„Sende ich die Signale, die ich senden möchte?“
Donnerstag, 9. Mai 2019 | Text: Markus Küll | Bild: Markus Küll
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Mit vier privaten Schauspielschulen ist die Südstadt einer der „Hotspots“ der Schauspielausbildung bundesweit. Etwas Neues wagen die Theaterakademie Köln am Sachsenring und das COMEDIA Schauspieltraining: ab Mai kombinieren sie erstmals die Berufsausbildungen für den Schauspielnachwuchs mit einer Schauspielschule für ambitionierte Laien. Meine Südstadt sprach mit den Macher*innen über die Leidenschaft fürs Theater, die neue Kooperation, und wie sich die beiden Angebote ergänzen.
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SeverinstorburgAuszug aus der Vondelstrasse
Des einen Freud, des anderen Leid: das COMEDIA Theater in der Vondelstrasse bekommt ab 2020 deutlich höhere Zuschüsse für den Kinder- und Jugendbereich. Das bedeutet gleichzeitig das Ende des COMEDIA Schauspieltrainings für Erwachsene. Theaterpädagogin Ursula Armbruster, die die Schauspielschule 1990 gegründet hat, suchte bereits im Herbst 2018 nach Lösungen, um die aktuell ca. 200 Schauspiel-Schüler*innen weiter betreuen zu können. „Ich habe dann im September 2018 Robert Christott von der Theaterakademie vom Sachsenring angesprochen, ob er sich vorstellen kann, daß wir fusionieren. Irgendwann sprang er auf und sagte: Wir machen das!“
Schauspielschule UND Schauspieltraining
„Wir haben hier am Sachsenring seit 20 Jahren eine Schauspielschule“, sagt Robert Christott, der die Theaterakademie vor sechs Jahren von Gründer Bernhard Bötel übernommen hat. Robert selber ist Absolvent der Theaterakademie. „Jetzt haben wir eine private Schauspielschule, die Ausbildungen mit Abschluss einer Berufsfachschule anbietet und eine neue Abteilung Schauspieltraining.“
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ODEON – das SüdstadtkinoBündel der eigenen Äußerungen reflektieren
Ausbildung und Weiterbildung – zwei Formate unter einem Dach? Ursula Armbruster und Robert Christott sind überzeugt, daß sich diese beiden Welten optimal ergänzen: „Unser Ziel ist auch eine Demokratisierung der Schauspielerei. Jeder, der kommuniziert, profitiert davon, das „Bündel seiner Äußerungen“ zu reflektieren und sich zu fragen: Sende ich die Signale, die ich senden möchte?“ formuliert Robert Christott den Anspruch der Akademie. Diesen Anspruch lassen sich die zahlenden Schüler*innen bei einer vierjährigen Ausbildung 495 Euro im Monat kosten. Auch sie werden von der neuen Kooperation profitieren: „Die Schauspielschüler werden die Regieassistenz bei den Inszenierungen der Amateure machen und so von professionellen Regisseuren lernen“, berichtet Ursula Armbruster. Gleichzeitig werden die Laien „von der besonderen Energie“ der jungen Schauspielschüler profitieren. Indem sie die Möglichkeit bekommen, in den offenen Unterricht der Auszubildenden reinzuschnuppern und über das Zuschauen auch zu lernen.
Bildet Banden!
Bildet Banden – ein Motto aus der freien Theaterszene, das Robert Christott auf die Arbeit der Theaterakademie überträgt: „ Die Ausbildung als Schauspieler wird nur selten an das Stadttheater führen. Deswegen ist wichtig, daß unsere Schüler sich zusammenschließen, miteinander reden und gemeinsam versuchen, aus den Strukturen etwas zu machen!“ Jetzt erweitert sich die kommerzielle Ausbildung an der Theaterakademie um die Kurse für ambitionierte Laien – und umgekehrt. Ein spannendes Experiment im Hinterhof am Sachsenring.
Weitere Informationen: TAK der Offenen Tür in der Theaterakademie: am 19.05.2019
COMEDIA Schauspieltraining
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