigkeit bestand darin, alle unter einen Hut zu kriegen. „Manche Gastgeber schlugen einen Autor oder ein Buch vor. Dann war es manchmal schwierig mit der Terminierung, wenn der Gastgeber nur an einem bestimmten Tag kann. Oder der Autor oder der Vorleser“.

Spannend sind die Lesungen sicherlich alle. Jede Veranstaltung hat etwas Außergewöhnliches zu bieten. Mal ist es das literarische Werk selbst, das beispielsweise zum ersten Mal in seiner Übersetzung in Deutschland gelesen wird ( „Südlich der Grenze, westlich der Sonne“ von Haruki Murakami), mal ist es der renommierte Autor selbst, der in familiärer Atmosphäre liest (z.B. Prinz Asfa-Wossen Asserate „Der letzte Kaiser von Afrika: Triumph und Tragödie des Haile Selassie“ in Köln & Bonn & Hamburg), mal ist es der Vorleser, der den Abend auszeichnet, mal ist es der ungewöhnliche Ort. „So mancher Gast kommt vielleicht wegen des besonderen Ortes“, wirft Elena Tzavara ein. Wobei es nicht nur um Villen in Marienburg geht, sondern auch private Räume in den Kranhäusern, Galerien oder eine Garage voller Oldtimer locken. Ein Auto-Showroom, und die Filiale einer Fast-Food-Kette sind auch dabei. Einer der Bonner Abende findet im Adenauer-Haus statt. Brigitte Pütz verrät wie es zu der Auswahl der Literatur dabei kam: „Adenauer hat gerne Krimis gelesen. Wir haben dann einen aus dem Regal gezogen: Agatha Christie“. Wer gerne bei dieser Lesung von Jona Mues anwesend sein möchte, der sollte sich zügig Karten besorgen: Es gibt nur 30 Stück.

Elena Tzavara hat das Zepter der Festivalleitung im KunstSalon übernommen. Gerne möchte sie einen Akzent auf Kinderlesungen setzen. Dieses Jahr findet eine Lesung für Kinder statt (25.5., „Charlie und die Schokoladenfabrik“ mit Guido Hammesfahr). Das möchte sie ausbauen. Tzavara will vor allem alle Menschen motivieren, einmal Gastgeber zu werden: „Zum Beispiel können sich mehrere Leute zusammentun und einen Abend organisieren. Mehrere Studenten zum Beispiel, die einen besonderen Autoren einladen möchten. Es muss auch kein großes Wohnzimmer sein. Eine Lesung kann auch im Treppenhaus stattfinden. Oder in einem noch nicht eingeweihten U-Bahn-Schacht. Es können sehr ungewöhnliche Orte für die Veranstaltungen in Frage kommen“.

Mehr im Netz
www.kunstsalon-festival.de

 

 

Text: Aslı Güleryüz

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