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Gesellschaft

Leise Engel in der Südstadt

Dienstag, 4. Dezember 2012 | Text: Antje Kosubek | Bild: Barbara Siewer

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ich sollte über ein besonders schönes Ereignis berichten. Es geht um Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Gemeinschaft – Ein Geburtstagsbesuch mitten in der Südstadt. Als ich an einem herbstlichen Montagmorgen mit Christine Simons vom Caritaskreis St. Severin vor einem Mietshaus mitten im Veedel stehe, bin ich ziemlich nervös. Auch wenn unser Besuch (mit Redaktionsteam) vorher abgesprochen war, öffnet unser Geburtstagskind ja doch ein Stück weit ihr privates Reich. Mit unserer Fotografin Barbara Siewer stehen wir vor der Wohnungstür von Frau Schmitz (Name von der Redaktion geändert) und gratulieren Ihr zum Geburtstag. Kurz darauf sitzen wir im Wohnzimmer bei einem Kaffee und betrachten die Fotos der Enkelkinder. Während sie sich über den Besuch, das Geschenk und die Karte freut, machen ihr Mann und sie uns jedoch unmissverständlich klar, dass wir weder fotografieren, noch über sie berichten dürfen. Auch nicht, als wir beteuern, die Fotos nicht für Werbeblättchen zu missbrauchen. Die Angst vor Internetbetrügern ist zu groß. Die Entscheidung war gefallen. Wir konnten das durchaus verstehen, gratulierten von Herzen und zogen von dannen. Für unser zweites Treffen, diesmal nur zu zweit, traf ich Christine Simons im Café Sur. Bei einem Cappuccino sprachen wir über ihr ehrenamtliches Engagement. Seit drei Jahren überbringt sie Senioren ab dem 75. Geburtstag ein kleines Geschenk und die Segenswünsche der Gemeinde. Und nicht nur das!

Frau Simons, wie kamen Sie dazu?
Ich habe früher Jahre in Mönchengladbach gewohnt und bin nach dem Tod meines Mannes nach Köln gezogen. Meine Tochter und Enkelkinder wohnen hier. St. Severin setzt sich sehr für Senioren, Kinder und Jugendliche ein. Dort wurde ich angesprochen. Nachdem ich bereits Pfarrbriefe ausgetragen hatte, fragte man mich ob ich auch Geburtstags- oder Krankenhausbesuche machen würde. Wissen sie, ich mache diese Arbeit gern, ich lerne Menschen kennen. Viele nette Menschen. Wir gehen aber auch zu Beerdigungen von Menschen, die keine Angehörige mehr haben. Das Motto „Keiner geht allein“ ist mir wichtig. Da gehen dann alle mit, die können. Die Schicksale der Menschen berühren alle – da haben wir schon mit Tränen in den Augen gestanden.

Wie werden diese Besuche organisiert?
Jedes Quartal treffen wir uns zu einem „Runden Tisch“. Dort informieren wir uns über die aktuellen Aktivitäten und zukünftigen Planungen. Wir sind ein Team von ca. 15 Frauen und Männern. Frau Rasch (Anm.d.Red. vom Caritas-Kreis verantwortlich für den Krankenhaus- und Pfarrbesuchsdienst, sowie den Geburtstagsbesuchen bei älteren Menschen) liest für die Besuche die Namen der Personen und Straßennamen vor und man meldet sich. Wer wie oft kann, dass entscheidet man selbst.

Es gibt viele Senioren in der Südstadt. Wenn bei Besuchen feststellt wird, dass es jemandem schlecht geht, wird die Pfarrgemeinde dann aktiv?
Wir geben eine Rückmeldung darüber, wie die Besuche waren. Bei verwahrlosten oder völlig alleinstehenden Menschen, die Hilfe benötigen, kümmert sich die Kirchengemeinde St. Severin. Man muss aber auch dazu sagen, oft wollen die Menschen das nicht. Ich erlebe ja auch unterschiedliche Reaktionen zu den Geburtstagsbesuchen. Es gibt Menschen, die machen die Tür überhaupt nicht auf. Ängstliche Menschen, die durch das Fernsehen und die vielen Berichte verunsichert sind.

 


„Ich bekomme ja auch etwas zurück“. Christine Simons im Interview mit Redakteurin Antje Kosubek.

 

Eigentlich schenken sie den Menschen doch etwas ganz Kostbares, nämlich ihre Zeit!
Man lernt mit dem Alter und der Zeit, sich Zeit zu nehmen, sie rast schon schnell genug.
Ich muss ja auch Vertrauen aufbauen, dafür setze ich mich dann hin und nehme mir die Zeit für ein Gespräch bei den Besuchen. Ich mache ja auch Krankenhausbesuche. Aber es gibt auch da schöne Erlebnisse, wie die Krankenhausbesuche nach einer Geburt. Zudem muss man bedenken, dass die Arbeit in der Kirche schwer zu schaffen ist, ohne ehrenamtliche Helfer. Ich bekomme ja auch etwas zurück. Denn es ist ein schönes Erlebnis in der Gemeinde oder in der Kirche, wenn ich voller Dankbarkeit von den Südstädtern angesprochen werde. Unser Pastor, Herr Quirl, macht zudem einmal im  Jahr einen „Dankeschön-Abend“ für alle ehrenamtlichen Helfer.

Nehmen sie sich auch Zeit für sich?
Donnerstags ist mein freier Tag, ein ganzer Tag für mich. Dann unternehme ich Radtouren in die nähere Umgebung. Ich habe mir jetzt sogar ein E-Bike gekauft. Außerdem verbringe ich auch viel Zeit mit meinem Enkeln. Das ist auch eine tolle Zeit, die ich sehr genieße.

Weitere Informationen finden Sie in der Katholische Kirchengemeinde St. Severin

 
 

Text: Antje Kosubek

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