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Umwelt

„Die Wespen sind besoffen!“

Dienstag, 16. August 2022 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Sagt Thomas Eichert, der so genannte Kölner Stadtwinzer, als er auf seinem Weinberg an der Severinstorburg mit der Lese beginnt.

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Und das ist nicht seine einzige Feststellung. „Es wird immer früher mit dem Wein“, erzählt er. Normalerweise beginne die Ernte der Trauben in den Weinanbaugebieten etwa in der Pfalz am 21. September. In diesem Jahr sei das bei frühen Sorten schon Ende Juli, Anfang August der Fall.

Solaris – fast zwei Monate früher reif als „normal“ (Foto: Judith Levold)

„Immer früher, immer süßer“

Das habe er in 20 Jahren Weinanbau in der Südstadt beobachtet. An seiner Wohnung im Parterre eines Hauses in der Zugasse, aber und vor allem auch in den vier Jahren, in denen er sechs verschiedene Reben am Weinberg Severinstorurg anbaut. „Das ist echt Klimawandel zum Zugucken“, meint Eichert, der jetzt schon die Traube der Sorte Solaris geerntet hat. „Die haben 105 Grad Öchsle, alles drüber wird süße Plörre“, befindet er. Grad Öchsle ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht des unvergorenen Traubensaftes.

Der Winzer misst den Zuckergehalt seiner Trauben an der Severinstorburg (Foto: Judith Levold)

Öchslegradmessen in der Südstadt (Foto: Judith Levold)

Vor allem machten sich durstige Wespen darüber her. Haben sie erstmal die Früchte angestochen, bildet sich darin Alkohol, der die Tiere betrunken mache, so Eichert. „Da wird man nicht mehr gestochen, die kann man einfach so wegwischen. Das sieht man ja häufig im Tierreich, dass sie überreife Früchte zu sich nehmen und dann alkoholisiert werden – Amseln zum Beispiel.“

Wespen saugen die Trauben leer – zurück bleiben dann Hüllen. Ernte verdorben, Wespen beschwipst! (Foto: Judith Levold)

Darüberhinaus jedoch saugten die Wespen die Trauben komplett aus, es stehe dann nur noch die Hülle. Vor zwei Jahren habe er so seine gesamte Solaris-Ernte verloren.

Hitzeschäden im Weinanbaugebiet Köln

Neben den frühreifen Solaris baut der Winzer an der Torburg fünf weitere Sorten an, wie Souvignier gris oder Johanniter und bei den roten Trauben Monarch, Cabernet cortis und Accent, eine Färbertraube mit tiefrotem Saft. „Ich experimentiere, auch um zu sehen, welche Traube mit dem sich ändernden Klima gut klarkommt. Es ist einfach extrem, die Trockenheit und Dürre – im Prinzip ist Köln dadurch echt Weinanbaugebiet. Wenn das mit dem Klimawandel so weitergeht, ist es damit auch bald vorbei“, beschreibt er seine düstere Vorstellung.

Denn zusätzlich zur früheren Reife gebe es auch Hitzeschäden an den Trauben, „Bei mehr als 30 Grad macht die Traube nix mehr, da verschließen sich die Poren“, so Eichert.

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Er fühle sich bald wie in Süditalien, Artischocken habe er am Chlodwigplatz auch angebaut und fette Ernte gehabt, in seinem Garten an der Sieg wüchsen inzwischen Melonen und Granatäpfel – das seien doch Früchte, die früher nur in Südeuropa gediehen seien.

Thomas Eichert freut sich über Artischocken, doch dass er sie überhaupt ernten kann, macht ihm eher Sorgen. (Foto: Judith Levold)

Genau wie die Melonen in seinem Garten – crazy, sonst nur in Südeuropa. (Foto: Judith Levold)

Doch trotz dieser guten Ernte in seinem Garten an der Sieg bleibt er seinem Veedel treu. Regelmäßig kann man Führungen zu seinen Weinstöcken Zugasse und Severinstorburg buchen, er spendet mal eben 500€ für das Programm „Housing First“ des Vringstreffs und denkt nicht ans Aufhören. „Klar, ich brauche einen oder eine NachfolgerIn, irgendwann mal in ein paar Jahren. Aber das ist jetzt noch kein Thema“, sagt er entschieden – und widerspricht damit früheren Presseberichten, die eine Nachfolgersuche nahegelegt hatten. „Da werde ich immer wieder bei Führungen drauf angesprochen oder es rufen mich Leute an deswegen. Ich mache aber munter weiter.“

Text: Judith Levold

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