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Lükes Liebes Leben

Sexy Philipp Lahm

Montag, 8. Juli 2019 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Meine neue Lieblingsbank auf der Severinstraße unmittelbar vor dem gläsernen Fahrstuhlschacht zur U-Bahn-Haltestelle Kartäuserhof habe ich ja schon länger im Auge. Meine anfänglichen Bedenken, wer um Himmels Willen sich da niederlassen soll, haben in den letzten Wochen bereits zahlreiche Nutzer Lügen gestraft. Doch nun wurde das stählerne Sitzmöbel sogar noch durch einen Grünstreifen aufgewertet. Unmittelbar vor der beidseitig nutzbaren Bank liegt jetzt zur Straßenseite im Dienste der Gemütlichkeit ein Stück Kunstrasen. Keine Ahnung, ob da ein mitfühlender Anwohner den Lappen gespendet hat oder ob die Stadt (Grünflächenamt!?) für diesen Geniestreich verantwortlich ist. Wenn da demnächst auch noch ein Kübel mit einer Plastikpalme dazu kommt, haben wir jedenfalls ein echt lauschiges Biotop in City-Lage, in dem ich mich irgendwann vielleicht auch mal niederlassen werde, um dem rollenden Verkehr zuzuschauen.

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Schneeeekoppe!

Letztens hab´ ich Philipp Lahm im Aldi auf der Severinstraße gesehen. Er machte einen eher bedröppelten Eindruck. Natürlich war er jetzt nicht in echt da. Wenige Jahre nach seinem Karriereende wird er nicht schon so verarmt sein, dass er beim Discounter einkaufen muss. Nein, der Ex-Spielführer griente mich von dem Monitor neben der Kasse an. Macht der gute Phillip jetzt Werbung für Aldi? Hat er das nötig? Ja und nein. Der vermutlich letzte nicht tätowierte deutsche Nationalspieler macht da in erster Linie Reklame für sich selbst. Genauer gesagt für das Unternehmen Schneekoppe, dessen Artikel jetzt bei Aldi (Nord und Süd!) im Regal stehen. Die Firma für gesunde Lebensmittel, Körner, Müsli und Säfte aller Art gibt es unter diesem Namen seit 1953, und über Jahrzehnte wurden deren Produkte ausschließlich in Reformhäusern vertrieben, wo sie neben Wärmflaschen und Stützstrümpfen in den Regalen lagen.

Aber in Zeiten der westdeutschen Fresswelle existierte die Marke in der Nische der um ihr leibliches Wohlergehen besorgten Bundesbürger durchaus profitabel. Und in den 70er Jahren kam dann jener (inzwischen kultige) Werbespot in Radio und Fernsehen auf, in dem eine Stimme zum Schluss mit mächtig viel Hall „Schneeeekoppe“ intonierte. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wechselte das Unternehmen mehrfach die Eigentümer, bis 2018 Phillip Lahm einen Teil seines Ersparten in die Firma investierte und schließlich deren Mehrheitseigentümer wurde. Eine Marke, die schon immer für gesunde Lebensmittel stand, müsste doch in Zeiten von Bio-Boom und Superfood-Welle ein lukratives Geschäft sein. Mag sich der Phillip gedacht haben. Doch irgendwie gelang es Schneekoppe nicht wirklich, auf den Zug der Zeit aufzuspringen. Obwohl man doch auch all die ökologisch schwachsinnigen Trend-Produkte wie Quinoa, Chia-Samen und Goji-Beeren im Sortiment hat, die um den halben Erdball verfrachtet werden müssen, bevor sie bei unseren Ernährungsbewussten auf dem Teller landen. Der Laden macht ordentlich Miese.

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Schlesien ist nicht hip

Was ich irgendwie verstehen kann. Da ist schon der Name. Die Schneekoppe, nach der der in Breslau geborene Unternehmensgründer seine Firma benannte, ist mit rund 1600 Metern zwar die höchste Erhebung im Riesengebirge auf der Grenze zwischen Polen und Tschechien, aber letztlich ein reichlich unspektakulärer Hügel. Also Matterhorn, Nanga Parbat oder Kilimandscharo hätten ja was gehabt, aber Schneekoppe!? Da könnte man eine fortschrittliche Produktlinie ebenso gut unter Kahler Asten auf den Markt bringen. Mit Schneekoppe assoziiert man Schlesien, Rübezahl und vielleicht noch den Bund der Heimatvertriebenen.

Alles defintiv nicht hip oder sexy und sowas ist in Zeiten, in denen weniger ein Produkt als ein Image an den Endverbraucher gebracht werden muss, absolut fatal. Andererseits haben sich da mit Schneekoppe und Phillip Lahm zwei Wesensverwandte gefunden. Galt doch auch der Verteidiger von Weltformat zu seinen aktiven Zeiten als überaus braver Vertreter seiner Zunft. Keine Weibergeschichten, keine nächtlichen Disco-Exzesse und ein Steak mit Blattgold hätte der sich nie und nimmer servieren lassen.

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Top aufgestellter Seitenscheitel

Nun haben die Marketingfuzzis von Schneekoppe (oder waren es die von Aldi?) offenbar erklärt, dass es eine gute Idee wäre, wenn der Phillip höchstselbst nicht nur sein Konterfei für die Kampagne hergeben, sondern auch noch für einen TV-Spot zu zur Verfügung stehen würde. So als Testimonial. War keine gute Idee. Da sind auf einem laufenden Kassenband Schneekoppe-Produkte aufgereiht und dazu spricht eine Stimme im Off in der Manier eines Fußball-Reporters: „Da laufen sie ein, Aldis Top-Neuzugänge im Bio-Sortiment. Mit den Schneekoppe-Produkten kommt ganz neue Bewegung ins Spiel.“ Schnitt, Auftritt Lahm, der eine Flasche Leinöl aufs Spielfeld stellt und sagt: „Das nenn´ ich top aufgestellt!“ Und dazu grient er, blaues Hemd, grüner Pullover, Seitenscheitel, wie ein schüchterner Schulbub in die Kamera. Ach Phillip, ich wünsch´ dir ja von Herzen alles Gute, aber ich fürchte, auch der Deal mit Aldi wird dich und deine Schneekoppe nicht auf die unternehmerische Überholspur bringen. Kannst dich ja mit Hobbywinzer Günther Jauch trösten, dessen Weine, ohnehin eine „Mogelpackung“, wie man hört, beim Discounter inzwischen dauerhaft reduziert sind.

Text: Reinhard Lüke

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